Bist auch du bereits einem Familienmitglied, Freund oder Arbeitskollegen begegnet, der plötzlich von ETFs gesprochen hat? Die börsengehandelten und inzwischen sehr beliebten Fonds verbreiten sich aktuell immer weiter. Doch was bedeutet das und wie sicher ist diese Form der Investition für Privatpersonen?
Was sind ETFs und für was steht die Abkürzung?
ETFs beziehungsweise Exchange Traded Funds sind börsengehandelte Fonds, die Indizes oder Aktien-Listen exakt abbilden. Als Beispiele lassen sich Dax oder MSCI World nennen. Es handelt sich um passiv gehandelte Fonds. Das bedeutet, es ist kein aktiv handelnder Fondsmanager notwendig, der aufwendige Marktanalysen vornehmen muss. Das ist ein Unterschied zu aktiv verwalteten Investmentfonds. Dadurch fallen geringere Kosten an, als es bei aktiven Investmentfonds der Fall ist. Genau dieser Umstand macht die passiven Fonds als Geldanlage auch für Privatanleger so beliebt.
Zudem vereinen ETFs die Wertentwicklung mehrerer Unternehmen und Branchen. Sie bilden komplette Branchen in Europa, Asien oder auch weltweit ab. Privatpersonen setzen bei einem ETF ein Investment in das Gesundheitswesen oder in Technologie-Sektoren. Sie können als Anleger aber auch in Nachhaltigkeit und Umweltschutz investieren.
Unterschied zwischen Indexfonds und ETF
An dieser Stelle machen wir einen kurzen Abstecher zu Indexfonds, da diese oft mit den Exchange Traded Funds vertauscht werden. Es existiert aber ein grundlegender Unterschied zwischen ETFs und Indexfonds: Indexfonds werden nicht an Börsen gehandelt. Der Kauf und Verkauf findet nicht an der Aktien-Börse statt, sondern als direkte Transaktion bei einer Fondsgesellschaft. Indexfonds gestalten sich dadurch etwas komplizierter.
Wie sicher ist ein Exchange Traded Fund?
Die Sicherheit von Investitionen treibt verständlicherweise viele potenzielle Anleger um. Wir erklären, warum Exchange Traded Funds in der Regel sicherer als einzelne Aktien oder aktiv gehandelte Fonds gelten. Der Grund liegt im Konstrukt von ETFs. Sie vereinen die Vorteile von Aktien und aktiven Fonds. So ist es mit für Anleger mit einem einzigen Wertpapier möglich, in komplette Märkte und Branchen zu investieren. Zusätzlich bieten ETFs eine hohe Transparenz. Du kannst bei einem ETF genau nachvollziehen, in welchen Bereichen du dein Geld anlegst. Im Gegensatz dazu ist das bei aktiv gehandelten Fonds für Anleger nicht immer eindeutig ersichtlich, worin sie ihr Geld investiert haben.
Ein weiterer Sicherheitsaspekt besteht darin, dass börsengehandelte Fonds sehr flexibel einsetzbar sind. Es ist möglich, sie täglich zu kaufen oder zu verkaufen. Außerdem können ETF-Anleger mit sehr kleinen Investitionssummen starten und eigene Strategien auch mit einem schmalen Geldbeutel ausprobieren. Einige Banken ermöglichen ein ETF-Investment bereits ab zehn Euro.
Entscheidend ist darüber hinaus das geringe Konzentrationsrisiko. Aufgrund der Investition in Branchen oder in verschiedene Klassen mit mehreren Unternehmen verteilt sich das Risiko. Geht es einem Unternehmen schlecht, führt das nicht sofort zum Einbruch der zugehörigen Fonds auf dem ETF-Markt. Die Indizes setzen sich aus mehreren Aktien zusammen. Das Kapital der Anleger wird breit gestreut, sodass Firmen profitieren, wenn ein anderes Unternehmen in Schwierigkeiten gerät. Dadurch entstehen geringere Kursverluste und das sonst höhere Risiko für Anleger sinkt.
Unabhängig von den Vorteilen von ETFs als Geldanlage sind Investitionen in Aktienmärkten nicht gänzlich ohne Risiko. Damit du eine möglichst sichere Strategie entwickeln kannst, erklären wir dir, worauf du beim Kauf und auch Verkauf achten solltest.
Tipps für den ETF-Kauf
Anlegern, die gänzlich neu in die Welt von Exchange Traded Funds, einsteigen, empfehlen wir ein Wertpapier-Depot bei einer Bank. Viele Hausbanken bieten solche Depots für den Kauf und Verkauf von ETFs an. Die Kosten dafür fallen teilweise sehr gering aus. Der Handel von ETFs ist auch über andere Finanzdienstleister oder Online-Brokermöglich.
Vor dem Einstieg empfehlen wir neuen Anlegern, sich zunächst intensiv über den Markt und die Strategien zu informieren. Die Hausbankist daher für absolute Neulinge die sicherste und erste Anlaufstation. Dort erhältst du eine fachliche Anleitung für den Kauf und Verkauf im ETF-Markt. Mit einem ETF-Rechner lassen sich für Anleger passende und lukrative ETFs, die eine höhere Rendite eröffnen, leicht auswählen.
Ein Depot für Aktienfonds ist ähnlich wie ein einfaches Giro-Konto. Es dient dem Handel von Wertpapieren. Dort kannst du mit wenigen Klicks einen Kauf oder Verkauf vornehmen und dein ETF-Portfoliomanagen. Das Portfolio umfasst alle Aktien und Fonds, in die du investierst. In einem Depot verschaffst du dir auch einen Überblick zu aktuellen Kursen.
ETF-Sparplan zur Altersvorsorge oder für Autokauf
Wer sich damit beschäftigt, ein Depot zum Handeln zu eröffnen, begegnet schnell dem Begriff des ETF-Sparplans. Ein ETF-Sparplanist zu empfehlen, weil jede Investition in Fonds eine Strategie erfordert. Anleger müssen sich daher vor dem Kauf immer Gedanken machen, wie viel Geld sie investieren und was sie damit erreichen möchten.
Die Palette der Ziele reichen von der Altersvorsorgebis zu einem anstehenden Autokauf. In der Regel eignen sich die börsengehandelten Fonds für langfristige Vorhaben. Hier gleichen sich immer auftretende Schwankungen der Kurse im Laufe der Zeit aus. Als Richtwert für den ETF-Sparplan gilt, sowohl Strategie als auch Plan auf mindestens fünf Jahreanzusetzen. Im Fall, dass sich deine Umstände oder dein Einkommen ändern, entsteht daraus kein Problem für deinen ETF-Sparplan. Du kannst zu jedem Zeitpunkt deine ETFs wieder verkaufen.
ETF kaufen und handeln: So funktioniert der ETF-Markt
Wenn du ein Depot eingerichtet und dich für bestimmte ETFs wie den MSCI World entschieden hast, läuft der Handel anschließend sehr übersichtlich ab. Richte dir einen Wertpapier-Sparplan ein. Danach kannst du direkt deine ersten ETFs kaufen. Du definierst im Sparplan die Laufzeiten, das Datum für den Kauf und fügst die Raten zum Sparen hinzu. Schon ab 25 Euro ist es möglich, einen ETF-Sparplan bei einer Bank zu starten.
Es besteht die Option, den Sparplan dynamisch zu gestalten. Das bedeutet, dass du festlegst, die Raten im Laufe der Zeit zu erhöhen. Zudem lässt sich die gewünschte Sparrate aufteilen. Wir nutzen das folgende Beispiel, um das Prinzip etwas anschaulicher darzustellen.
Du möchtest monatlich 100 Euro zurücklegen. 75 Prozent dieser Rate ordnest du einem Fond zu, die anderen 25 Prozent legst du in einen anderen Fond. Damit streust du das Risiko. Die Rate bucht der Anbieter wie bei einem Dauerauftrag regelmäßig von deinem Girokonto ab. Bei einem Verkauf schreibt der Anbieter den Betrag deinem Konto wieder gut.
Mit einem strategischen Sparplan und zunächst kleineren Beträgen startest du ganz entspannt in die Börsenwelt der passiven Fonds. Das ist ein guter Weg, dich auszuprobieren. Erstelle dir eine individuelle Strategie, die zu deinen finanziellen Verhältnisse passt. Wähle breit aufgestellte ETFs, die zukunftsfähige Branchen abbilden. Informiere dich so gut wie möglich über die Fonds, die damit verbundenen Risiken sowie übervermeintliche ETF-Irrtümer. Mit diesen Tipps bist du gerüstet, um dir mit börsengehandelten Fonds langfristig ein Vermögen aufzubauen.