SO EINFACH GEHT'S

Steuer-Apps: Steuerklärung per Handy!

von Nils Matthiesen

Vater Staat will dein Geld – dagegen kannst Du nichts machen. Wenigstens kannst Du den Stress etwas reduzieren. ZASTER verrät Dir, was Steuer-Apps können

Wir müssen in der Regel unsere Steuererklärung bis zum 31. Juli beim Finanzamt einreichen. Immer mehr Leute erledigen die leidige Aufgabe mit Apps. Und die erledigen diese Aufgabe immer besser. Während die ersten Steuer-Apps nur sehr einfache Steuerfälle bearbeiten konnten und viel Sparpotenzial verschenkten, haben sie nun dazugelernt. Und immer mehr etablierte Anbieter springen auf den Zug auf. So wird Buhl Data, Marktführer für private Steuersoftware, in Kürze mit „WISO steuer: Phone“ alle Funktionen des „SteuerSparbuchs“ in eine Smartphone-App packen. Und auch Forium mit „Lohnsteuer kompakt“ sowie DATEV, , Marktführerin für Steuerberater-Software, mischen in diesem Bereich mit.

Steuer: Per App fast so gut wie am PC

Aber jetzt heute gibt es jede Menge Apps für die Steuererklärung. Im Prinzip unterscheidet sich das Ganze nicht großartig vom PC-Programm. Du musst grundsätzlich alle notwendigen Angaben einpflegen, bei den Apps geschieht dieses Prozedere in der Regel über Frage-Antwort-Formaten. Praktisch zudem: Du kannst deine bei der Finanzverwaltung vorhanden Daten online abrufen und direkt in die Steuer-App übernehmen. Dazu zählen alle durch Arbeitgeber, Rentenversicherungsträger und private Versicherer digital an die Finanzämter übermittelten Daten, etwa die Angaben aus der Lohnsteuerbescheinigung, Rentenleistungen, Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung und Vorsorgeaufwendungen zu Riester- und Rürup-Verträgen. Zudem kannst du Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld, Krankengeld oder Elterngeld und Beiträge zur Vermögensbildung (VL-Verträge) abrufen und übernehmen.

Steuererklärung: Immer einfacher

Abschließend musst du nur noch bestätigen, dass alle Angaben korrekt sind. Anschließend übermittelt die App deine ausgefüllte Steuererklärung auf elektronischem Weg direkt ans Finanzamt — ein Papierausdruck oder eine Unterschrift sind nicht erforderlich. Ebenfalls praktisch: Grundsätzlich musst du mit deiner Steuererklärung keine Belege mehr einreichen. Einzelne Belege herauszurücken, ist nur noch auf ausdrückliche Anordnung des Finanzamts nötig. Dies erfolgt stichprobenartig vor allem bei merkwürdigen Angaben. Künftig könnte es sogar noch einfacher werden. Denn die Bundesregierung plant, den Belegabruf im Rahmen der vorausgefüllten Steuererklärung sukzessive zu erweitern. Konkret: Künftig sollen Kirchensteuerzahlungen und -erstattungen, Zinsen auf erhaltene Steuererstattungen, freigestellte Kapitalerträge und der Grad einer Behinderung automatisch in die Erklärung importierbar sein.

Drei empfehlenswerte Steuer-Apps

1
Steuerbot

Zielgruppe waren ursprünglich vor allem Berufsanfänger und Studenten, inzwischen hilft die App auch Verheirateten und Rentnern bei der Steuererklärung. Bis vor Kurzem war Steuerbot vollkommen kostenlos – von der Erstellung der Steuererklärung bis einschließlich der Abgabe via ELSTER ans Finanzamt. Mittlerweile fällt eine Gebühr von 29,95 Euro an. Es gibt allerdings Ausnahmen: Wenn Du bereits Kunde/Kundin bist, dann musst Du erst ab der Steuererklärung 2020 bezahlen. Und wer weniger als 100 Euro Steuererstattung zu erwarten hat oder die Steuererklärung freiwillig abgibt, der wird Steuerbot weiter kostenlos nutzen können.

2
Klartax

Richtet sich an Berufseinsteiger ohne Steuererklärungserfahrung. Klartax beschränkt sich dabei auf Grundfunktionen, mit denen du schnell und einfach zur Steuererstattung gelangen sollst. Belegerfassung, Expertenvermittlung und Steuerprognose sind kostenlos, allerdings musst du für die Übertragung der Daten ans Finanzamt 19,99 Euro zahlen.

3
Smartsteuer xpress

Die App-Variante des Herstellers von Taxman und Quicksteuer. Die Interviews sind nach der Auswertung von Hundertausenden Fällen konsequent an möglichen Fehlerquellen ausgerichtet. Smartsteuer xpress eignet sich trotzdem vor allem für einfache Steuerfälle. Preis: 24,99 Euro.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.