CORONAKRISE
Ab Samstagmorgen 5 Uhr mitteleuropäischer Zeit wird die USA 30 Tage lang keine Einreisen mehr aus Europa erlauben – einzige Ausnahme ist Großbritannien. Ein weiterer Schlag für die sowieso schon arg gebeutelte Luftfahrtbranche, denn damit kommt der Luftverkehr zwischen dem europäischen Festland und den Vereinigten Staaten für einen Monat praktisch zum Erliegen.
Experten schätzen, dass nun 3500 Nordatlantikflüge – pro Woche – gestrichen werden. Wie die FAZ schreibt: „Am stärksten trifft das auf europäischer Seite wohl die Deutsche Lufthansa mit ihrem großen Angebot. Doch auch für amerikanische Airlines ist es eine Zäsur – vor allem für die Gesellschaften Delta und United, die Lufthansa-Partner im Flugbündnis Star Alliance sind. Der Kurs der Lufthansa-Aktie büßte etwa zehn Prozent ein und fiel erstmals seit dreieinhalb Jahren unter zehn Euro. Auch weitere Luftfahrtaktien sackten deutlich ab.“
Neben der Lufthansa ist auch die Tochter-Airline Eurowings sowie der Ferienflieger Condor (fliegt aktuell Las Vegas und Seattle an) betroffen.
Doch nicht nur in Europa ist man geschockt von der Ankündigung Donald Trumps. Auch die amerikanische Flugbegleiterorganisation CWA kritisierte die Maßnahmen und sprach von einem „unverantwortlichen Schritt“, der die Ausbreitung des Virus nicht aufhalten könne, da es auch in den USA bereits Infektionen gebe. Der amerikanische Reiseverband sieht dramatische Folgen für die Tourismus-Industrie, da etwa ein Drittel aller USA-Besucher aus Europa kommt.
Was bedeutet der Einreise-Stopp für Kunden, die bereits Flugtickets besitzen?
Sie können das Geld für ihre Tickets zurückverlangen. Die Lufthansa bietet schon seit einiger Zeit allen Passagieren die Möglichkeit, ihr Ticket kostenfrei zurückzugeben, wenn behördliche Maßnahmen am Zielort die Einreise unmöglich machen. Dies dürfte nun auch bei USA-Flügen der Fall sein.
Sollte der Flug von der Airline gestrichen worden sein, werden die Kunden ebenfalls komplett erstattet.
Wer eine Pauschalreise gebucht hat, deren Anreise innerhalb der Zeit des Einreise-Stopps liegt, hat laut der FAZ sehr gute Chancen, den Urlaub kostenfrei stornieren zu können. Denn nach Angaben des Auswärtigem Amts ist dies möglich, wenn „unvermeidbare und außergewöhnliche Umstände“ die Durchführung der Pauschalreise erheblich beeinträchtigen.
