Management 2.0

Bill Gates denkt Management in zwei Worten: So nutzt du sie für dein Business

von Moritz Weinstock

Bill Gates spendet nicht nur große Teile seines Vermögens, er teil auch sein Wissen als Manager. Hier ist, was du von ihm Lernen kannst.

Wenn man es von der Bastelei in der eigenen Garage zu einem Konzern von Weltrang bringt, dann hat man einiges richtig gemacht. Bill Gates ist so jemand, der nach Jahrzehnten harter Arbeit und dem unablässigen Glauben in sein Unternehmen Microsoft heute mit 64 Jahren auf ein tatenreiches und erfolgreiches Leben zurückblicken kann.

Doch was bei Anderen mit Geld und Erfolg zu ausschweifenden Partys, Exzessen und der Anschaffung exorbitant teurer Luxusgüter führt, endet bei Gates überwiegend in philanthropischen Wohltaten.

Philanthrop und Topmanager

Mit insgesamt mehr als 35 Milliarden gespendeten US-Dollar liegen er und seine Frau Melinda laut Forbes derzeit auf Platz zwei der größten Geldspender. Nur Warren Buffet gibt noch mehr Geld für wohltätige Zwecke aus. Doch wie ist es soweit gekommen? Was hat Gates so erfolgreich gemacht und wonach musst du deine Management-Strategien ausrichten, um vielleicht ähnlich erfolgreich zu sein?

Mit Blick in die Zukunft werden diejenigen die besten Unternehmer und Führungspersönlichkeiten sein, die andere aufbauen und fördern.
Bill Gates, Microsoft-Mitbegründer und Philanthrop

Zwei Worte zum hinters Ohr schreiben

Was Gates mit dieser Aussage meint, ist im Grunde klar – aber auch nicht jedem Manager und Unternehmer in die Wiege gelegt. Denn mit den zwei Worten „empower“ und „others“, verfolgte der ehemalige Microsoft-Boss einen modernen Weg des Managements. Ihm zufolge ist man als Führungsperson vor allem dann besonders gut, anerkannt und folglich erfolgreich, wenn man als Chef für andere da ist, sie aufbaut und ihnen Verantwortung überträgt.

Power to the people mal anders

Was schon während der Protestbewegungen der 1960er-Jahre als Kampfslogan diente und schlussendlich in dem Welthit von John Lennon seine wohl stärkste Ausprägung fand, ist im Grunde genau das, was auch Gates mit „empower others“ meint. Das heißt, nicht ganz, denn die Entscheidungsgewalt, das Führen des Unternehmens soll nicht den Angestellten überlassen werden. Vielmehr gilt es, die Arbeitnehmer zu bestärken, denn was schon Hedgefonds-Manager Kenneth Griffin wusste, gilt auch für jeden anderen Unternehmer

Erfolg besteht darin, wirklich kluge Leute einzustellen.
Kenneth Griffin, Hedgefondsmanager

laut ForbesDoch nur kluge Leute allein reichen nicht, denn um sie bei der Stange zu halten, musst die sie täglich motivieren. Wie das geht?

1
Gute Chefs sind emphatisch

Als Entscheider ist es gerade in Krisenzeiten aber auch darüber hinaus wichtig, ein offenes Ohr für die Mitarbeiter zu haben. Das tägliche Meeting kann ebenso dazu dienen, über private, finanzielle oder gar berufliche Ängste zu sprechen, wie über die neusten Entwicklungen der Firma und anstehende Projekte.

2
Gute Chefs sind flexibel und offen für neues

Mit der Corona-Krise wurde Homeoffice plötzlich für viele Arbeitgeber- und Nehmer Realität. Doch als Chef tust du gut daran, deine Mitarbeiter nicht auf die Arbeitsstunden vor dem Rechner reduzieren. Bemesse ihre Leistung stattdessen an den Resultaten, fühle in Video-Konferenzen vor, wie der Stand der Dinge ist und lass sie einfach mal machen. Es ist eine Testphase für alle, und wer hier loslässt und in die Mitarbeiter vertraut, erntet nicht nur Respekt und Ansehen. Im besten Falle motiviert die neu gewonnene Freiheit die Angestellten zu neuen Höchstleistung.

3
Gute Chefs sparen nicht an Technik

Leichter gesagt, als getan, allerdings kann ein zur Verfügung gestelltes Arbeitslaptop oder ein Diensttelefon richtig viel positives bringen. Denn mit jedem Investment in die Ausstattung des Mitarbeiters, landen nicht nur neue Abschreibungsobjekte in der Bilanz. Auch Geräte und Technik können motivieren und als Wertschätzung wahrgenommen werden.

4
Gute Chefs suchen Lösungsansätze auch bei ihren Mitarbeitern

Tesla-Chef Elon Musk ist bekannt dafür, seine Mitarbeiter bei der Suche nach Lösungen extrem herauszufordern. Dafür ruft er sie auch gern mal zu einem Meeting um ein Uhr Morgen zusammen. Ein solches Management-Verhalten mag drastisch erscheinen, allerdings erhielt er in diesem genannten Fallen dann auch die Antwort, dass mehr Ingenieure nötig seien, um das Projekt zu bewerkstelligen.

Heißt: Manchmal liegen Antworten auf Unternehmensfrage gar nicht allzu weit von einem entfernt. Du muss keine Agentur konsultieren und dort um Beratung bitten, sondern einfach öfter mal deinen Mitarbeitern zuhören.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.