Geld anlegen und die Umwelt schützen? Immer mehr Anleger folgen dieser (guten und wichtigen) Idee. Hier drei wichtige Tipps.
Dürresommer mit Ernteverlusten und Waldschäden, tödliche Hitzewellen sowie Überschwemmungen mit Toten und Milliardenschäden: Die Folgen der vom Menschen verursachten Klimakrise treten in Deutschland und der ganzen Welt immer mehr zu Tage – und es scheint immer schlimmer zu werden. Diese Entwicklungen lassen auch Anleger aufhorchen. Immer mehr Menschen möchten mit Ihrem Geld einen positiven Beitrag leisten: für das Klima, die Umwelt aber auch für ethische bzw. soziale Themen. Dies belegt eine aktuelle Umfrage des Forums Nachhaltige Geldanlage (FNG). Demnach ist für drei Viertel der Befragten die Gestaltung von Finanzprodukten hinsichtlich sozial-ökologischen einen sehr wichtigen oder wichtigen strategischen Stellenwert ein.
Nachhaltigen Anlegen liegt im Trend
Das sind nicht nur Lippenbekenntnisse: Das Gesamtvolumen nachhaltiger Geldanlagen liegt nach dem „Marktbericht 2020“ des FNG (Forum Nachhaltige Geldanlagen) in Deutschland Ende 2019 bereits bei 269,3 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit Beginn der Datenerhebung durch das FNG im Jahr 2005 hat sich die Summe der nachhaltigen Geldanlagen somit um den Faktor 35 vervielfacht. Und die Bank of America erwartet, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten über 20 Billionen Dollar in Fonds mit dem Thema Klimawandel fließen. Vor allem die jüngere Generation fahre auf das Thema ab, bei ihr ständen Themen wie Klimawandel, Ressourcenverbrauch, Umwelt- und Sozialaspekte ganz oben auf dem Zettel. Das ist eine gute Sache. Denn durch dieses sogenannte Impact Investing tragen Anleger aktiv zu mehr Nachhaltigkeit bei, indem sie mit ihrem Kapital effektiv Unternehmen unterstützen, die die Welt besser machen wollen. Gleichzeitig versprechen Investitionen in den grünen Sektor auch eine gute Rendite. Hier drei Tipps, wie du am besten „grün“ anlegst.
Tipp 1: Breit streuen
Um das Risiko zu begrenzen, solltest Du nicht alles auf wenige Einzelaktien setzen, sondern dein Geld möglichst weit streuen. Investmentfonds und ETFs sind dafür gut geeignet, denn sie beinhalten hunderte von Aktien, Anleihen oder Rohstoffe in nur einem Wertpapier. Für die Zielgruppe gibt es sogenannte Öko-Fonds oder -ETFs, die versprechen, ausschließlich „saubere“ Unternehmen abzubilden. Das Angebot wächst stetig, fundierte Aussage lassen sich aber nur zu Produkten machen, die schon länger am Markt sind. Zu dieser Gruppe zählt etwa der UBS MSCI World Socially Responsible (Isin LU 062 945 974 3), der auf dem Index MSCI World Socially-Responsible-Investing (SRI)-Index basiert. Auch der ETF iShares Dow Jones Global Sustainability Screened (IE 00B 57X 3V8 4), der auf dem iShares Dow Jones Global Sustainability-Index aufbaut, ermöglicht grünes Investieren. Hundertprozentig grün sind diese Produkte zwar nicht, immerhin müssten sich die nachhaltigen ETFs in puncto Rendite nicht verstecken. Trotzdem: Du musst bei „grünen“ Investments genau hinschauen. Es fehlen immer noch eine einheitliche Klassifizierung von Finanzprodukten, die genau zeigt, wie nachhaltig es wirklich ist.
Tipp 2: Achte auf Gebühren
Bei vielen Investmentfonds zahlst du einen Ausgabeaufschlag, also eine Art Kaufgebühr. Ein Ausgabeaufschlag von fünf Prozent bedeutet zum Beispiel, dass du für einen Fondsanteil, dessen Rücknahmepreis 100 Euro beträgt, 105 Euro bezahlst. 5 Prozent deines Geldes sind also schon einmal Pfutsch. Zwar tobt bereits seit in diesem Bereich ein Preiskampf, doch richtig günstig ist es Vielerorten immer noch nicht. Kontrolliere am besten genau, bei wem du deine Fonds kaufst. Und: Nicht jeder Fonds erhebt diese Gebühr, beispielsweise „Der Zukunftsfonds“. Und auch bei einem Verkauf berechnet „Der Zukunftsfonds“ keine Kosten.
Tipp 3: Grüne Banken
Nicht nur das Anlageprodukt spielt eine Rolle, auch die Bank, die dein Depot verwaltet. Genau wie bei jeder anderen Bank auch ist es bei den genannten ethischen Banken (etwa GLS Bank oder EthikBank) möglich, ein Giro-, Tagesgeld und meist auch ein Depot anzulegen. Die Gebühren sind verschieden, unterscheiden sich in der Regel aber nicht großartig von anderen Banken. Einige „grüne“ Banken bieten dir sogar die Möglichkeit bei Kontoeröffnung selbst zu entscheiden, in welche Bereiche ihr Geld wandern soll, zum Beispiel in Wasserschutz, Elektromobilität oder erneuerbare Energien. Gleichzeitig spielt Transparenz eine wichtige Rolle.
Fazit
Nachhaltig investieren liegt im Trend und verspricht überdurchschnittliche Renditen. Wer aber mit grünem Daumen investieren will, muss genau hinschauen und aufpassen, dass das Geld an der richtigen Stelle landet. Gleichzeitig gilt es, die eigene Rendite nicht aus den Augen zu verlieren.