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STEUERWISSEN

Tipps zur Steuererklärung 2021: So gibt’s bares Geld!

von Stefan Heine

Die Frist zur Abgabe der Einkommensteuererklärung 2021 läuft ab, noch bis zum 31. Oktober ist eine fristgerechte Abgabe für Privatpersonen möglich. Wer im Endspurt noch mal alles aus der Steuererklärung 2021 rausholen möchte, bekommt von Steueranwalt und smartsteuer-CEO Stefan Heine fünf Tipps, um noch schnell zu profitieren. 



Homeoffice-Pauschale richtig nutzen

Ihr habt 2021 zeitweise von daheim und nicht aus dem Büro gearbeitet? Dann könnt ihr für diese Tage eine Homeoffice-Pauschale geltend machen. Fünf Euro pro Tag ist der Satz, gedeckelt auf maximal 120 Arbeitstage, also landet ihr bei maximal 600 Euro. (Wichtig: Für diese Tage könnt ihr die Entfernungspauschale nicht abrechnen, dazu später mehr.) Ein Wermutstropfen ist jedoch, dass die Homeoffice-Pauschale zu den Werbungskosten zählt und sich diese erst auswirkt, wenn ihr über die Werbungskostenpauschale von 1.000 Euro kommt (ab der Steuererklärung für 2022 sind es dann übrigens 1.200 Euro).

Werbungskostenpauschale mit Job-Ausgaben ausreizen

Unter die sogenannten Werbungskosten fallen Produkte, die ihr (fast) ausschließlich beruflich nutzt; das können Ordner für Gehaltsabrechnungen sein, aber auch ein Drucker oder ein Laptop. Aber auch Bewerbungskosten, beruflich bedingte Umzüge oder Anschaffungen von beruflicher Fachliteratur sowie der Besuch von Seminaren, Konferenzen und Co. lassen sich hier angeben – sofern diese Dinge nicht vom Arbeitgeber gezahlt wurden. Wer über die Pauschale von 1.000 Euro bei den Werbungskosten kommt, sollte die einzelnen Punkte aufführen und sonst die Pauschale nutzen. 

Wichtig jedoch: Anschaffungen über 800 Euro netto müssen gestaffelt über mehrere Jahre abgeschrieben werden. Ausnahme: Computerhardware sowie Software, die nach dem 1.1.2021 angeschafft worden sind, können in voller Höhe steuermindernd geltend gemacht werden, auch wenn die Anschaffungskosten über dem Wert von 800 Euro netto liegen.

Entfernungspauschale für die Steuererklärung 2021 richtig berechnen

Pendler:innen können den Weg zur Arbeit abrechnen: 0,30 Euro pro Kilometer, ab dem 21. Kilometer sind es 0,35 Euro für die Steuererklärung 2021. Ab der Steuerklärung für das Jahr 2022 können dann 0,38 Euro angegeben werden. Das gilt nicht nur mit dem Auto, sondern auch mit der Bahn oder dem Fahrrad, jedoch muss immer die kürzeste Strecke als Berechnungsgrundlage dienen. Wichtig ist auch, hier die tatsächlichen Arbeitstage anzugeben (also z. B. abzüglich Urlaub, Feiertagen, Krankheitstagen und Homeoffice).

Spenden in der Steuererklärung angeben 

Spenden sind, soweit ihr keine Gegenleistungen dafür erhaltet, absetzbar. Denn die Förderungen vom Umweltschutz bis zur Katastrophenhilfe – also für sogenannte gemeinnützige oder mildtätige Zwecke – lassen sich als Sonderausgaben absetzen. Parteispenden lohnen sich besonders, hier erfahrt ihr bei der zu zahlenden Einkommensteuer meist eine Reduktion um die Hälfte der Spendenbetrags. Generell gilt: Bei Spenden über 300 Euro braucht ihr dafür eine Spendenquittung. 

Handwerker-Leistungen für die Steuererklärung 2021 bedenken

Die Putzkraft sorgt für Ordnung, die Handwerkerin hat die Waschmaschine repariert und die Schädlinge sind vom Profi bekämpft worden? Kosten hierfür lassen sich als haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen ebenfalls in der Steuererklärung angeben. Mieter:innen sollten dazu auch in die Nebenkostenabrechnungen schauen, dort sind diese für die Wohnung zusätzlich angegeben. Klassiker sind hier vor allem die Kosten für Kaminkehrer (Schornsteinfeger) und die Heizungswartung.

Frist für die Steuererklärung 2021 verpasst?

Und wenn ihr es bis zum 31.10.2022 doch nicht mit der Einkommenssteuererklärung 2021 schafft? Dann meldet euch schnellstmöglich mit einem triftigen Grund (etwa einer schlimmen Erkrankung) beim Finanzamt und bittet um eine Fristverlängerung, dafür gibt es auch Musterbriefe.

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Stefan Heine
Stefan Heine

Stefan Heine ist gelernter Fachanwalt für Steuerrecht und CEO bei smartsteuer. Er will den Menschen die Angst vor dem Thema Steuern nehmen. Gemeinsam mit seinen Kolleg*innen digitalisiert er dazu den analogsten Prozess Deutschlands – die Steuererklärung.