Du musst keine Steuererklärung abgeben – und deshalb tust du es auch nicht. „Ich hab ja nichts zum Absetzen“, sagst du. So leicht solltest Du es Dir nicht machen, denn eine Steuererklärung könnte sich wirklich für dich lohnen! Reden wir mal über Steuern.
Stefan Heine: „Hallo, ich habe gehört, dass Du nichts zum Absetzen hast. Wollen wir mal sehen, ob Du nicht doch Geld vom Staat zurückbekommen könntest!“
Du: „Das glaube ich nicht.“
Stefan Heine: „Fangen wir mal mit den Grundlagen an. Du bist ledig und Angestellte*r. Wie weit ist denn Deine Firma von Deiner Wohnung entfernt?“
Du: „Nicht so weit, ich fahre da meist mit dem Rad hin. Sind so 8 Kilometer.“
Stefan Heine: „Das ist doch schon mal die halbe Miete bei den Werbungskosten. Denn pro Kilometer kann man 30 Cent absetzen, an jedem Arbeitstag. Egal ob mit Rad, Auto, Bus oder Bahn. Das summiert sich schon mal auf rund 550 Euro im Jahr.“
Du: „Siehst Du, das reicht eben nicht. Ich hab mich informiert. Für die Werbungskosten gibt es eine Pauschale von 1.000 Euro. Und da reicht das Fahrtgeld nicht.“
Stefan Heine: „Stimmt nicht so ganz. Denn es gibt ja jede Menge anderer Werbungskosten. Wenn Du zum Beispiel in der Gewerkschaft bist, kannst Du die Beiträge absetzen. Oder eine Dienstreise machen, die der Chef nicht zahlt. Und auch Arbeitsmittel wie zum Beispiel ein betrieblich genutzter Laptop oder ein Smartphone sind unter den Werbungskosten absetzbar. Und Hand aufs Herz: Du suchst doch gerade eine besser bezahlte Stelle. Die Bewerbungskosten dafür sind auch Werbungskosten. Hast Du deshalb nicht sogar im letzten Jahr eine Weiterbildung auf eigene Kosten gemacht? Die kannst Du auch absetzen.“