Anfang Mai 2022 habe ich hier u.a. nachstehendes geschrieben:
Die Federal Reserve FED (amerikanische Notenbank) ist nun tatsächlich von einer inflationären zu einer deflationären Politik übergegangen, da sie beschlossen hat, die Geldmenge ab Juni 2022 um 47,5 Milliarden und ab September um 95 Milliarden US-Dollar (!) pro Monat zu reduzieren.
Dies wird in den nächsten Wochen und Monaten zu einem allgemeinen Preisverfall führen, der sich zuerst an den Finanzmärkten bemerkbar machen wird. Meine Einschätzungen für die einzelnen Bereiche lauten wie folgt:
Aktien: Beim S&P 500 Index – der bei ca. 4300 Punkten steht – rechne ich mit einem weiteren Einbruch von 800 Punkten auf zunächst 3.500 Punkte. Das wäre ein Rückgang von gut 15 %, und das, obwohl der S&P 500 seit Jahresbeginn bereits um ca. 10 % gefallen ist, was übrigens der schlechteste Jahresstart seit 1942 ist.
Mein Kursziel von Anfang Mai 2022 für den S&P 500 wurde also gestern mit 3.500 Punkten erreicht.
Wie geht es nun weiter mit den Aktienmärkten rund um den Globus?
Grundsätzlich können wir uns auf die Entwicklung des US-Aktienbarometers S&P 500 konzentrieren, denn dieser ist der Schrittmacher für die Aktienindizes weltweit – auch für unseren deutschen Leitindex DAX. Da die US-Notenbank weiterhin an ihrer deflationären Geldpolitik festhält, d.h. die Geldmenge um fast 100 Mrd. US-Dollar pro Monat reduziert, wird sich der Kurstrend gen Süden nicht ändern. Mein nächstes Kursziel für den S&P 500 liegt daher bei 3.200 Punkten. Dies wird auch zu weiteren Kursverlusten an den anderen Börsen der Welt führen – Stichwort: S&P 500 als Schrittmacher.
Natürlich kann es auf dem Weg in Richtung 3.200 Punkte auch zu Zwischenerholungen im S&P 500 und den anderen Indizes kommen. Hier könnte ich mir eine Erholung auf ca. 3.800 Punkte im S&P 500 gut vorstellen. Alles in allem sind die Aussichten für die Aktienmärkte aufgrund der oben beschriebenen Politik der FED aber weiterhin miserabel und wir könnten die 3.200 Punkte noch vor Jahresende sehen.