MITTAGSBRIEFING

Diese Dinge hamstern Deutsche gerade wirklich, VW-Abgasskandal: Lohnt sich die Entschädigung?, Amazon Prime: Lange Lieferzeiten erwartet

von Moritz Weinstock

Wir haben für dich die wichtigsten Verbraucher-News des Tages zusammengefasst. Hier ist unser ZASTER-Mittagsbriefing.

Diese Dinge hamstern Deutsche gerade wirklich

Eines ist sicher: Der deutschlandweite Ansturm auf Toilettenpapier ist absurd. Eine rationale Erklärung gibt es dafür nicht. Und doch es gibt Dinge, die bei den Verbrauchern hierzulande noch höher im Kurs stehen. Um was es sich dabei genau handelt, hat der Betreiber der Einkaufs-App Bring! herausgefunden. Analysiert wurden die Einkäufe von mehr als einer Million Nutzer im Zeitraum vom 16. Februar 2020 bis einschließlich 22. März 2020. Das Ergebnis: Noch vor Toilettenpapier liegen Konservendosen aller Art. Hier stieg die Nachfrage in den vergangenen fünf Wochen um satte 2437 Prozent (Bild).

Erstaunlich ist auch: Platz zwei des Rankings belegt Blumenerde, deren Nachfrage um 515 Prozent stieg. Allerdings ist sie im Frühjahr, wenn alle ihre Gärten herrichten, ohnehin stets gefragter als sonst. Übrigens: Die Nachfrage nach Toilettenpapier stieg in diesem Zeitraum gerade einmal um 33 Prozent, und liegt damit deutlich hinter Desinfektionsmitteln (292 Prozent), Seife (221 Prozent), Reis (150 Prozent), Mehl (134 Prozent) und Nudeln (119 Prozent).

VW-Abgasskandal: Lohnt sich die Entschädigung?

Nachdem sich der Volkswagenkonzern Ende Februar mit der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZVB) auf einen Vergleich im Abgasskandal geeinigt hatte, sollen nun hunderttausende Autobesitzer entschädigt werden. Wie die Welt berichtet, müssen sich die Teilnehmer der sogenannten Musterfeststellungsklage jetzt bis zum 20. April auf einer Internetplattform anmelden, um ihre Entschädigungsansprüche rechtlich prüfen und gegebenenfalls geltend zu machen. Konkret geht es dabei um Einmalzahlung zwischen 1350 und 6257 Euro, wobei die Höhe der Zahlungen abhängig von Fahrzeugtyp und Modelljahr sind.

Der Prozessfinanzierer Profin meint allerdings, dass manche betroffenen Autobesitzer wesentlich mehr herausholen könnten, wenn sie – statt den Vergleich anzunehmen – ihre Klagen gegen Volkswagen durchfechten. „Für einen Autobesitzer, der vor acht oder neun Jahren für 10.000 Euro ein gebrauchtes Dieselfahrzeug mit der manipulierten Abgas-Software gekauft hat, das heute mehr als 200.000 Kilometer auf dem Tacho hat, kann sich der Vergleich mit einer Entschädigungssumme von 1400 bis 1500 Euro lohnen“, zitiert die Welt Christopher Rother, den Deutschlandchef von Profin. „Wenn man aber ein manipuliertes Neufahrzeug für 30.000 oder 40.000 Euro gekauft hat, das bis heute weniger als 100.000 Kilometer gelaufen ist, dann geht es um Zehntausende Euro Unterschied zur Entschädigung, die Volkswagen anbietet.“

Amazon Prime: Lange Lieferzeiten erwartet

Die Corona-Pandemie belastet die Wirtschaft immer stärker. Nun gerät auch Amazon in Bedrängnis. Prime-Kunden waren es bisher gewohnt, Pakete und Bestellungen innerhalb nur eines Tages zu erhalten. Nun werden sie in den USA bereits teilweise um bis zu einen Monat vertröstet. Selbst Lieferungen von Büchern und Ladekabel könnten sich laut GQ bis 21. April hinziehen. Als Grund für die Verzögerungen nannte der Konzern die Fokussierung auf den Versand von „Waren für den täglichen Bedarf, medizinische Verbrauchsgüter und andere Produkte mit hoher Nachfrage, die angesichts der Krise nun höhere Priorität hätten.

Ob derartige Verzögerungen auch in Deutschland Realität werden könnten, ist noch nicht klar.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.