Letzteres, nämlich das individuelle Humankapital ist jedoch jenes, von dem eingangs die Rede war und mit dem wir uns im Laufe dieses Artikels näher befassen möchten. Das Humankapital spiegelt die Summe unseres Verdienstes bis zum Renteneintritt wider.
Es umfasst genauer gesagt unsere Fähigkeiten, unser Wissen, unserer Erfahrungen und unsere physische, wie auch psychische Gesundheit.
Investieren wir in diese Faktoren, so kann dies einen direkten Effekt auf unseren Wert, genauer gesagt den Wert unserer Arbeit haben. Will heißen: Mehr Wissen gleich mehr Gehalt. Was logisch klingen mag, wird leider von vielen Menschen unterschätzt, wenn sie sich mit der Anlage ihres Geldes befassen.
Dass man mehr für sich selbst tun sollte und sich ein Invest in die eigene Person im Hinblick auf das persönliche Wohlbefinden definitiv auszahlt, ist allseits bekannt und wird in der heutigen Zeit, sei es von Influencern, „Lifecoaches“ oder einfach ganz normalen Menschen auch auf allen Kanälen propagiert. Dass sich ein Investment in uns selbst jedoch auch in wirtschaftlicher Hinsicht, gerade auf lange Sicht extrem auszahlt, ist vielen Menschen noch nicht so geläufig. Dies begründet sich höchst wahrscheinlich damit, dass wenn wir beispielsweise in eine Aktie investieren, täglich beobachten können wie sich diese entwickelt, investieren wir hingegen in uns selbst, so ist das häufig ein Prozess der sich teilweise erst Jahre später wirklich auszahlt.
Wichtig ist es jedoch zu differenzieren, denn aus betriebswirtschaftlicher Perspektive sprechen wir eigentlich von drei verschiedenen Arten des Humankapitals: dem Strukturellen, dem Dynamischen und dem Individuellen.
Die ersten beiden Arten jenes „Menschenkapitals“ finden besonders im unternehmensbezogenen Kontext ihre Anwendung. Und zwar dann, wenn es um die Auswahl, die Organisation und die Akquirierung von Personal geht, also bei jenen Tätigkeiten, die in den klassischen Aufgabenbereich der HR-Abteilungen fallen.
Letzteres, nämlich das individuelle Humankapital ist jedoch jenes, von dem eingangs die Rede war und mit dem wir uns im Laufe dieses Artikels näher befassen möchten. Das Humankapital spiegelt die Summe unseres Verdienstes bis zum Renteneintritt wider.
Es umfasst genauergesagt unsere Fähigkeiten, unser Wissen, unserer Erfahrungen und unsere physische, wie auch psychische Gesundheit.
Investieren wir in diese Faktoren, so kann dies einen direkten Effekt auf unseren Wert, genauer gesagt den Wert unserer Arbeit haben. Will heißen: mehr Wissen gleich mehr Gehalt. Was logisch klingen mag, wird leider von vielen Menschen unterschätzt, wenn sie sich mit der Anlage ihres Geldes befassen.
Geht es um lukrative Investments, so wird einem – sei es vom persönlichen Bankberater oder den eigenen Eltern – in der Regel ein breitgefächertes Portfolio empfohlen. Diversifizierung, sprich Asset Allocation ist jedenfalls an der Börse „the key to success“. Doch Achtung beim Thema „Investment in uns selbst“ bedarf es dieses Tricks nicht. Erstmal gibt es uns selbst in dieser Form hoffentlich nur einmal auf dieser Welt, was ein Investment in andere Menschen, außer natürlich in die engsten Familienangehörigen, ausschließt und zum Zweiten und das ist der tatsächliche Grund: Ist das Risiko quasi gleich Null. Denn unser Wert ändert sich nicht aufgrund irgendwelcher Marktschwankungen und auch wir selbst ändern nicht plötzlich die Qualität unseres Könnens, weswegen man bei dieser Anlageklasse auch niemals einen vernünftigen Beta-Wert benennen könnte. Jedes Invest in uns selbst ist eine fast todsichere Anlage, wobei es wortwörtlich natürlich nicht stimmt, denn genau das ist der Risikofaktor schlechthin: Das eigene Ableben, mit samt dem Wissen und Erfahrungen, das man im Gegensatz zu jeglichen anderen Investments leider nicht vererben kann.
Feststeht jedoch auch, dass ein Investment in das eigene Ich, nicht immer gleich rentabel ist. Man kann sich die Kurve der Rendite vorstellen wie ein Schildkrötenrücken, gerade bei wenig Erfahrungen und wenig Wissen, wirkt sich jedes neue Learning unmittelbar auf unsere Kompetenz und damit auch auf den Wert unserer Arbeit aus. Je mehr wir jedoch wissen, desto weniger bringt es uns weiter. Grund dafür? Für bestimmt Berufe gibt es ein Optimum an Fähigkeiten, die es zu beherrschen gilt. Ab einer bestimmten Position im Unternehmen beherrschen diese im Idealfall alle Kollegen die sich auf der gleichen Ebene bewegen. Entwickeln wir uns dann jedoch in Nischenthemen weiter, sprich eignen uns ganz spezielle Fähigkeiten an, so wird dies nicht zwingend zu einer Beförderung führen, da es nicht mehr so relevant ist, wie die anderen „Key-Fähigkeiten“.
Abgesehen davon, dass die Rendite unseres Humankapitals irgendwann nicht mehr so rasant anwächst wie zu Beginn, muss man hier auch die Inflationsrate miteinkalkulieren. Geht diese Hand in Hand mit der jährlichen Gehaltssteigerung, so sieht es nicht mehr so rosig aus mit dem Investment in uns selbst, denn dann geben wir durch das Erlenen neuen Wissens und neuer Erfahrungen, mehr Geld dafür aus, als es uns zwangsläufig in die Kasse spülen wird.
Lasst uns das an einer Beispielrechnung festmachen:
Angenommen du bist 30 Jahre alt, wirst nach aktuellem Stand voraussichtlich mit 67 Jahren in Rente gehen, verdienst 2000 Euro netto im Monat, darfst mit einer Gehaltssteigerung von circa 3% im Jahr rechnen und einer Inflationsrate von circa 2,2%. Dann würde sich dein gesamtes Arbeitseinkommen auf 1.588.181 Euro belaufen, wobei die Inflation einen Verlust von 559.518 Euro verursachen würde, weswegen wir dann nur noch von 1.028,663 Euro Humankapital sprechen würden.
Doch warum kommt man überhaupt auf die Idee das Humankapital zu berechnen, sollte man das Leben samt dem monetären Erfolg nicht einfach auf sich zukommen lassen, statt alles vorzukalkulieren?
Fakt ist: Wenn man sein Nettovermögen berechnet, so machen gerade in jungen Jahren, nicht etwa die paar Euro, die wir auf Neobroker-Apps anlegen, sondern das oft vergessene Humankapital den größten Anteil an diesem aus. Nicht umsonst heißt es: Kinder sind teuer. Denn in diese, nennen wir es Humanfonds unserer selbst haben unsere Eltern, sei es mit dem Kauf von Schulbüchern, den Ausgaben für gesundes Essen oder dem Geld für die Nachhilfe, all die Jahre fleißig eingezahlt. Und was passiert, wenn dem nicht so ist, sieht man leider in Deutschland besonders in sozialschwachen Gebieten viel zu häufig. Menschen mit unterschiedlichem Bildungsstand im Hinblick auf Schulbildung, bewegen sich auf dem Arbeitsmarkt leider häufig in verschiedenen Gehaltswelten.
Doch kommen wir nun nochmal zu den Risiken dieses Investments.
Der Tod ist selbstredend das absolut größte Risiko, er lässt selbst den Verlust eines Wirecard Anlegers alt aussehen, denn hier würde unser Humankapital tatsächlich von 100 auf 0 rutschen. Doch natürlich gibt es weitere deutlich kleinere Risikofaktoren, die es ebenso im Hinterkopf zu haben gilt: So zum Beispiel die längere Arbeitslosigkeit oder die Berufsunfähigkeit. Hiergegen kann man sich jedoch gut absichern und zwar mit der Berufsunfähigkeitsversicherung, diese gilt es unbedingt frühzeitig abzuschließen.
Ebenso gilt: Augen auf bei der Wahl des Arbeitgebers. Denn dieser hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Steigerung oder eben Stagnierung jenes Kapitals. So solltest du beispielsweise zweimal überlegen, ob du bei „Mitarbeiteraktien“ freudig die Hand aufhältst oder doch lieber dankend ablehnst, denn diese führen dich zwangsläufig in eine doppelte Abhängigkeit. Grund dafür: Wenn sich das Standing deines Arbeitgebers auf Grund einer Krise verschlechtern sollte, so bist nicht nur du als (ehemaliger) Mitarbeiter schlechter gestellt, sondern auch deine Aktienanlage.
Doch wie kann man sein Humankapital effektiv verbessern?
Wichtig sind hier nicht nur Abschlüsse, die deine Fähigkeiten zertifizieren, sondern auch soziale Aspekte wie dein Netzwerk oder gar dein Charakter, sprich ob du ehrgeizig, wissbegierig, teamfähig oder belastbar bist. Ebenso bedarf es für den Topjob, auch emotionaler Intelligenz und Kreativität. Doch auch eine Bildung in kultureller Hinsicht wie Sprachkenntnisse oder ein längerer Auslandsaufenthalt erhöhen deinen Marktwert nicht unerheblich.