Kann Trump mal eben Grönland kaufen?
Früher, als die einstigen Kolonialmächte noch Landesteile samt Bürgern verkaufen konnten, hätte es Donald Trump mit seinem Wunsch, Grönland zu erwerben, noch einfacher gehabt. So war es den USA zum Beispiel im Jahr 1867 auch möglich, für 7,2 Millionen US-Dollar Alaska von Russland abzukaufen. Aber die Zeiten sind vorbei.
Heute ist das Ganze schon deutlich komplizierter und meistens regelt in solchen Fällen das Völkerrecht, was unter Staaten erlaubt ist und was nicht.
So viel dazu. Aber wie sieht es jetzt für Unsereins mit so einem Inselkauf aus?
Eine Insel ganz für dich allein
Privat eine Insel zu kaufen ist schon deutlich leichter, weil in diesem Fall kein Staatsgebiet in den Besitz eines anderen Staates übergeht. Die Insel gehört auch nach dem Eigentümerwechsel immer noch zum gleichen Land. Und auch die Verwaltung der Privatinseln liegt immer noch in der Hand der jeweiligen Regierung. Du kannst deine Insel also nicht einfach zu einem souveränen Gebiet erklären und der Herrscher über dein eigenes Land werden. Ein Inselkauf ist quasi nichts anderes als irgendwo ein Grundstück zu erstehen.
In Deutschland
Willst du deinen Inseltraum in nicht allzu große Ferne verwirklichen, brauchst du sehr viel Glück und Durchhaltevermögen. Denn in Deutschland sind zwar etliche Inseln in Privatbesitz, bleiben aber in den allermeisten Fällen in fester Hand. Heißt: Da ist so gut wie kein Rankommen. Du möchtest aber unbedingt auf Robinson Crusoe machen? Dann wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als auf andere Länder auszuweichen.
In der EU
Grundsätzlich ist der Grund- und Immobilienerwerb innerhalb der Europäischen Union ohne Weiteres möglich, nur manche Staaten beschränken den Erwerb von Grundbesitz durch Ausländer, darunter zum Beispiel die Schweiz. Und die gute Nachricht ist, dass du in der EU etliche Inseln, die zum Verkauf stehen, zur Auswahl hast. Websites wie Vladi Private Islands haben Inseln in verschiedenen Ländern im Angebot. So bekommst du dort beispielsweise ein finnisches Eiland ab 99.600 Euro, für ein irisches Fleckchen Land musst du schon 150.000 Euro auf den Tisch legen und in Griechenland geht es bei etwa zwei Millionen Euro los. Allerdings sind die Inseln oft unbebaut, es ist also quasi nicht mehr als die Natur vorhanden.
In der Karibik
Ob als Geldanlage oder um ungestört am Strand in der Sonne zu brutzeln – Wer hat nicht schon mal von einer eigenen Karibikinsel geträumt? Sogar Stars wie Leonardo DiCaprio haben längst zugeschlagen und sich eine Privatinsel gegönnt. Allerdings hat der Spaß natürlich seinen Preis. Auf der Website von Vladi Private Islands gibt es unter dem Preis von einer Million US-Dollar so gut wie keine Angebote für Karibikinseln, nach oben ist die Grenze dagegen – wie so oft – im Grunde offen.
Und wenn ich einfach meine eigene Insel aufschütte?
Die Überlegung, einfach selbst zur Schaufel zu greifen und eine neue Insel aufzuschütten, ist nicht neu. Allerdings bringt das Ganze ein großes Problem mit sich: Die Aktion müsste auf Hoher See, also außerhalb eines Staatsgebietes, passieren. Und ehe der ganze Sand so weit aufs Meer geschippert und los gebaut worden wäre, wärst du wohl schon um sehr viel Geld ärmer. Dann also doch lieber sparen für eine schon vorhandene Insel.
