WIE GLÜCKLICH MACHT GELD?

Home Office: Meine schönen neuen Alltags-Routinen

von Marcus Lucas

Seien wir mal ehrlich: Im normalen Arbeitsalltag, also bevor das Coronavirus die Welt in den Würgegriff nahm, da hatten wir alle unsere eingespielten Routinen. ZASTER-Kolumnist über seinen eigenen Change-Prozess im Home Office – der auch viel Angenehmes mit sich bringt.

Nun ist vieles anders. Es gibt Einschränkungen, wir alle müssen uns – zumindest temporär – einem privaten Change-Prozess der Abläufe unterziehen. Kürzlich sagte ein Soziologe im Fernsehen: „Viele lernen sich im häuslichen Verbund durch mehr Nähe ganz neu kennen.“ Ob das immer so gut ist, sei dahingestellt.

Fakt ist: Viele Routinen lösen sich in Luft auf, wenn die bislang von Schulbeginn und der Fahrt ins Büro gesetzten zeitlichen Eckpfeiler wegbrechen. Ein Learning aus dem „Homeschooling“ (wie das Herumwuseln der Kinder, während Eltern versuchen, ihren Job zu Hause bestmöglich zu erledigen, im neuen Buzzword-Wörterbuch genannt wird), ist die fehlende Ruhe.

Um konzentriert arbeiten zu können, muss man sich etwas einfallen lassen. Zum Beispiel früher anfangen. Um 5.30 Uhr schläft der Rest der Familie selig, selbst unser Hund bleibt lieber schneckenförmig zusammengerollt liegen. Notebook raus, ein frischer Espresso und los geht es, zwischen Schulbüchern, Tintenkiller und Pritt-Stift, die auf dem Esstisch auf den späteren Einsatz meiner Jüngsten warten.

Wenn die Sonne aufgeht, wechsle ich an den Gartentisch. Ein Perspektivwechsel tut auch im Home Office gut. Außer meinem eigenen Tippen und einigen zwitschernden Vögeln höre ich nichts. Diese Ruhe – wann habe ich sie zum letzten Mal so genossen? Ich kann mich nicht erinnern.

Ein weiterer Espresso. In den frühen zweieinhalb Stunden schafft man viel, sehr viel. Somit kann ich meiner Frau später Ruhe schenken, wenn sie ihre eigene Arbeit im Job erledigen muss und ich als Junglehrer die Aufsicht über unseren Nachwuchs übernehme.

Ich wünsche euch allen schöne Ostertage, die mit Sicherheit ruhiger ausfallen werden als sonst. Aber auch die Ruhe kann man feiern.

ein Artikel von
Marcus Lucas