Blick in die Urlaubskasse

Günstiger Kurztrip nach Prag gefällig?

von Hannes Lustermann

Geburtstage sind ein Grund zum Feiern – warum nicht auch zum Reisen? ZASTER-Leserin Sofia S. hat anlässlich ihres Ehrentags einen Wochenendausflug in die Hauptstadt Tschechiens gemacht. Kostenpunkt: 111 Euro.

Der Anlass:

„Ich wollte schon länger mal nach Prag. Zu meinem Geburtstag habe ich mir dann mit meiner Mutter einen Wochenend-Abstecher dorthin organisiert.“

Die Fahrtkosten:

„Wir haben über das Portal BlaBlaCar eine Mitfahrgelegenheit gesucht. Die nutze ich oft und gerne, denn so kann ich vergleichsweise günstig reisen, lerne nette Menschen kennen, und schließlich hat ja nicht jeder ein eigenes Auto.

Wir wurden dann in Berlin von einem russischen Schauspieler abgeholt, der sich auf den Fahrten zwischen seinen Rollen in verschiedenen Städten eine Kleinigkeit dazuverdient: 15 Euro haben wir pro Nase für die vierstündige Fahrt bezahlt.

In Prag selbst waren wir dann viel mit der U-Bahn unterwegs – der Wochenendpass hat jeweils nur zwölf Euro gekostet.“

Soll: 27 Euro (pro Person)

Die Unterkunft:

„Im Vorfeld haben wir versucht, eine kostenlose Unterkunft auf der Couchsurfing-Plattform zu finden, aber aufgrund der Saison hat es so spontan nicht geklappt. Also haben wir uns für ein Hostel entschieden. Etwas außerhalb des Zentrums, denn das kam günstiger. Dort hatten wir ein Zweibettzimmer inklusive Toilette und Dusche. Bettwäsche war auch dabei. Pro Übernachtung kostete es jeweils gerade mal 13 Euro, das war schon eine Ansage.“

Soll: 53 Euro

Die Verpflegung:

„Als kleines Highlight waren wir in einem verträumten tschechischen Lokal, wo wir uns traditionellen Szegediner Gulasch mit böhmischen Knödeln haben schmecken lassen. Das war mit insgesamt 60 Euro so ziemlich das Teuerste auf unserer Reise, aber meine Mutter hat mich eingeladen. Ansonsten haben wir uns immer an verschiedenen Ständen was Leckeres geholt: Stockbrot zum Beispiel. Am Samstag Abend haben wir uns dann noch mit einem Bekannten von Couchsurfing getroffen, der uns in eine kleine, urige Kellerkneipe voller Tschechen geführt hat. Dort gab es herrliches, lokales Fassbier.“

Soll83 Euro

Sightseeing:

„Wir sind viel geschlendert und haben nur für das Kafka-Museum acht Euro Eintritt bezahlt. Das war es auf jeden Fall wert: ein kleiner, liebevoll gestalteter Ort, der in die Welt des Schriftstellers entführt. Ein paar Souvenirs für Freunde haben wir natürlich auch noch besorgt. Kunsthandwerk, Magnete, Postkarten und natürlich ein wenig tschechisches Bier – ,Kozel‘ hieß es, mit einem Ziegenbock drauf. Das haben wir meinem Bruder mitgebracht.“

Soll: 111 Euro

Fun Fact:

„Die Unterkunft war ein riesiger unpersönlicher, kalter, Betonklotz – wahrscheinlich ein ehemaliges Bürogebäude – in dem habe ich mich gefühlt wie eine verstaubte Akte, als ich dort geschlafen habe.

In der Nacht sind viele partymäßig unterwegs. Wer also um 10 Uhr morgens auf der Straße unterwegs ist wie wir, der hat die Stadt etwas für sich, weil gefühlt alle anderen noch schlafen.“

Fazit:
Ein tolles Erlebnis für gerade mal etwas mehr als Hundert Euro mit allem drum und dran. Aber das nächste Mal bleibe ich länger und erkunde die Prager Nächte, schließlich gibt’s da guten Absinth.“

Pro Person kostete der Trip: 111 Euro.

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Hannes Lustermann