Wie glücklich macht Geld?

Ein unbezahlbarer Kinoabend

von Emina Benalia

Es gibt Dinge im Leben, die sind einfach unbezahlbar. So wie die kleinen Traditionen, die man in der Familie und mit Freunden pflegt.

Meine älteste Tochter Emily und ich haben eine liebgewonnene Tradition: In der Vorweihnachtszeit gehen wir immer zu zweit ins Kino. Seit ich in „Eibsen`s Filmpalast“ in Otterndorf meinen ersten Film auf der großen Leinwand sah, bin ich infiziert. Ich freue mich jetzt schon, wenn es bald wieder soweit ist. Wir werden dann wie immer in der letzten Reihe sitzen, sie mit einem XXL Becher süßem Popcorn und ich mit einem ebensolchen in der salzigen Variante.

In den letzten Jahren stand immer Star Wars auf dem Programm, Ikonen meiner Jugend. Als mein ewiger Held Han Solo, gespielt vom wunderbaren Harrison Ford cineastisch das zeitliche segnete, habe ich ein paar Tränchen verdrückt. Meine große Tochter, die als angehende Lehrerin über viel Empathie verfügt, tröstete mich. In diesem Jahr gibt es keinen neuen Sternenkrieger-Film. Deshalb reisen wir diesmal nicht in die Galaxis, sondern nach Schweden.

Weil gemeinsam verbrachte Zeit immer glücklicher macht als Geld

„Astrid“ steht auf unserem Programm – die Verfilmung des Lebens der legendären Kinderbuchautorin Astrid Lindgren. Sie ist die geistige Mutter von wunderbaren Charakteren wie Karlsson vom Dach, Kalle Blomquist, Ronja Räubertochter und natürlich Pippi Langstrumpf. Die Hörspiele und Filme der frechen Göre gehörten zum Standardprogramm in der Kindheit meiner großen Tochter und ich habe immer begeistert mitgehört und geguckt. Pippi war und bleibt für mich eine Heldin, ihre „Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt“-Attitüde ist nie out, schon gar nicht in diesen Zeiten, wo Mut und positive Veränderungspower mehr denn je gefragt sind.

Ich bin sicher, Emily und ich werden im Dezember den Film mit der fabelhaften Alba August in der Rolle der schwedischen Autorin genießen. Seeräuber-Kapitän Efraim Langstrumpf schenkte seiner Pippi in Astrid Lindgrens Geschichte eine Kiste voller Goldmünzen. Meine Tochter schenkt mir diesen Abend. Er wird mich wie jedes Jahr bereichern, weil gemeinsam verbrachte Zeit immer glücklicher macht als Geld.

ein Artikel von
Emina Benalia
"Wenn ich einmal reich wär", sang einst Anatevka in dem gleichnamigen Musical. Als Kind einer Musikwissenschaftlerin kannte Emina Benalia das Lied aus ihren Kindertagen. Viel mehr Wissen wurde ihr über Finanzen, Versicherungen und Geldanlagen zu Hause nicht vermittelt. Umso wichtiger ist es für sie, als ZASTER-Redakteurin diese Themen aufzuarbeiten und ihren Lesern verständlich zu vermittelt – sexy, fluffig, interessant, leidenschaftlich und informativ.