WIE GLÜCKLICH MACHT GELD?

Was jetzt besonders gut tut: Ein bisschen heile Welt

von Marcus Lucas

Auch unser Kolumnist ist mit seiner Familie im Lockdown – und merkt, wie wohltuend gerade jetzt die Spiele und Serien von früher sind.

Derzeit ist nichts mehr so wie es war. Ausnahmezustand. Auch in den eigenen vier Wänden. Dass der gesamte Familienverbund tagtäglich rund um die Uhr zusammen ist, kennt man normalerweise nur von Festtagen wie Ostern oder Weihnachten, aber da gibt es einen klaren Ablaufplan und für viele auch die Perspektive, dass der ganze Zauber nach drei Tagen auch wieder für ein Jahr vorbei ist.

Jetzt ist es anders. Ein terminiertes Ende der aktuellen Situation ist ungewiss, wir werden uns wohl alle daheim noch etwas länger enger aufeinander einrichten müssen.

Wir haben bei uns zu Hause festgestellt, dass klare Strukturen, Regeln und Rituale dabei helfen, den Tagen eine funktionierende Ordnung zu geben. Die Pflichten sind für alle genauso geregelt, wie die gemeinsamen Momente der Zerstreuung. Den Wochenplan hat meine Frau in bester Projektmanagement-Attitüde gut sichtbar auf einer Magnetwand in die Küche gepinnt.

Nur der Hund macht weiter sein Ding, ein Stück wunderbare Normalität im Tsunami der vielen Veränderungen.

Nur der Hund sieht die Tafel nicht, er macht aber ohnehin weiter sein Ding, ein Stück wunderbare Normalität im Tsunami der vielen Veränderungen. Was die Gemeinschaftsaktivitäten betrifft, unternehmen wir als Familie aktuell eine glücklich machende Reise in die Vergangenheit. Wir spielen Brettspiele, vorwiegend Klassiker wie Malefiz oder Mensch ärgere dich nicht. Spiele, die ich schon als Junge liebte.

Am Nachmittag schauen wir täglich ein TV-Serienschätzchen von früher: „Ich heirate eine Familie“ mit Peter Weck und Thekla-Carola Wied. Meine Frau und ich lachen über die störrische Haushälterin Frau Rabe und verdrückten ein Tränchen, als Meerschweinchen Bommel starb.

Witzigerweise sind unsere Kinder, die eigentlich eher gerne mal YouTube schauen, total begeistert von der Serie und können die nächste Folge kaum erwarten. Am Abend lesen wir gemeinsam Pippi Langstrumpf. Von ihr kann man viel lernen, gerade jetzt während der Krise. Keine Herausforderung, die die freche rothaarige Göre nicht mit Mut und Fantasie gelöst hat.

Diesen Spirit nehmen wir mit, in jeden neuen Tag.

ein Artikel von
Marcus Lucas