Kondome, Jägermeister und Nutella

Die 6 irrsten Fussball-Werbedeals

von Jay Becker

Jägermeister und Kondomhersteller als Trikotsponsoren? Im Fussball ist wirklich fast alles möglich. ZASTER zeigt Euch die verrücktesten Werbedeals.

1
Kondome

Ganz ehrlich: Den FC. Homburg kennen heute wirklich nur noch Fussballexperten. Ende der 80er Jahre spielte der Verein insgesamt für drei Spielzeiten in der Bundesliga. Kurzeitige Berühmtheit erlangte der Verein 1987, als er den Kondomhersteller „London“ als Trikotsponsoren präsentierte. 200.000 Mark zahlte das Unternehmen aus Bergisch-Gladbach damals an den Verein aus dem Saarland. Der DFB (Deutsche Fussball Bund) war davon nicht begeistert und sorgte schnell dafür, dass der Schriftzug verschwinden musste. Und verhängte gleich auch noch eine 50.000-Mark-Strafe hinterher.

2
Achtung Wild!

Ohne diesen Deal würde es in der Bundesliga wohl nicht das Trikotsponsoring geben, wie wir es heute kennen. Im März 1973 waren bei der Eintracht aus Braunschweig die Kassen komplett leer. Die Insolvenz drohte. Der Präsident der Braunschweiger Ernst Fricke engagierte die Firma Jägermeister, die dann 500.000 Mark zahlten, um auf der Brust der Spieler zu prangern. Das erste Trikotsponsoring in der Bundesliga war geboren.

3
Tote Hosen auf dem Trikot

Anfang der 2000er wandelte auch Fortuna Düsseldorf am Rande der Insolvenz. Zum Glück hatte der Verein reiche Edelfans. Niemand Geringeres als die Toten Hosen stiegen zum Trikotsponsor des damaligen Viertligisten auf. Zwei Millionen Euro gaben die Hosen für ihren Lieblingsverein aus.

4
Katarischer Flughafen auf dem Ärmel

Seit der Saison 2017/18 dürfen die Vereine der Bundesliga ihre Ärmelfläche selbst vermarkten.

Nachdem die Bayern lange mit der Lufthansa zusammengearbeitet hatten, gab der Verein im Januar 2017 einen neuen Ärmel-Sponsor bekannt: Den Hamad International Airports aus Katars Hauptstadt Doha. Die Kataris zahlen dem Rekordmeister dafür 10 Millionen Euro.

5
Wish Shopping und die nicht WM-Fahrer

Diesen Sommer gab es eine interessante Werbeaktion der E-Commerce-Plattform „Wish“. Die von weltweit mehr als 300 Millionen Menschen genutzte App brachte Fussball-Giganten, wie Gianluigi Buffon, Robin van Persie, Gareth Bale und Claudio Bravo zusammen. Der Witz? Alle Profis waren nicht bei der WM dabei, spielten sich jedoch in kleinen Social-Media-Spots den „Werbe-Ball“ zu.

So trimmte van Persie seine Hecke zu einem Ebenbild von ihm selbst, Bale rasierte das Gesicht von Neymar in das Haar eines Mitspielers und Buffon verzierte einen Kuchen, der aussah wie Torwart-Kollege Tim Howard. Insgesamt ließ sich die App seine Social Media Werbung dieses Jahr rund 500 Millionen Dollar kosten.

6
Nutella und der DFB

Bis 2012 machten junge Nationalspieler im DFB-Outfit Werbung für den Ferrero-Konzern und deren Produkt Nutella.

In den Spots spielten häufig junge DFB-Talente mit. So schnell, wie die DFB-Karriere begonnen hatte, war sie aber nach dem Nutella-Gastspiel auch wieder vorbei.

Beispiele gefällig? Kevin Kuranyi, Benjamin Lauth, Andreas Hinkel, Tim Borowski und Tobias Weis sind einige der Spieler, die nach ihrem Nutella-Spot zeitig die Segel in der Nationalmannschaft streichen mussten.

Der Mythos des „Nutella-Fluchs“ war geboren.

ein Artikel von
Jay Becker
Jay Becker (Jahrgang 1995) hat letzten Sommer sein Sportjournalismus-Studium in Hamburg abgeschlossen. „Sportlich“ geht er auch mit Geld um und hofft, bei ZASTER sein Wissen über Geld zu erweitern.