Kommentar

Contra: Warum Fake-Fashion mir nicht in die Tüte kommt

von Marcus Schwarze

Wenn sie eine Levi’s-Jeans oder eine Sonnenbrille von Prada kauft, müssen die Produkte echt sein, findet unsere Autorin.

Fake-Fashion? Kommt bei mir nicht in die (Einkaufs-)Tüte! Auf keinen Fall! Da bin ich eigen. Mein persönliches Motto lautet kurz und knapp: Entweder Original oder ohne Label! Da kenne ich keine Kompromisse. Auch das Fußballtrikot für meinen Patenjungen (5) wird im Sportgeschäft gekauft. Es ist ganz und gar nicht so, dass ich label-geil bin oder nur Marken trage. Wirklich nicht! Oft genug findet man mich bei H&M oder Zara in Einkaufszentren – oder No-Name-Shirts, No-Name-Kleider oder No-Name-Schuhe in meinem Online-Warenkorb bei Internet-Shops. Ich würde sagen: Meine Garderobe und meine Accessoires sind ein guter Mix aus No-Name & Label.

Wenn ich allerdings eine Levi’s-Jeans oder die Sonnenbrille von Prada kaufe, dann müssen sie echt sein. Nicht zum Angeben, sondern einfach für mich. Lieber spare ich auf ein teure Handtasche, als das gefakte Louis-Vuitton-Label über meiner Schulter zu tragen. Wenn das Geld dafür dennoch nicht reicht, gibt es eben eine No-Name-Tasche statt einer Fälschung. Letztendlich vermutlich eine Frage des persönlichen Geschmacks und des Stils.

Zurecht weisen mich meine Mitmenschen immer mal wieder darauf hin, dass Fälschungen mittlerweile „echt richtig gut sind“, man den Unterschied zum Original kaum erkenne. Das mag richtig sein, ist für mich aber trotzdem keine Option. Wenn ich Lust auf Sushi habe, esse ich doch auch keine Fischstäbchen, nur weil sie vielleicht einfacher zu bekommen und dazu noch günstiger sind. Das Gefühl, das ich beim Essen von Sushi, beim Tragen der Tasche oder beim Verschenken des Fußballtrikots verspüre, würde niemals dasselbe sein, wenn ich auf zweitklassigen Ersatz zurückgreife. Es geht hierbei schlicht und einfach um mein ganz persönliches Empfinden – und um die aufgeregten Luftsprünge meines Patenjungen, wenn er sich über sein Fußballtrikot freut. Obwohl er sicher am wenigsten unterscheiden kann, ob das Shirt nun echt ist oder nicht. Und spätestens beim gemeinsamen Fischstäbchen-Essen spüre ich, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

ein Artikel von
Marcus Schwarze