Es ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Der nächste Börsencrash kommt. Das liegt in der Natur der Sache. Die entscheidende Frage ist nur, wann? Genau kann das keiner beantworten.
Die Sache verhält sich ähnlich wie bei Erdbeben. Wir wissen, dass es sie wieder geben wird. Aber trotz historischer Statistiken und enormen Fortschritten bei der Vorhersagetechnik können Experten immer noch nicht genau vorhersagen, wann sie auftreten. Auch für Börsencrashs gibt zwar es historische Muster, die uns aber kaum weiterhelfen. So gab es Abstürze bei hohen Bewertungen, niedrigen Bewertungen, hohen Zinssätzen, niedrigen Zinssätzen, hoher Inflation, niedriger Inflation und allem dazwischen.
Es scheint ein absolutes Rätsel zu sein. Trotzdem versuchen uns selbsternannte Experten immer wieder weiszumachen, dass der nächste Knall unmittelbar bevorsteht. Dabei gibt ganz verschiedene Typen an Crash-Propheten.
1
Die Immer-Bären
Diese Mahner sind stets negativ eingestellt, was den Markt angeht. Vertraut man ihrer Meinung, geht es immer nach unten, egal was an den Märkten passiert. Sie verkaufen keine Vorhersagen, sie verkaufen Angst.
2
Finanzjournalisten, die nicht noch einen Crash nicht vorhergesagt haben wollen
Wie nahezu alle Experten haben auch die meisten Finanzjournalisten den großen Crash von 2008 nicht vorhergesehen. Das kann den Besten passieren. Das soll aber bitte schön nicht noch einmal passieren. Aus diesem Grund kommen lassen selbst bei kleinen Negativbewegungen die „Crash-Alarm“-Schlagzeilen nicht lange auf sich warten.
3
Der pseudointelligente Bär
Vor Kursstürzen zu warnen, scheint intelligenter zu sein, als weitere Kurssteigerungen vorherzusagen. Niemand erntet schließlich großes Lob, wenn er steigende Kurse prognostiziert. Wer dagegen kritisch auftritt, blickt vermeintlich über den Tellerrand und macht sich Gedanken um Dinge, die andere offenbar nicht auf dem Zettel haben. Und wenn der Bär tatsächlich einmal Recht behält, dann schlägt erst recht seine große Stunde.
4
Der Unverbindliche
Diese Experten wissen, dass die Aktienmärkte anfällig für Abstürze sind, Schließlich sind Menschen involviert. Und Menschen sind unberechenbar. Wann der Crash kommt und was der Auslöser sein wird, das wissen sie allerdings nicht. Selbst Supercomputer können nicht prognostizieren, ob Politiker oder Firmenbosse irrationale Entscheidungen treffen oder welche Preise Anleger bereit sind, für Wertpapiere zu zahlen. Emotionen lassen sich nicht berechnen, schon gar nicht von Abermillionen Anlegern auf der Welt.
Fazit
Es wird auch immer Analysten und andere „Experten“ geben, die vor einem unmittelbar bevorstehenden Crash warnen. Sicher ist aber nur: Es kommt an der Börse immer wieder zu extremen Ausschlägen. Niemand weiß aber genau, wann und wie viel es an den Märkten nach oben oder nach unten geht.
In Abwesenheit von funktionieren Kristallkugeln und seriösen Wahrsagern, bleibt dir daher nur die Möglichkeit, dich mit der Unvermeidlichkeit von Börsencrashs anzufreunden. Und noch etwas: Wer sich in den letzten zehn Jahren allein auf die Prognosen von Bären verlassen hat, der hat allein beim DAX weit über 100 Prozent Kurssteigerung verpasst.