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WORK-LIFE-BALANCE

Mehr Zeit im Alltag

von Eileen Wegner

Unser Alltag ist meist vollgestopft: Freizeitgestaltung, Karriere vorantreiben, FreundInnen treffen, den Kontakt zur Familie stärken und Sport wollte man auch eigentlich mal wieder machen. Und dann ist da ja auch noch der Alltag mit den täglichen Verpflichtungen. Der Tag müsste doch mehr als 24 Stunden haben, damit man noch Zeit für sich selber findet. Es gibt ein paar Möglichkeiten wieder an deinen Zielen zu arbeiten, ohne anderes auf der Strecke liegen zu lassen. Vor allem nicht dich.

1
Social Media reduzieren

Es klingt mittlerweile wie ein zu oft gehörter Spruch unserer Großeltern. „Weniger Zeit mit Social Media verbringen.“ Von überall schallt es. Und ein Blick in die eigenen Smartphone-Statistiken gibt all diesen Sprücheklopfern Recht. Durchschnittlich verbringt jeder Mensch in Deutschland 89 Minuten im Internet und davon fallen knapp 35 Minuten auf WhatsApp, circa 24 Minuten auf Instagram und 22 Minuten auf YouTube. Wie viel Zeit du davon wirklich effektiv nutzt, weißt nur du. Wenn du ehrlich zu dir bist, wirst du dir eingestehen müssen, dass viel Zeit vergeudet wird. Vorallem Apps wie Instagram und TikTok verleiten einen durch ihr endloses Scrollen dazu ewig Zeit am Handy zu vertrödeln.

Und genau diese vertrödelte Zeit wollen wir zurückhaben. Wenn es dir schwerfällt, dein Handy liegenzulassen, dann schaffe dir kleine Freiräume. Zum Beispiel jeden Tag zwischen 11 und 13 Uhr wird kein Social Media gecheckt. So kannst du immer mal wieder eine Stunde dazu packen und dich immer weiter steigern. Bis hin zu einem Social-Media-freiem Tag.

2
Aktivitäten kombinieren

Kombiniere Pflichten und Aufgaben, um mehr zu schaffen und im besten Fall mehr Zeit für dich zu haben.

Du möchtest mehr Sport machen und deine FreundInnen fehlen dir? Dann triff dich mit ihnen zum Sport. Geht gemeinsam laufen oder in die Boulderhalle.

Wenn du anstatt mit dem Auto mit der Bahn fährst, kannst du währenddessen arbeiten oder Studienaufgaben erledigen.

Während du kochst, hörst du Podcasts, um dich weiterzubilden oder um dich zu informieren.

Online-Calls bei denen du nur zuhören musst, kannst du währenddessen die Wäsche aufhängen. Nicht die höflichste Variante, aber vielen hilft es sogar beim Zuhören, wenn sie etwas aktiv machen können.

Möglichkeiten gibt es sehr viele, wenn du anfängst darüber nachzudenken.

3
Vorplanung

Plane etwas im Voraus, um nachher mehr Zeit zu haben. Klassiker wie Einkaufszettel lassen dich schneller einkaufen. Wenn du dein Essen vorplanst, musst du dich nicht jeden Tag neu entscheiden, was es gibt. Besser noch: Du kochst direkt für ein paar Tage vor. Danach sind es nur noch die zwei Minuten der Mikrowelle, anstatt zwei Stunden kochen.

Wenn du nicht fünf Tage lang Lasagne essen möchtest, kannst du auch einen Teil einfrieren. Spart nicht nur Zeit, sondern meist auch Geld.

Gezieltes Shoppen hält dich von Spontankäufen fern und schont sowohl Geldbeutel als auch dein Zeitkonto.

Ein geplanter Urlaub lässt sich nicht so leicht verschieben, wie eine lose Verabredung. Mit Plänen legst du etwas fest und kannst es besser für dich abhaken.

Klar, kannst du Pläne auch über Bord werfen, wenn sie diese nicht mehr passen. Aber eine grundlegende Planung wird dir im Alltag helfen. Gehe einfach bedacht und gezielt durchs Leben.

4
Lerne „Nein“ zu sagen

Du hast zig Aufgaben für die Arbeit, dein Freund bittet dich das Abendessen zu übernehmen und deine Mutter erwartet, dass du sie jeden Tag einmal anrufst. Du weißt so langsam nicht mehr, wo oben und unten ist.

Wir wollen meist allen Bitten, Einladungen und Optionen nachgehen. Entweder aus Angst etwas zu verpassen oder jemanden zu enttäuschen. Wer dabei auf der Strecke bleibt, bist aber meist du selbst.

Gezieltes Nein-Sagen wird dir im Alltag helfen und dich zu anderen Lösungen motivieren. Anstatt selbst zu kochen, wird halt mal bestellt, anstatt jeden Tag zu telefonieren, gibt es ein schönes Gespräch am Wochenende mit einem Spaziergang und auch bei der Arbeit muss meist nicht jede Aufgabe von dir allein erledigt werden.

Am Anfang kann das Nein-Sagen einem ziemlich schwerfallen. Um dein eigenes Gewissen zu beruhigen, kannst du mit Alternativen arbeiten und Lösungen anbieten. Nach ein wenig Zeit wirst du es aber draufhaben und wissen Grenzen zu setzen.

5
Freie Zeit auch in den Kalender übernehmen

Blocke dir deine Zeit für dich wie jeden anderen Termin in den Kalender ein. Am besten schreibst du auch dazu, was du machen möchtest.„Freitag 19:30 bis 20:30 Uhr „Baden und Gesichtsmaske“ oder „Montag 08:00 bis 08:15 Morgenyoga“. Sei so genau wie du es brauchst, um das Date mit dir selber nicht abzusagen.

 

6
Weniger ist mehr

Ein uralter Spruch, der auf so viele Sachen passt.

Denn weniger Optionen geben dir meist mehr Zeit. Hast du weniger Klamotten im Schrank, reduziert sich die Zeit, die du brauchst um dir dein Outfit auszusuchen. Weniger Gerichte auf der Karte, lassen dich im Restaurant schneller entscheiden.

Weniger Ausgaben lassen dich größere finanzielle Spielräume haben. Wenn wir nicht das Gefühl haben, dass die Möglichkeiten unendlich sind, kommen wir schneller zu Entscheidungen.

7
Kleine Helferlein nutzen

Je nach deinen finanziellen Möglichkeiten, kannst du dir viele kleine Helferlein anschaffen, dir den Alltag einfacher machen können. Die eigene Waschmaschine und du musst nicht mehr zum Waschsalon, die Spülmaschine wäscht dein Geschirr während du unterwegs bist und der Staubsaugerroboter macht den Boden sauber, sodass du nach der Arbeit direkt mit Sport starten kannst.

Selbst eine Alexa oder ein Google Home kann dir helfen. Sie lesen dir, während du kochst, die Nachrichten vor und sagen dir, ob du den Regenschirm brauchst oder die Sonnenmilch einpacken solltest. Eine Smartwatch erspart dir den Griff zum Handy und kann dir, je nach Modell, sogar helfen dein Handy zu finden.

Ja, all diese Sachen kosten natürlich Geld. Sie können dir aber den Alltag massiv erleichtern und für Lebensqualität sorgen. Wenn du sie gebraucht kaufst, kannst du auch etwas Geld sparen bei der Anschaffung.

8
Helferlein 2.0

Natürlich gibt es auch nicht nur maschinenbedingte Unterstützung. Du kannst auch andere Menschen um Unterstützung bitten. Viele freuen sich, helfen zu dürfen. Hast du zum Beispiel das Gefühl in deinem Alltag deinem Hund nicht gerecht zu werden, dann frag doch mal in deinem Freundeskreis nach, ob jemand deinen kleinen Wauwau mal übers Wochenende nehmen möchte. Du hast etwas Freiraum und dein kleiner Hund wird vermutlich ordentlich verwöhnt.

Das gleiche gilt auch, wenn du gewisse Sachen nicht schaffst, weil sie alleine viel Zeit kosten. Schrank aufbauen, Keller ausmisten oder Bilder anbringen. Alleine dauern diese Sachen viel länger als wenn du FreundInnen bittest zu helfen.

Wenn dein finanzieller Rahmen es dir erlaubt, kannst du dir auch professionelle Hilfe holen. Zum Beispiel eine Putzkraft, die dir den Haushalt abnimmt oder Lebensmittellieferdienste mit denen du dir den Gang zum Supermarkt sparst.

Fazit

Kleine neue Routinen entwickeln, mal die Perspektive wechseln oder aktiv nach Hilfe fragen. Manchmal sind es wirklich Kleinigkeiten, die unseren Alltag erleichtern und uns mehr Zeit und Lebensqualität bringen. 

ein Artikel von
Eileen Wegner
Eileen ist Journalistin, Podcasterin und leidenschaftliche Sparfüchsin. Sie ist ihren Eltern sehr dankbar, dass sie ihr beigebracht haben mit Geld umzugehen. Diese Tipps gibt sie nun an ihren Sohn weiter - und natürlich bei ZASTER.