Wie du dein eigenes Fashion-Label gründest

9 Tipps von JUVIA-Gründerin Judith Dommermuth

von Zaster Redaktion

Du möchtest ein erfolgreiches Modelabel gründen? ZASTER hat eine Frau gefragt, die weiß wie es geht. Judith Dommermuth gründete erfolgreich JUVIA – ein Label für Loungewear.

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Worauf kommt es beim Aufbau einer Marke am meisten an?

Du hast nur einmal die Chance einen ersten Eindruck zu hinterlassen. Fünf Tage vor meiner ersten Messe, der ersten Präsentation meiner Kollektion vor Einzelhändlern, wurde mir klar: „Das sind noch nicht 100 Prozent. Ich bin noch nicht so weit.“ Ich hab‘ dann noch ein halbes Jahr gewartet und die Kollektion nochmal überarbeitet.

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Wie komme ich an Startkapital?

Um das Anfangsinvestment möglichst gering zu halten, bin ich über den Vertrieb mit Vorbestellung gestartet. Das heißt: Ich habe meine Musterkollektion auf der Messe angeboten und habe nur dann produziert, wenn auch wirklich Bestellungen eingegangen sind.

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Wie komme ich in die Medien?

Ganz einfach: Du brauchst Kontakte zu Journalisten. Ich habe von Anfang an in ein gute PR-Agentur mit guten Kontakten zu Redakteuren investiert. Auf sogenannten Pressdays präsentieren wir den Journalisten dann die neue Kollektion. Außerdem habe ich eine Social-Media-Redakteurin eingestellt.

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Muss ich studiert haben? Wenn ja, was?

Ich bin der Meinung, dass betriebswirtschaftliche Kenntnisse mindestens genauso wichtig sind wie Kreativität. Denn: Du kannst du die coolsten Kollektionen entwerfen, wenn du aber nicht weißt, wie du sie verkaufst, bleibt der Traum vom eigenen Label ein Traum.

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Ihr wichtigster Tipp für den Vertrieb?

Für einen Onlineshop muss man vorproduzieren. Das kostet viel Geld. Ich bin daher bewusst nicht mit meiner ersten Kollektion direkt online gegangen, sondern habe erstmal nur in Boutiquen verkauft. So konnte ich meine Zielgruppe kennenlernen und herausfinden welche Pieces gut ankommen.

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Worauf sollte ich achten, wenn ich Mitarbeiter einstelle?

Da habe ich bisher immer meinem Bauchgefühl vertraut und wurde bislang nicht enttäuscht , aber: in der Produktion und der Buchhaltung muss man sich zu 100 Prozent auf seine Mitarbeiter verlassen können! Denn gerade am Anfang werden Fehler kaum verziehen.

Mir ist bei jedem neuen Mitarbeiter wichtig, dass er ins Team passt und sich gut mit den Kollegen versteht.

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Was ist der größte Fehler, den man in der Anfangsphase machen kann?

Auf schnelles Wachstum zu setzen ist super, wenn es funktioniert. Das kann aber auch verdammt schief gehen. Mir war immer wichtig, langfristig ein solides Unternehmen aufzubauen – mit gesunden Zahlen. Deshalb meine Top-Empfehlung: Bitte die Vorfinanzierung sichern.

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Brauche ich Influencer?

In der Anfangsphase ist es wichtig, dass du der Vertrieb läuft. Im zweiten Schritt ist der Onlineshop die Voraussetzung, um mit Influencern zu arbeiten .

Influencer sind aus unserer Marketing-Planung nicht mehr wegzudenken.

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Wozu raten Sie mir außerdem?

Leichtigkeit ist wichtig. In kleinen Schritten vorangehen. Es ist keine Schande zu scheitern. Es nicht versucht zu haben, schon.

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Zaster Redaktion
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