Negativzinsen nur mit Ansage
Immerhin: Es sind vor allem Kunden mit Vermögen ab 50.000 Euro von Negativzinsen betroffen, getarnt als sogenannte Verwahrentgelt. Aber einige Banken, zum Beispiel die Leipziger Volksbank oder diverse Raiffeisenbanken, erheben 0,5 Prozent Strafzinsen auf das Guthaben von Tagesgeldkonten – ab dem ersten Cent! Und wenn es mit der Zinspolitik so weitergeht, ist es nicht unwahrscheinlich, dass weitere Banken ebenfalls auf den Negativzinszug aufspringen.
Ein Rechenbeispiel: Bei einer runden Summe von 100.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto, würdest Du 500 Euro Strafzinsen auf dein Erspartes zahlen – pro Jahr.
Aber: Banken und Sparkassen dürfen Negativzinsen oder Verwahrentgelte nicht einfach über den Kopf ihrer Kunden hinweg einführen. Will eine Bank von ihren Bestandskunden einen Negativzins erheben, muss sie dies mit den betroffenen Kunden individuell vereinbaren. Eine Bank kann also nicht einfach den Preisaushang ändern und anschließend Negativzinsen verlangen. Vielmehr muss sie ihre Kunden mindestens zwei Monate im Voraus darüber informieren. Du musst also nicht befürchten, plötzlich und unvermittelt Strafzinsen berappen zu müssen. Wenn dir aber so ein Brief ins Haus flattert, gilt es schnell und konsequent zu handeln. Das gilt übrigens auch für den Fall, wenn die Bank auf einmal die Gebühren erhöht. Denn das ist im Prinzip das Gleiche in grün.
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Bank wechseln
Das Kalkül der Banken: Ein Bankkonto wechseln die Kunden nicht so schnell, wie den Stromanbieter oder die Autoversicherung. In der Tat schrecken viele Leute vor einem Kontowechsel zurück, weil sie viel Aufwand und Chaos befürchten. Einzugsermächtigungen umstellen, Daueraufträge ändern, dem Arbeitgeber Bescheid geben usw. – das hört sich nach viel nervigem Papierkram an. Doch inzwischen ist das (fast) alles kein Thema mehr. Denn seit 2016 müssen alle Banken in der Europäischen Union einen Girokontowechsel-Service anbieten, so schreibt es die Zahlungskontenrichtlinie (ZKRL) vor. Besonders einfach funktioniert’s, wenn Banken einen Kontowechsel-Service anbieten. In diesem läuft alles digital ab und ist in wenigen Minuten erledigt. Nur die Daueraufträge musst du neu einrichten.
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Tagesgeld meiden
Als Geldanlage taugt ein Tagesgeldkonto schon lange nicht mehr – selbst wenn die Bank keine Strafzinsen verlangt. Dazu sind sie zu gering verzinst. Im Idealfall bekommst du aktuell 0,25 Prozent per Anno, die Regel sind eher um die 0,1 Prozent. Angesichts der Inflationsrate von derzeit ca. 4 Prozent wird dein Geld also von Jahr zu Jahr weniger, anstatt sich zu vermehren. Als Alternative bieten sich solide Fonds wie der „Der Zukunftsfonds“ an. Der legt dein Geld – je nach Marktlage – weltweit in verschiedenen Anlageklassen, wie Aktien oder Rentenpapiere an. Dabei kannst du bereits mit monatlichen Sparraten von 25 Euro loslegen.
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Mehrere Konten
Da Strafzinsen in der Regel erst ab einem gewissen Freibetrag (meist 50.000 oder 100.000) fällig werden, kann es sinnvoll sein, das eigene Vermögen auf mehrere Konten zu verteilen. Auf diese Weise bleibst Du jeweils unter den gültigen Freibetrag.