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Rechte & Pflichten

10 wichtigsten Fragen rund ums Home Office

von Nils Matthiesen

Was geht im Home Office und was nicht? Zaster liefert die entscheidenden Antworten.

1
Wie lange muss ich arbeiten?

Grundsätzlich gelten für dich die gleichen Vorschriften wie im Büro beziehungsweise, wie sie in deinem Arbeitsvertrag stehen. Zum Beispiel, dass der Arbeitstag um 8 Uhr beginnt oder die Mittagspause zwischen 11:30 Uhr und 13.30 Uhr genommen werden muss. Zudem gilt das Arbeitszeitgesetz. Bedeutet: Du darfst nicht länger als acht Stunden pro Tag arbeiten, nur in Ausnahmenfällen bis zu zehn Stunden. In diesem Fall müssen aber die mehr geleisteten Stunden innerhalb der nächsten sechs Monate ausgeglichen werden.

2
Muss ich die ganze Zeit erreichbar sein?

Nein. Du musst nicht rund um die Uhr für deinen Arbeitgeber erreichbar sein. Nur während der Arbeitszeiten. Hier allerdings auch nicht permanent. Schließlich musst du auch einmal zu Toilette und machst eine Pause (siehe nächste Frage).

3
Wann darf ich Pause machen?

Das hängt von deinem Arbeitsvertrag ab. Beinhaltet dieser eine freie Arbeitszeiteinteilung, darfst du selbst entscheiden, wann du Pause machst. Gibt es dagegen feste Regeln, solltest du diese einhalten.

4
Darf ich zwischendurch private Dinge erledigen?

Im Prinzip kannst du zwischendurch die Wäsche aufhängen oder staubsaugen. Dann musst du die Zeit aber nacharbeiten. Meist ist es besser, Berufliches und Privates zu trennen. Also erst die Arbeit erledigen, dann den Rest.

5
Darf mich mein Chef kontrollieren?

Das Recht hat er. Denn das darf er auch, wenn du im Büro arbeitest. Hier gibt es keinen Unterschied. Er kann dich also beispielsweise anrufen. Machen Sie in der Regel aber nicht so oft, weil er überhaupt keine Zeit für ständige Kontrollanrufe hat. Abgesehen davon kann es nicht schaden, wenn du deine Arbeitszeit dokumentierst.

6
Wie muss mein Home Office aussehen?

Das kannst du im Prinzip einrichten, wie du willst. Allerdings musst du dabei die Bedingungen des Arbeitsschutzes einhalten. Sprich: Die Arbeit darf deiner Gesundheit nicht schaden – das gilt nicht nur für gefährliche Tätigkeiten, sondern etwa auch für einen Bildschirmarbeitsplatz. Der Monitor darf etwa nicht zu klein sein und auch die Beleuchtung sollte stimmen.

7
Darf sich der Chef das Homeoffice ansehen?

Das sollte er sogar. Denn nur dann kann er beurteilen, ob du die oben genannten Voraussetzungen einhältst. Allerdings darf dein Chef nicht einfach so bei dir klingeln und Einlass verlangen. Dafür braucht er einen Termin.

8
Wer trägt die Kosten?

Das sollte vertraglich geregelt sein, etwa in einer Ergänzung zum Arbeitsvertrag. Darin sollte stehen, welche Arbeitsmaterialien das Unternehmen bereitstellt (etwa Notebook, Büromaterialien, Möbel) und welche Kosten du monatlich erstattet bekommst (etwa für Internetzugang, Telefonanschluss, Strom, Heizung, Reinigung).

9
Welche Kosten kann ich absetzen?

Alles, was du für deinen Beruf brauchst, gilt als Arbeitsmittel. Das Geld, das du für solche Anschaffungen ausgibst, kannst du als sogenannte Werbungskosten von der Steuer absetzen. Dazu zählt beispielsweise, wenn du dir einen neuen Computer fürs Home-Office anschaffst, neue Programme, ein Headset für Videokonferenzen oder einen Bürostuhl. Hier erfährst du mehr.

10
Bin ich unfallversichert?

Auch im Homeoffice genießt du den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung – allerdings nur für Arbeitstätigkeiten. Bedeutet: Stolperst du auf dem Weg zum Drucker oder Büroschrank, bist du versichert. Verletzt du dich dagegen auf dem Weg zum Klo, zur Kaffeemaschine oder weil du dem Postboten aufmachen willst, bist du nicht versichert.

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ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.