Nicht nur Restaurants und Einzelhändlern bleiben derzeit die Kunden weg. Auch Zoos kämpfen mit den Auswirkungen der Ausgangsbeschränkungen. Keine Besucher bedeutet auch: kaum noch Einnahmen. Das wiederum führt zu ernsten finanziellen Engpässen, denn die Tiere müssen schließlich weiterhin täglich gepflegt und gefüttert werden.
Fehlendes Geld für Futter oder Versorgungsengpässe – diese Ungewissheit treibt manche Zoos zu drakonischen Maßnahmen. Bereits vergangene Woche hat ein Plan besonders für Aufsehen und Verstörung unter Tierliebhabern gesorgt: Der Tierpark Neumünster rüstet sich mit einem krassen Plan gegen den drohenden finanziellen Ruin – und der sieht die Notschlachtung mancher Tiere vor, um Geld für andere zu haben.
Patenschaft statt Tötung
Wobei Zoodirektorin Verena Kaspari gegenüber der dpa versicherte, dass dieser grausame Plan nur im “worst worst case“ Umsetzung findet. Damit der jedoch nicht Eintritt, sind Zoos und Tierparks auf Unterstützung angewiesen. Zum Beispiels in Form von Spenden und Patenschaften. Letztere beginnen bereits ab 100 Euro pro Monat. Denn laut Spiegel kostet „ein Tag Zoobetrieb“ in Hannover beispielsweise rund 63.000 Euro. Die derzeitigen Einnahmen liegen jedoch bei 0 Euro.
Für viele Zoos kommen zwar Maßnahmen wie in Neumünster nicht in Frage, doch auch für sie wird es mit ausbleibenden Besuchern finanziell zunehmend enger. Zudem springen bisherige Unterstützer und Paten gerade jetzt besonders häufig ab, da die Corona-Krise auch auf für sie selbst erhebliche Auswirkungen hat.
Doch was kostet eigentlich so eine Patenschaft?
Patenschaften bieten viele Zoos in Deutschland an. Der Berliner Zoo hat beispielsweise eine genaue Preisliste, welches Patentier wieviel kostet. Die Preise beziehen sich jeweils auf die Kosten pro Jahr. Ab einem Jahresbeitrag von 1.000 Euro Jahresbeitrag darfst du übrigens alleiniger Pate eines Tieres werden:
100 Euro: Waldrappe, Hawaiigänse, Brautenten, Europäische Moorenten, Chinesische Sonnenvögel
150 Euro: Nashorn-Pelikane, Erdmännchen, Prevosts-Schönhörnchen, Nördliche Streifenkiwis
200 Euro: Chile-Flamingos, Kugel-Gürteltiere, Springtamarine
250 Euro: Brillenpinguine, Europäische Uhus, Südafrikanischer Blauhalsstrauße, Afrikanische Zwergziegen, Mantelpaviane, Totenkopfäffchen
300 Euro: Braune Kapuzineraffen, Sibirische Steinböcke, Alpenmurmeltiere, Prinz-Alfred-Hirsche, Parma-Kängurus, Capybaras/ Wasserschweine
400 Euro: Rote Riesenkängurus, Mandrille, Hulman-Languren, Zwergesel
500 Euro: Afrikanische Wildhunde, Zweifingerfaultiere, Große Kudus, Weißhaubenkakadus
ab 1000 Euro: Zebra, Seelöwe, Schimpanse, Elefant
Wohin fließt das Geld?
Das Geld dient vorrangig der Finanzierung von Haltung und Pflege. Heißt: Mit deinem Geld wird nicht nur Futter für die Tiere gekauft. Das Geld kommt auch der Reinigung und Instandhaltung der Gehege zu Gute. Im Grunde hilfst du somit stets mehr als nur einem Tier, zudem bekommst du sogar manchmal die Möglichkeit, dein eigenes Patentier persönlich kennenzulernen. Interesse geweckt? Dann erkundige dich doch über eine Patenschaft bei einem Zoo oder Tierpark in deiner Nähe, denn gerade jetzt zählt jeder Euro.