So exzentrisch sein Name klingt, so sagenhaft reich war Mansa Musa I. von Mali (1280-1337). Unter der Regentschaft des „Königs der Könige“ entfaltete sich ein riesiges Reich, und Timbuktu wurde eine der wichtigsten Städte Afrikas. Bis heute gilt er laut „Time Magazine“ als reichster Mann, der jemals auf der Erde lebte. Würde der Herrscher noch leben, käme er nach Rechnungen anhand einer speziellen Inflationsrate auf einen Besitz in Höhe von 400 Milliarden Dollar – mit den Salz- und Goldvorräten seines Landes versorgte Mansa Munsa mehr als die halbe Welt. Die von ihm errichteten Moscheen, wie die zum Welterbe gehörigen Lehmmoscheen von Timbuktu, sind noch heute zu sehen.
Foto: Abraham Cresques of Mallorca [Public domain], via Wikimedia Commons
Okay, gegen den Reichtum von König Mansa Munsa kommt Bill Gates (62) nicht an, aber sein Vermögen ist ebenso beachtlich. In 18 der vergangenen 24 Jahren war der Microsoft-Gründer laut „Forbes“ der reichste Mann der Welt. Aktuell soll er rund 93 Milliarden Dollar besitzen. Bill und seine Frau Melinda Gates sind auch reichlich spendabel: Sie gaben im vergangenen Jahr 4,6 Milliarden Dollar an gemeinnützige Zwecke – circa 5 Prozent seines gesamten Vermögens. Das Ehepaar hat seit der Microsoft-Gründung im Jahr 1994 rund 350 Milliarden Dollar für Gesundheitsprojekte in Entwicklungsländern und soziale Dienste in den USA ausgegeben. Jüngst machte Gates übrigens schlappe vier Millionen Dollar locker, um die Malariamücke Anopheles ausrotten und damit viele Menschenleben zu retten.
Foto: „Kjetil Ree“ – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Sorry Bill, du musst jetzt stark sein! Seine Spitzenposition als vermögendster Mann der Welt geht jetzt nämlich an Jeff Bezos (54). Der Amazon-Gründer hat laut „Forbes“ sein Vermögen in den vergangenen zwölf Monaten nahezu verdoppelt: auf sagenhafte 120 Milliarden Dollar. Vom nerdigen Internet-Buchhändler zum Imperium inklusive Bio-Supermarktkette und eigener Zeitung. Ein Twitter-Nutzer schreibt treffend zu einem Bild von ihm: „1998: Ich verkaufe Bücher.“ „2017: Ich verkaufe whatever the fuck I want.“ Kaum überraschend, dass Bezos auch eine Raumfahrt-Firma gehört. Blue Origin sei „das Wichtigste, was ich mache“, sagt der Amazon-Chef. Seiner Meinung nach sei die Erschließung des Sonnensystems nötig, um künftige Energiekrisen abzuwenden.
Foto: „Steve Jurvetson“ – Flickr: Bezos’ Iconic Laugh, CC BY 2.0
„Mich interessiert nicht, wer die Gesetze macht, solange ich das Geld kontrolliere.“ Das Motto stammt von Mayer Amschel (1744–1812) aus dem Hause Rothschild, dessen klangvollen Namen fast jeder kennt. Aufgrund der über 200-jährigen Konzerngeschichte und ihren vielfältigen Investitionen ist es nicht möglich, das exakte Vermögen der Dynastie Rothschild zu berechnen. Angeblich kommt die Bankiersfamilie auf circa 350 Milliarden Dollar. Die Ursprünge der Familie liegen bis ins 16. Jahrhundert zurück, in einem Frankfurter Judengetto. Mayer Amschel Rothschild wanderte 1809 nach London aus, wo er eine Bank gründete. Seine Brüder führten parallel Banken in bedeutenden europäischen Metropolen: Paris, Frankfurt, London, Wien und Neapel. Zu ihren Kunden gehörten keine Geringeren als der französische Kaiser Napoleon III. oder auch der deutsche Reichskanzler Bismarck. Die Rothschild-Erben sind bis heute in der Finanzbranche aktiv und mächtig.
Foto: „Mathieu CHAINE“ – Eigenes Werk, some elements by Sodacan, Katepanomegas, Adelbrecht, Heralder, Madboy74 and Nanin7Graphic, CC BY-SA 3.0.
Wer als Tourist nach New York reist, hat meistens das Rockefeller-Center auf seiner Sightseeing-Liste. Dahinter steckt der einst reichste Mann Amerikas, John D. Rockefeller (1839-1937), der sich schon als 16-jähriger als Buchhalter unterbezahlt fühlte und nach Höherem strebte. Drei Jahre später gründete er mit einem Geschäftspartner ein Handelshaus und machte einen Gewinn von 17.000 Dollar. Dann stößt Rockefeller auf eine heiße Spur: das Geschäft mit Öl. Und das wächst rasant; die von ihm gegründete Standard Oil Company war lange die größte Erdölraffinerie der Welt. Ansonsten hielt Rockefeller sich von jeglichen Ablenkungen fern – Tanzen hielt er für reine Zeitverschwendung. Der Aufbau von Reichtum war sein wichtigstes Ziel – was er erreicht hat. Mit 340 Milliarden Dollar steht John D. Rockefeller auf Platz 3 der reichsten Männer aller Zeiten.
Foto: „Richacls“
Über 300 Millionen Mobilfunkkunden in Mittel- und Südamerika bescheren Carlos Slim Helú (78) einen unglaublichen Reichtum von aktuell 61 Milliarden Dollar. Mit seinen Unternehmen America Movil ist der Mexikaner in 19 Ländern vertreten, in heimischen Gefilden hat er im Bereich Telekommunikationsdienstleistung einen Marktanteil von erstaunlichen 70 Prozent. Allerdings arbeitet die mexikanische Regierung dagegen an, denn sie will durchsetzen, dass nicht mehr als die Hälfte des Marktes von einem einzelnen Unternehmen kontrolliert werden kann. Man muss sich um Helú aber keine Sorgen machen, er schaut sich bereits in Spanien um und plant, in Mexiko Ölförderungsverträge abzuschließen. Vor elf Jahren galt der mexikanische Multi-Milliardär übrigens als reichster Mann der Welt, aktuell ist er „nur” noch auf Platz 5.
Foto: Von „José Cruz“ /ABr – Agência Brasil [1], CC BY 3.0 br.
Lesen Sie morgen: Warren Buffett
Sein damals „bestes Geschäft” begann mit einem Flipperautomaten, den Warren Buffett 1946 gemeinsam mit einem Freund für 25 Dollar in einem Friseursalon aufstellte. Nach nur einer Woche hatte das Duo schon so viel verdient, dass sie weitere Läden bestückten und ihr Business später mit einem hohen Gewinn wieder verkauften. Den Sinn für ertragreiche Investitionen hatte der heute 87-Jährige schon als kleiner Junge – mit 11 Jahren kaufte er seine ersten Aktien. Aktuell ist laut Statist-Recherche die Aktie seines Unternehmens Berkshire Hathaway die teuerste an der Börse zu kaufende Aktie der Welt. Damit brachte es der legendäre Investor mit 81,9 Milliarden Dollar unter die Top-Verdiener aller Zeiten.
Foto: [Public domain], via Wikimedia Commons
„Suche nicht nach Fehlern, suche nach Lösungen.” Henry Fords (1863-1947) Maxime zog sich durch sein ganzes Leben, das als einfacher Bauernsohn in Michigan begann. Mit 17 Jahren verließ er die Farm und begann in Detroit eine Lehre als Maschinist. Später entwickelte Ford einen eigenen „Elektrizitätsgezündeten Benzin-Motor“ und gründete den Automobilhersteller Ford Motor Company. Im Zuge dessen optimierte er die industrielle Massenproduktion und erfand die moderne Fließbandproduktion. Damit konnte er günstiger als die Konkurrenz arbeiten und höhere Löhne zahlen – wodurch er wiederum die besten Ingenieure für sich gewinnen konnte. Ford läutete mit seinen Visionen ein neues Industriezeitalter ein. Heute würde sein Besitz rund 199 Milliarden Dollar betragen.
Foto: „Hartsook“, photographer – Gemeinfrei
Über 40 Jahre regierte der Diktator Muammar al Gaddafi (1942 – 2011) das Land Libyen und seine Bevölkerung mit eiserner Hand. Dabei fiel vor allem seine Skrupellosigkeit und Hang zur Exzentrik auf. So ließ er sich stets von einer weiblichen Leibgarde begleiten und auf Reisen ein luxuriöses Beduinenzelt aufschlagen. Zur Entourage gehörte auch ein Kamel, das al-Gaddafi morgens frische Milch spenden sollte. Diesen Größenwahn konnte der Despot sich finanziell aber leisten: Sein Vermögen umfasste unfassbare 200 Milliarden Dollar, die er vor allem durch die immense Öl- und Gas-Vorkommnisse des Landes einnahm. Nach der arabischen Revolution – Rebellen hatten al-Gaddafi 2011 aus einem Abwasserkanal in seiner Heimatstadt Sirte gezogen und getötet – fragte man sich, wo sein ganzes Geld war. Laut der Süddeutschen Zeitung und den Panama Papers hatte der libysche Diktator seinen Reichtum weltweit über geheime Briefkastenfirmen, Konten und nebulösen Firmenbeteiligungen zur Seite geschafft. Noch heute laufen Untersuchungen und Klagen, um das Vermögen freizugeben.
2017 war ein gutes Jahr für Bernard Arnault (68), nein, ein sensationelles! Sein Luxuskonzern LVMH, zu dem Labels wie Dior, Louis Vuitton und Moët Hennessy gehören, konnte die Verkaufszahlen um zwölf Prozent steigern, was einen doppelten Wachstum im Vergleich zum restlichen Markt bedeutet. Für Vorstandschef Arnault vergrößerte sich sein Vermögen somit von 41,5 auf 72 Milliarden Dollar. Laut Forbes hat der Franzose seinen Kontostand außerdem der Stärke des Euro gegenüber dem Dollar zu verdanken. In einem Interview mit der Welt erläutert Arnault den Erfolg von LVMH so: „Die Erklärung für unsere Superleistung liegt vor allem in der enormen Kreativität unserer Marken und unsere Fähigkeit, uns ständig zu erneuern… Unser einziges Problem besteht tatsächlich darin, dass wir nicht der ganzen Nachfrage nachkommen können.“ Und Steve Jobs sagte zu ihm einmal: „Ich bin sicher, dass wir in 50 Jahren immer noch Dom Perignon trinken werden, aber ich bin mir absolut nicht sicher, ob es nach wie vor iPhones geben wird.“
Foto: nicogenin – Flickr, CC BY-SA 2.0