Geld anlegen in der Krise

Wie soll ich jetzt mein Geld anlegen?

von Nils Matthiesen

Das Coronavirus macht uns alle unsicher, auch beim Thema Anlegen. ZASTER checkt verschiedene Anlagen auf ihre Krisentauglichkeit.

Die Coronakrise ist allgegenwärtig. Und auch wenn die meisten von uns nicht unmittelbar betroffen sind, ist die große Verunsicherung allgegenwärtig. Nicht nur aus Sorge um die Gesundheit, sondern auch aus finanziellen Beweggründen. Auch das Sparen wird schwieriger. Und vor allem fragen sich Viele: Wo ist mein Geld noch sicher? Sechs Anlageformen im Check.

1
Tagesgeld

Klare Sache: Sicher ist dein Geld auf einem Tages- oder Festgeldkonto allemal. Denn dein Erspartes ist hier bis zu einem Betrag von 100.000 Euro abgesichert. Insofern ist vor allem ein Tagesgeldkonto keine schlechte Idee, um erst einmal die weiteren Entwicklungen abzuwarten und die Schäfchen im Trockenen zu halten. Als langfristige Geldanlage taugt ein Tagesgeldkonto allerdings nicht. Dazu sind sie zu gering verzinst. Im Idealfall bekommst du 0,5 Prozent per Anno, die Regel sind eher um die 0,1 Prozent. Angesichts der Inflationsrate von aktuell ca. 1,8 Prozent wird dein Geld also von Jahr zu Jahr weniger, anstatt sich zu vermehren.

2
Immobilien

Häuser und Wohnung gelten nicht zu Unrecht als Betongold. Wer entsprechend Eigenkapital mitbringt, könnte sicher einen schlechteren Zeitpunkt für einen Kauf erwischen. Die Bauzinsen befinden sich nach wie vor auf einem historisch niedrigen Niveau und die Immobilienpreise könnten in der Krise das erste Mal seit langem wieder fallen. Definitiv ist die Verhandlungsbasis eine bessere als noch vor einigen Monaten. Schwieriger sieht es nur aus, wenn du die Immobilie als Kapitalanlage betrachtest und gerne vermieten möchtest. Gut möglich, dass sich die Mieten mittelfristig negativ entwickeln.

3
Aktien

Das Ding für die Mutigen. Nach dem großen Einbruch befinden sich viele Börsen wieder auf dem Weg nach oben. Der deutsche Leitindex DAX kletterte in den vergangene Wochen um sportliche 15 Prozent, in gleiche Richtung ging es bei den US-amerikanischen Indizes Dow Jones (plus 11 Prozent) und NASDAQ (plus 15 Prozent). Aber ob es so weitergeht? Kaum zu beantworten. Von weiteren Kurssprüngen, über Seitwärtsbewegung bis hin zu einem weiteren (noch schlimmeren) Crash ist alles drin. Langfristig sicher immer noch die Anlageform mit dem höchsten Potenzial, derzeit aber definitiv ein heißes Eisen.

4
Mischfonds

Der größte Vorteil von gemischten Fonds besteht darin, dass sie weniger riskant als „reine“ Aktienfonds sind. Trotzdem ermöglichen sie dir, von steigenden Aktienmärkten zu profitieren. Dafür aber nicht in vollem Umfang, wie es bei reinen Aktienfonds der Fall ist. Aktuell sicher nicht die schlechteste Wahl.

5
Immobilienfonds

Augenscheinlich derzeit nicht die beste Anlageform. Die Shut-Downs treffen Immobilienfonds, die vorrangig auf Bürogebäude und Einkaufstempel setzen, besonders hart. Zwar schmälert das nicht unmittelbar den Wert der Immobilien, es drohen aber niedrige Mieteinnahmen. Darunter leiden auch die Fonds.

6
Rentenfonds

Als krisensicher gelten auch Staatsanleihen von Ländern mit guter Bonität, wie Deutschland und die USA. Allerdings sinken die Kurse derzeit, da sich viele Staaten massiv verschulden, um die Wirtschaft zu unterstützen. Für Privatanleger aus unserer Sicht derzeit eher uninteressant.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.