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Blick ins Haushaltsbuch

Wie ich als Doktorand meine Leidenschaft für die Jagd finanziere

von Hannes Lustermann

Manuel K. (29) wohnt in Berlin und promoviert in Rechtswissenschaften. Nebenher arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter, um sich ein Einkommen zu sichern. In seiner Freizeit geht er gerne jagen – ein Hobby, das mit hohen einmaligen Kosten verbunden ist. ZASTER hat er erzählt, wie er all das finanziell unter einen Hut bringt.

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Alles bereit zur Pirsch: Vom Jagdschein bis zur Munition, die sonst zusammen mit dem Gewehr sicher im Waffenschrank verstaut ist. © Manuel K. (29) wohnt in Berlin und promoviert in Rechtswissenschaften. In seiner Freizeit jagt er gerne. ZASTER durfte erfahren, wie er das finanziell stemmt.

Seine letzte große Anschaffung war zugleich eine notwendige Aufrüstung vom kaputten alten Damenrad zum neuen Großstadt-Rennrad: „Ich habe jetzt im Frühjahr immer mal wieder beim Fahrradladen um die Ecke vorbeigeschaut und mich mehr und mehr für die Fixie-Räder begeistert. Die haben einen starren Gang und keinen Freilauf, dadurch muss man deutlich mehr treten, was gut für die Fitness ist. Gleichzeitig sind die Wartungskosten gering, und im Berliner Flachland brauche ich ja auch keine Gangschaltung, denn Berge suchst du hier vergeblich. Als es nun immer wärmer wurde, habe ich mich endlich entschlossen, eins zu holen. 620 Euro hat das gute Teil gekostet, denn solche Räder sind nicht billig. Es war aber auch bitter nötig, denn zuvor hatte ich ein altes Damenrad, bei dem mir der Lenker gebrochen ist.“

Manuel hat vor allem eine große Leidenschaft, die seinen Geldbeutel strapaziert – das Jagen. „Ich habe mich schon immer fürs Jagen interessiert, denn meine Familie kommt aus der Landwirtschaft, und wir haben Jäger in unserem Bekanntenkreis. Sie haben mich als jungen Kerl dann mal mit auf den Forstsitz mitgenommen oder zum Tontauben-Schiessen. Während des Studiums hatte ich dann einen guten Freund mit der gleichen Begeisterung, und wir haben uns gegenseitig reingesteigert. Wir sind dann zusammen für zwei Wochen an die Ostsee zu einer Jagdschule gefahren und haben dort die Jägerprüfung abgelegt. Der Jagdschein gilt für drei Jahre und erlaubt einem, sowohl Großwild wie Rehe und Wildschweine als auch Niederwild wie Hasen, Fasane und Füchse zu jagen.

Natürlich braucht es eine Jagdmöglichkeit. Ich fahre alle vier Wochen in die Heimat zu einem Bekannten, der dafür ein Revier gepachtet hat, wo ich mit einem Begehungsschein unterwegs sein darf. Dafür muss ich nichts bezahlen und die notwendige Ausrüstung habe ich inzwischen zusammen. Darüber hinaus fallen kaum Kosten an, denn wenn ich jagen gehe, schieße ich ja kaum, sondern beobachte viel und brauche deshalb wenig Munition.

Momentan spare ich auf eine Schrot-Flinte, um Niederwild zu legen. Die muss viel stärker an den Schützen angepasst werden und kostet deshalb um die 2500 Euro.“

Prinzipiell gilt bei mir: Wenn was übrig ist, leg ich’s zurück.

Er spart aber nicht nur an der Munition, sondern auch auf seinem Konto. „Ich versuche, immer drei Nettogehälter als Rücklage auf dem Konto zu haben. Das habe ich von meinen Eltern so mit auf den Weg bekommen. Prinzipiell gilt für mich: Wenn was übrig ist, leg ich’s zurück. Als Grundlage habe ich einen Sparkonto eingerichtet, auf das von jedem Gehalt automatisch 150 Euro eingezahlt werden.

Davon gehen dann 100 Euro in einen ETF-Sparplan – das ist eine Aktienanlage, die hauptsächlich aus den Papieren der großen Indexe, wie dem Dax besteht. Das Schöne bei den Sparplänen ist ja, dass man langfristig relativ sicher spart, weil die Ausschläge nach oben und nach unten durch die Streuung aufgefangen werden. Auf Tages- und Festgeldkonten gibt es ja momentan kaum Zinsen. Ich wickle das über eine Direktbank ab, weil ich da keine Gebühren zahlen muss – sonst macht sich das bei kleinen Beträgen zu sehr bemerkbar.“

Ich glaube, wer beim Alkohol spart, bekommt vor allem Kopfschmerzen.

Hier darf es gerne etwas mehr sein: „Neben der Jagdausrüstung gibt es eigentlich nicht viel, wofür ich großartig Geld ausgebe. Cocktails wären noch so eine Sache. Für einen leckeren ,Moscow Mule‘ oder einen ,Negroni‘ leg‘ ich lieber ein paar Euro mehr hin, und für zuhause habe ich mir ein paar gute Gins geholt. Ich glaube, wer beim Alkohol spart, bekommt vor allem Kopfschmerzen.“ (lacht)

Hier ist er kostenbewusst: „Als Mitarbeiter an der Uni kann ich günstig in der Mensa essen, deswegen brauche ich nicht so viel für Lebensmittel auszugeben. Mit dem Studentenausweis bekomme ich auch ermäßigte Karten für das Fußballstadion oder das Theater. Da schaue ich öfters mal, was so ansteht. Nebenher sammle ich fleißig Payback-Punkte. Die kann ich dann sogar für Flugbuchungen einsetzen, falls ich mal die Zeit finden sollte, eine längere Reise zu unternehmen.“

Noch ein Blick in ein Haushaltsbuch – hier weiterlesen:

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ein Artikel von
Hannes Lustermann