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Wie glücklich macht Geld?

Wenn kleine Gesten des Miteinanders den Alltag bereichern

von Maximilian Zender

ZASTER-Kolumnist Frank Behrendt war mal wieder mit dem Auto unterwegs und dabei ließ ihn ein Gedanke nicht mehr los: Es ist nicht das Geld, was zählt. Es sind die kleinen Gesten des Alltags, die dich glücklich machen.

Als ich in der vergangenen Woche von einem Vortrag in Stuttgart zurück nach Köln fuhr, hatte ich mir schon ein Audio-Book ausgewählt, das ich während der Autofahrt hören wollte.

Handy direkt in den Flugmodus

Ich liebe es unterwegs Hörbüchern oder Podcasts zu lauschen. Mails checke ich zwischendurch auf Rastplätzen, Telefonate während der Fahrt sind mir ein Graus, daher schalte ich das Handy meist direkt in den Flugmodus.

Freundliche kleine Momente

Kaum losgefahren, hörte ich die Anmoderation des Tagesthemas beim Radiosender SWR3: „Freundliche kleine Momente, die dem Alltag Rückenwind geben.“ Das klang spannend und mein Audio-Book musste erstmal warten.

Eigentlich selbstverständliche Nettigkeiten

Jede Menge Hörerinnen und Hörer meldeten sich im Studio und erzählten ihre positiven Geschichten. Jemand freute sich über einen Kunden, der ihm nach dem Einkauf im Baumarkt beim Einladen der Blumenkübel half. Eine Frau berichtete von zuvorkommenden Mitreisenden in der Bahn, die ihre Koffer verstauten. Eine Mutter dankte einem jungen Mann, der ihr lächelnd beim Ein- und Ausladen des Kinderwagens geholfen hatte. Lauter kleine Nettigkeiten, die selbstverständlich sein sollten. Sind sie aber nicht (mehr).

Grassierende Gleichgültigkeit

Der für seine klaren Worte geschätzte frühere Bundespräsident Joachim Gauck beklagte schon 2014 beim damaligen Katholikentag eine „grassierende Gleichgültigkeit“ in unserer Gesellschaft. Unternehmer Daniel Tunys schrieb mir auf LinkedIN: „Die Gesellschaft bräuchte einen Reset-Button. Selbst ältere Menschen haben die Freundlichkeit verlernt oder sehen keinen Sinn in einer Fortführung oder Weitergabe. Vielleicht sollten wir in den Kindergärten der Nation neu starten.“ Traurig aber wahr.

Nett geht ganz einfach

Umso mehr habe ich mich über die positiven Stories der SWR3-Hörer gefreut. Eine junge Frau, die in einer Wohneinrichtung für geistig behinderte Menschen tätig ist, sagte: „Es ist jeden Tag ein Glücksmoment für mich, wenn die Bewohner aus ihren Zimmern kommen, mich umarmen und mir sagen, wie schön es ist, dass ich da bin.“ Nett geht ganz einfach. Daher sollten wir es alle (wieder) viel öfter sein.

ein Artikel von
Maximilian Zender