Zur Wiedergutmachung nennen wir dafür auch unsere Liebsten gerne tierisch. Die sind dann allerdings eher niedlich und süß. Mäuschen oder Bärchen. Aber die Tiere müssen nicht nur als Schimpfwörter oder Kosenamen herhalten. Auch in der Welt des Geldes, spielen sie eine tierische Rolle.
Da wäre der Pleitegeier. Der arme Vogel, der als Synonym für eine bevorstehende Insolvenz herhalten muss. Wie ein Aasgeier kreist er über dir, um sich auch noch den letzten Rest zu greifen. Ähnlich böse wird der Hai dargestellt. Der Kredithai verleiht gerne Geld. Unseriös, meist illegal zu besonders nachteiligen Bedingungen. Der Miethai lässt seine Vermieter gerne langsam ausbluten. Als Profitmacher, werden Mieten maximal erhöht, die Wohnungen aber nur sehr ungern saniert.
Die Taube kackt nicht nur sehr großzügig die Innenstädte voll, sondern steht auch in der Wirtschaft für eine lockere Geldpolitik. Tauben befürworten niedrige Zinsen um die Konjunktur anzukurbeln. Falken dagegen setzten auf Stabilität der Preise und eine strenge Geldpolitik. Mit ihren Krallen und Schnäbeln halten sie das Geld fest und geben es nur mit hohen Zinsen her. Ob das immer so klug ist, weiß vielleicht der sogenannte Sparfuchs. Der Fuchs gilt ohnehin als sehr schlau und gewieft. Der Sparfuchs ist sparsam, kann sein Geld zusammenhalten und sucht gerne nach Schnäppchen. Er ist übrigens eng verwandt und gut befreundet mit den Pfennigfuchser.
Heuschrecken würde er dagegen am liebsten verspeisen. Heuschrecken stürzen sich auf florierende Landschaften und fressen sie rücksichtslos kahl. Gemeint sind damit Private-Equity-Gesellschaften, die Unternehmen aufkaufen, zerschlagen, umstrukturieren, leer futtern und mit Gewinn wieder verkaufen. Den Begriff der bösen Heuschrecke haben wir übrigens dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering zu verdanken. Seit 2005 ist die Heuschrecke nun schon Synonym von bösen Finanzinvestoren. Und was wollen die? Natürlich Kohle oder anders ausgedrückt, Mäuse oder Kröten. Und um nichts anderes geht es auch an der Börse. Da herrschen aber keine Insekten, sondern Bulle und Bär.
In Frankfurt, vor dem Gebäude stehen sie sogar als bronzene Symbolfiguren der Börsianer. Die Tiere symbolisieren die positive, wie negative Kursentwicklung. Der Bulle stößt mit seinen Hörnern die Kurse nach oben, der Bär schlägt sie mit seiner Pranke nach unten. Was es an der Börse natürlich auch gibt, sind Schweine. Gut, die gibt es nicht nur auf dem Bauernhof, sondern begegnen uns überall im Leben. Wer dich übers Ohr haut, darf daher auch als Schwein bezeichnet werden. Schweine sind mies. Es sei denn, sie sind aus Keramik, hohl und stecken voller Geld. Dann ist es nur das Sparschwein.