Lappen weg

Was kostet eigentlich… eine MPU?

von Moritz Weinstock

Wer den Führerschein verliert, muss oft lange warten oder gar eine „Medizinisch-Psychologische Untersuchung“ über sich ergehen lassen. Die ist sauteuer, hört man, aber wie teuer genau?

Im Allgemeinen muss dein Vergehen im Straßenverkehr wirklich grober Natur gewesen sein, bis es zu einer sogenannten Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) kommt. Denn das bedeutet, dass dir auch die Fahrerlaubnis entzogen, und nicht nur der Führerschein abgenommen wurde. Beide Fälle im Vergleich:

Abnahme des Führerscheines:

  • Fahrverbot von ein bis drei Monaten
  • Geldstrafe
  • keine MPU
  • du bekommst den Führerschein problemlos zurück

Entzug der Fahrerlaubnis:

  • Sperrzeit von 6 Monaten bis hin zu 5 Jahren
  • MPU
  • Geldstrafe
  • Führerschein nur bei bestandener MPU!

Mit dem Entzug der Fahrerlaubnis ist demnach nicht nur dein Lappen weg. Dir wurde stattdessen die Eignung zur Teilnahme am Straßenverkehr aberkannt, die du einst mit dem Erwerb deines Führerscheins erlangt hast. Anders gesagt: Du hast richtig Scheiße gebaut und musst nun beweisen, dass du dich gebessert hast.

Wiedersehen dauert und kostet

Wie auch immer du deine Fahrerlaubnis verloren hast: Wegen Alkohol am Steuer (ab 1,6 Promille Blutalkohol), weil du unter dem Einfluss anderer Drogen standest oder reihenweise (8 Punkte in Flensburg) grob fahrlässig gehandelt hast.

Jetzt beginnt zunächst die Sperrzeit. Die kann von sechs Monaten bis hin zu fünf Jahren andauern! Erst danach besteht die Chance, deinen Führerschein erneut zu beantragen. Das heißt: Du musst mit positivem MPU-Bescheid, biometrischem Passbild, der Bescheinigung über die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs und den Unterlagen zum Führerscheinentzug zu deiner zuständigen Behörde. Dort wird dir dann ein neuer Führerschein ausgehändigt, was bis zu 5 Wochen dauern kann. Für die Zwischenzeit bekommst du einen vorübergehenden Schein.

Doch wie gesagt: Vorher musst erstmal die MPU überstehen – und die kostet nicht nur Nerven, sondern auch richtig viel Geld.

So setzen sich die MPU-Kosten zusammen

Die Gesamtkosten für eine MPU ergeben sich aus verschiedenen Punkten: So musst du neben Beratungsgesprächen und Vorbereitungskursen auf den eigentlichen MPU-Test auch Blut-, Urin- und /oder Haaranalysen über dich ergehen lassen. Für Letzteres fallen zwischen 160 und 300 Euro an, Beratungs – und Vorbereitungskurse können bis zu 1.500 Euro verschlingen.

Die eigentliche MPU-Prüfung kann je nach Vergehen (Alkohol, andere Drogen, Verstöße im Straßenverkehr) zwischen 350 und 700 Euro kosten. Natürlich sind all diese Preise nicht in Stein gemeißelte Angaben, allerdings solltest du in Summe mindestens 2000 Euro dafür einplanen.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.