Was kostet eigentlich...

…ein Häftling?

von Carola Tunk

Bösewichte gehören eingesperrt. Doch für den Aufenthalt im Knast zahlen die Verbrecher nicht selbst, sondern die Steuerzahler – also Du und ich.

In den meisten Gefängnissen müssen die Häftlinge arbeiten, allerdings deckt ihr Lohn nicht die Gesamtkosten ihres Aufenthalts. Die Insassen müssen sich an den Stromkosten beteiligen, die Ausgaben für Sicherheit, Unterkunft und Essen übernehmen die Bundesländer.

Im Jahr 2017 kostete ein Häftling in NRW rund 135,65 Euro pro Tag. Schwerverbrecher in der Sicherheitsverwahrung kosten so viel wie ein sehr gutes Hotel: 450 Euro pro Tag.

Im März 2017 saßen 64 193 – meist männliche – Kriminelle in deutschen Gefängnissen ein. Experten schätzen, dass der Vollzug den deutschen Staat jährlich rund vier Milliarden Euro kostet.

Allein für die Menschen, die in den Knast kommen, weil sie eine Geldstrafe nicht zahlen (können), muss der Staat jährlich 200 Millionen Euro hinblättern.
Hier siehst du, wie viel eine Inhaftierung in Deutschland durchschnittlich pro Tag kostet.

Schon gewusst? Nicht nur Staaten, sondern auch private Unternehmen betreiben Gefängnisse. In England, Frankreich und den USA ist diese Form selbstverständlich, in Deutschland ist bislang nur die Justizvollzugsanstalt Hünfeld teilprivatisiert.

ein Artikel von
Carola Tunk
Carola Tunk wuchs in einem Haus mit einer Bibliothek auf, findet das Internet aber auch ganz ok. Bis sie sich eine Karriere als Romanautorin leisten kann, schreibt sie für ZASTER. Carola über ihr Verhältnis zu Geld: „Ich liebe Luxus, aber im Herzen bin ich Sozialist.“