© Dayne Topkin / Unsplash
FINANZWISSEN

Was ist eigentlich Private Equity?

von Maya Spies

Den Begriff „Private Equity“ haben wahrscheinlich die meisten schon mal gehört, doch was es damit genau auf sich hat, wie es funktioniert und wie man (als Privatanleger) damit Geld verdienen kann, ist vielleicht noch nicht ganz klar. ZASTER hat die wichtigsten Fragen bezüglich Private Equity für euch zusammengefasst.

Was bedeutet Private Equity? 

Private Equity ist der englische Ausdruck für eine Form des Beteiligungskapitals. Normalerweise investieren Private Equity Gesellschaften in nicht-börsennotierte Unternehmen und profitieren folglich von deren Gewinn und dem durch die Investition ermöglichten Wachstum. Private Equity wird aufgrund der maßgeblichen Einflussnahme auch als unternehmerisches oder intelligentes Kapital bezeichnet. Unter anderem entwickeln Privat Equity Gesellschaften Unternehmensstrategien, steigern die Effizienz der bestehenden Arbeitsstrukturen, fördern die Expansion, machen die dortigen Manager zu Unternehmern. Ziel der Investition ist, den Unternehmenswert durch die operativen Verbesserungen zu steigern und es schlussendlich gewinnbringend zu verkaufen. 

Worin unterscheidet sich Private Equity von Aktien?

Durch die einflussreiche Position der Private Equity Gesellschaften begründet sich auch der Unterschied zu Aktionären, die ausschließlich durch ihre Stimmabgabe auf der jährlichen Hauptversammlung das Unternehmen beeinflussen können. Auch die Renditen waren in den letzten Jahren bis zu fünf Prozent höher als bei den globalen Aktienmärkten. Diese Entwicklung wird auch für die Zukunft weiterhin prognostiziert. 

Ein wesentlicher Faktor für diese überragenden Renditen ist Zeit. Um nicht-börsennotierte Unternehmen erfolgreich aufzubauen, beträgt die Laufzeit eines Aktienfonds normalerweise zehn Jahre. Während der Laufzeit sind die Investoren an den Fonds gebunden, was sich in Form der Rendite jedoch auszahlt. Studien ergaben, dass Anleger, die langfristig investieren, meist mehr Gewinn machen als solche die schnell kaufen und verkaufen. Private Equity Fonds fallen daher auch in die Klasse der illiquiden Anlageformen, da sie nicht wie Aktien tagtäglich gekauft und verkauft werden. 

Wie funktioniert Private Equity?

Normalerweise ist Private Equity nicht für Privatanleger geeignet, da Aktienfonds mehrere Millionen als Mindestanlagesumme verlangen. Allerdings gibt es Ausnahmen wie LIQID, ein digitaler Vermögensverwalter, welcher Privatanlegern Zugang zu Private Equity mit bereits 200.000 Euro Anlagesumme ermöglicht. Das angelegte Kapital wird von den Private Equity Fonds dann schrittweise in den ersten Jahren abgefragt, um sich an anderen Unternehmen zu beteiligen. Die durch den schlussendlichen Verkauf des Unternehmens entstandenen Erlöse fließen dann nach mehreren Jahren an den Anleger zurück. 

Private Equity kann nicht nur Anleger vermögend machen, sondern trägt auch zur volkswirtschaftlichen Entwicklung bei, indem Unternehmen durch solche Investitionen wieder aufgebaut und effizient gemacht werden. Mithilfe der bereitgestellten Mittel kann das Potenzial eines Unternehmens wieder voll ausgeschöpft werden und es zukunftsfähig machen. 

Welche Risiken gibt es?

Natürlich kann es passieren, dass ein Unternehmen in welchen mit einem Private Equity Fonds investierte wurde, sich nicht als erfolgreich erweist. Dieses Risiko kann durch Diversifikation minimiert werden. So wird z. B. das Kapital nicht nur über einem Fonds investiert, sondern in mehrere, welche wiederum das Geld in verschiedene Unternehmen anlegen. 

ein Artikel von
Maya Spies hat Kulturwirtschaft in Passau studiert und steht jetzt vor vielen unbeantworteten Zukunftsfragen. Ihr Interesse gilt gesellschaftlichen Themen und finanzieller Bildung.