Ihr Freund und Helfer

Was ist eigentlich die Bundesnetzagentur?

von Jonas Rüffer

Der sympathische Herr auf dem Titelfoto unseres Artikels ist Jochen Homann, der Präsident der Bundesnetzagentur. Warum befassen wir uns mit einer Behörde mit dem (langweiligen) Namen Bundesnetzagentur und machen uns auch noch die Mühe, diese vorzustellen? Eine berechtigte Frage. Weil die Bundesnetzagentur ein unterschätzter Freund und Helfer für den Verbraucher ist. Die Behörde, die dieses Jahr ihr 20. Jubiläum feiert, steht dem Verbraucher in so manchen Situationen mit Rat und Tat zur Seite. Ein Grund uns näher mit ihr zu befassen.

Monopole in Deutschland

In Deutschland gibt es Marktteilnehmer die eine natürlich Monopolstellung haben. Diese Teilnehmer waren vorher zum Beispiel staatliche Unternehmen. Sie alle kennen diese Unternehmen: Deutsche Post, Deutsche Telekom, Deutsche Bahn, und so weiter.

Diese Unternehmen hatten lange Zeit überhaupt keine Konkurrenz. Auch heute haben viele dieser Marktteilnehmer einen so großen Marktanteil, dass sie eine Monopolstellung haben. Welche Alternativen fallen Ihnen zum Beispiel zur Deutschen Post oder der Deutschen Bahn ein? Und selbst wenn Unternehmen wie Vodafone, O2, etc. mit der Telekom konkurrieren, kommen Sie um das magentafarbene Unternehmen beim Festnetz kaum herum.

Probleme mit Monopolen

Wenn ein Unternehmen eine Monopolstellung hat, sind die Probleme dabei immer dieselben: Preise steigen und die Serviceleistung sinkt. Die mangelnde Konkurrenz führt dazu, dass es wenig Innovation gibt. Schienen werden genauso wenig ausgebaut wie die Glasfaser.

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© lucharanger2018 / Pixabay

Die Bundesnetzagentur

Bei dem Stichwort schlechter Service fallen einem sofort ewig lange Telefonwarteschleifen, nichterbrachte Leistung, falsche Rechnungen, Verspätungen und etliche andere Dinge ein. Um das Problem zu beheben, wurde 1998 die Bundesnetzagentur gegründet. Damals mit anderem Namen hatte sie fortan eine Aufgabe: Regulierung.

Die Bundesnetzagentur untersteht dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur. Sie kontrolliert folgende Bereiche:

  1. Elektrizität
  2. Telekommunikation
  3. Schienenverkehr
  4. Gas
  5. Post

Ihre Aufgaben sind dabei breit gefächert. Sie überwacht Anschlüsse, Anbieter, Verträge, Software und Hardware, vergiebt Lizensen und so weiter. Sie passt auf dass Konkurrenten auf dem Markt eine Chance haben, dass zum Beispiel andere Anbieter die Telekomleitungen benutzen können, genauso wie andere Anbieter die Schiene. Die Bundesnetzagentur verbietet Produkte die für uns schädlich sind und nimmt diese vom Markt. 460.000 gefährliche Produkte, nahm die Behörde 2017 aus dem Internet.

Sie hat also einen ziemlich großen Einfluss auf unser tägliches Leben, ohne dass wir davon etwas mitbekommen.

Durch diesen Einfluss, den die Bundesnetzagentur auf die Betreiber ausübt, sorgt sie dafür, dass Sie als Verbraucher nicht im Regen stehen. Denn jeder braucht Internet, Strom, Gas und die Post.

Warum aber befassen wir uns so genau mit der Agentur? Weil diese Behörde nämlich nicht nur im Hintergrund agiert, sondern ihre direkte persönliche Anlaufstelle ist, wenn Sie Probleme mit einem Anbieter aus oben genannter Branche haben.

Vebraucherschützer

Wenn Sie zum Beispiel das Gefühl haben, von Ihrem Netzbetreiber, der Post, der Bahn oder anderen Unternehmen nachteilig behandelt worden zu sein, hilft Ihnen die Bundesnetzagentur. Sie bearbeite ihre Beschwerden:

Außerdem bietet Ihnen die Bundesnetzagentur allerlei hilfreiche Informationen. Zum Beispiel zu Ihrer Stromrechnung.

Sie möchten Ihren Energielieferanten wechseln? Kein Problem! Die Bundesnetzagentur gibt Ihnen alle nötigen Informationen und Musterformulare die Sie benötigen, um beim Wechsel im Vorteil zu sein.

Unter Verbraucherservice finden Sie alle möglichen Tipps und Hilfestellungen, die die Agentur für Sie bereit hält. Beim nächsten Wechsel oder Problem mit einem Ihrer Versorger einfach mal auf der Website der Bundesnetzagentur nachschauen.

ein Artikel von
Jonas Rüffer
Jonas Rüffer (Jahrgang 1991), ist seit Februar Teammitglied der Zasterredaktion. Vorher hat er seinen Master in Politik abgeschlossen. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Servicethemen wie Kryptowährungen oder Geld- und Finanzpolitik.