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WAS HÄLTST DU VON...?

Was hältst du von… Disney?

von Maximilian Wittig

Wer kennt Disney nicht? Der Mediengigant hat uns seit unserer Kindheit geprägt und unsere Fantasie mit Filmen wie „Der König der Löwen“, „Pinocchio“ oder „Arielle, die Meerjungfrau“ angeregt. Das Unternehmen verfügt über einige der stärksten geistigen Eigentumsrechte in der Unterhaltungsbranche weltweit. Tatsächlich stammen drei der zehn umsatzstärksten Filme des Jahres 2021 aus den Walt Disney Studios.

Der Film mit dem höchsten Umsatz, „Spider-Man: No Way Home“, wurde von Sony Pictures Entertainment produziert, und Disney plant, diesen Film in seinen Streaming-Dienst Disney Plus zu integrieren. Laut Statista wurde rund die Hälfte der 30 erfolgreichsten Filme aller Zeiten von der Walt Disney Company oder Tochterunternehmen produziert. 

Wenn du aber glaubst, dass Disney mit seinen Filmen nur durch Lizenzvergabe und den Verkauf von Inhalten Geld verdient, dann irrst du dich. Das Unternehmen hat auch ein Direct-to-Consumer-Segment, das seine Streaming-Dienste Disney Plus und Hulu umfasst. Und nicht zu vergessen sind die Parks, die sich zu einer sehr erfolgreichen Sparte entwickelt haben. Die Parks konnten sich von den Einschränkungen der Covid-Pandemie erholen und sind wieder im vollen Schwung, was sich positiv auf die ersten Quartalszahlen des Jahres 2022 auswirkte.

Apropos Q1-Ergebnisse: Sie waren eine gute Nachricht für die Streaming-Branche. Warum? Sie haben bewiesen, dass das Abonnentenproblem von Netflix nur bei Netflix auftritt. Disneys Dienste haben jetzt 205,6 Millionen (!!) NutzerInnen. In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 konnte Disney Plus 7,9 Millionen zahlende Kunden gewinnen, 33 % mehr als im Vorjahr, und übertraf damit die Erwartungen der Wall Street. Dies könnte darauf hindeuten, dass Disney Netflix Marktanteile abnehmen könnte.

Auch die Resultate des Park-Segments waren beeindruckend: Das Park-Segment ist ein weiterer Teil des Geschäfts, der weiterhin beeindruckt. In den ersten drei Monaten dieses Jahres verzeichneten die Parks einen Umsatz von 6,7 Mrd. Dollar. Die Parks begeistern die BesucherInnen, und das Unternehmen hat weitere Wege gefunden, von den Strömen an Besuchern und Besucherinnen zu profitieren. 

Das Unternehmen gibt eine Rekordsumme für seine Achterbahnen aus – man denke nur an die Achterbahn Guardians of the Galaxy: Cosmic Rewind, dessen Bau das Unternehmen 500 Millionen Dollar gekostet hat und das noch in diesem Monat im EPCOT-Park eröffnet werden soll. Kein anderes Unternehmen ist in der Lage, so viel Geld für seine Parks auszugeben. Tatsächlich belegen die Disney-Parks die Plätze 1 bis 9 in der Rangliste der meistbesuchten Vergnügungs- und Themenparks weltweit.

CEO Bob Chapek sagte, dass die Quartalsergebnisse zeigen, dass Disney „in einer eigenen Liga spielt“. Dem kann ich nur zustimmen. Disneys Streaming-Dienste gewinnen an Abonnenten und Abonnentinnen und sind kurz davor, Netflix‘ Abonnentenmarke von 214 Millionen zu überholen. Außerdem hat das Unternehmen mehr Möglichkeiten, seine NutzerInnen zu monetarisieren, als nur den Verkauf und das Streaming von Inhalten – die Parks sind nach wie vor ein sehr starkes Einnahmesegment, das nur weiter dominieren wird, wenn Disney sein Produktangebot weiterhin verbessert. 

Nun zur Aktie: Die Aktie des Unternehmens wird mit einem vorläufigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 30,4 bewertet, was ein günstigeres Verhältnis als das von Netflix (34) ist. Mit Stand vom 20.05.2022 ist die Disney-Aktie im Jahresvergleich um 28,4 % gefallen. Die Erholung des Parkgeschäfts, wachsende AbonnementInnen und die starken Inhalte in der Pipeline bilden eine solide Wachstumsplattform für Disney. Trotz makroökonomischer Bedenken, Inflation und Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Pandemie sind die meisten Analysten und Analystinnen optimistisch für die Disney-Aktie. Das durchschnittliche Kursziel für die Aktie liegt laut tipranks.com bei 150 EUR was ein Aufwärtspotenzial von 52,4 % bei den derzeitigen Kursen bedeutet.

ein Artikel von
Maximilian Wittig
Max ist Redakteur und passionierter Privat-Anleger. Er ist der Meinung, dass Kleinanleger zu Unrecht abgeschrieben werden und dass Aktien die beste Anlageklasse sind, um ein Portfolio langfristig aufzubauen.