US-Wahl

Was Präsident Biden für deine Aktien bedeutet

von Nils Matthiesen

Joe Biden wird Anfang des Jahres ins Weiß Haus einziehen. Für die Entwicklung der Aktienmärkte ist das vermutlich eine gute Nachricht.

Die Sachlage ist eindeutig, fast alle haben es akzeptiert: Der zukünftige US-Präsident heißt Joe Biden. Unabhängig davon, ob du das jetzt gut oder schlecht findest oder dir es womöglich vollkommen egal ist, interessiert es dich aber sicher, wie sich die US-Wahl auf deine Finanzen, konkret auf die Entwicklung deiner Aktien auswirken könnte. Denn selbst wenn du nicht viele US-Aktien im Depot hast, ist die Entwicklung der US-Börsen für die Aktien global maßgeblich, schließlich handelt es sich bei den USA immer noch um die größte Wirtschaftsnation der Welt.

Neuer Präsident = steigende Kurse

Erste (erfreuliche Erkenntnis): Werfen wir einen Blick auf den Beginn jeder Präsidentschaft seit 1920, notierte der US-Aktienmarkt am Ende der Amtszeit (demnach 4 Jahre später) in 73 Prozent aller Fälle höher. Auch die ersten Jahre der Amtszeit des Präsidenten waren in letzter Zeit gute Jahre. Seit 1986 haben sie durchschnittlich 18,6 Prozent zugelegt.

Damit nicht genug. Historisch gesehen lag das Risiko einer negativen Entwicklung bei einem neuen Präsidenten lediglich bei eins zu vier. Noch viel interessanter aber ist die Tatsache, dass die Chancen bei eins zu sechs stehen, dass sich der Markt innerhalb von vier Jahren mehr als verdoppelt. Zugegeben, dass der Dow Jones Ende 2024 um die 60.000 Punkte notiert, scheint aktuell kaum vorstellbar, aber ähnliche Entwicklungen hat es in etwa 15 Prozent aller neuen Präsidentschaften seit 1920 gegeben.

Selbst, wenn man die Nachkriegszeit ab 1948 isoliert betrachtet, liegt die Wahrscheinlichkeit einer Verdoppelung immer noch bei mehr als 10 Prozent. Das wäre doch was. Außerdem:

  • Jedes Mal, wenn seit dem Jahr 2000 der US-Leitindex S&P 500 höher in den Wahltag einstieg, stiegen die Aktien auch im November und Dezember.
  • Zudem ist der S&P 500 ist in den ersten 100 Kalendertagen von acht der letzten zehn Amtszeiten des Präsidenten gestiegen.

Fun Fact: Der S&P 500 ist diesem Zeitraum allerdings auch in etwa 75 Prozent der Fälle in den letzten vierzig Jahren gestiegen, vollkommen unabhängig davon, ob es einen neuen Präsidenten gab, oder nicht. Und natürlich entspricht die Vergangenheit nicht zwangsläufig der Zukunft, aber die Aussichten sind auf jeden Fall nicht schlecht.

Corona-Impfstoff als Aktientreiber

Zusätzlich zu den guten historischen Vorzeichen besteht die Hoffnung COVID-19 in den Griff zu bekommen. Die ersten Impfstoffe stehen in den Startlöchern. Das hat zwar nicht direkt mit Präsident Joe Biden zu tun, aber ein wirksamer, breit verfügbarer COVID-19-Impfstoff dürfte auf die Aktienmärkte mit Sicherheit eine beruhigende Wirkung haben (wie es die vergangenen Tage schon gezeigt haben).

Fazit

Die Aktienmärkte haben neue Präsidenten in der Regel herzlich willkommen geheißen. Natürlich weiß niemand genau, wie sich die Märkte während einer Biden-Präsidentschaft entwickeln werden, aber die Wahrscheinlichkeit einer Hausse (steigenden Kursen) scheint derzeit überzeugender als der einer Baisse (fallenden Kursen).

Dabei ist es allerdings schwer zu sagen ist, ob dabei die politische Komponente eine Rolle spielt oder die generelle Tendenz der Märkte eher zu steigen, als zu fallen.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.