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Brauchtum & Geld

Warum Touristen jährlich eine Millionen Euro im Trevi-Brunnen versenken

von Franziska Zimmerer

Von Japan bis Alaska, vom Nord- bis zum Südpol – Geld spielt in allen Kulturen eine Rolle. ZASTER stellt Ihnen jede Woche ein Brauchtum zum Thema Geld vor. Heute: Kleingeld im Trevi-Brunnen.

Der Trevi-Brunnen in Rom – in ihm badete nicht nur Anita Ekberg in Fellinis Film „La Dolce Vita“, sondern auch jährlich Tonnen an Kleingeld aus aller Welt im Wert von rund 1,3 Millionen Euro.

Doch wieso versenken Touristen ihr Geld im Trevi-Brunnen?

Eine Legende besagt, man kehrt nur in die Ewige Stadt zurück, wenn man mit der rechten Hand, verschlossenen Augen und dem Rücken zum Wasser über die linke Schulter eine Münze in den berühmten Marmorbrunnen wirft. Wer noch ein zweites Geldstück hinterherwirft, darf darauf hoffen, sich in eine Römerin oder Römer zu verlieben. Wer noch ein drittes entbehren kann, der wird womöglich seine neue Bekanntschaft heiraten.

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Woher dieser romantische Brauch stammt, ist nicht überbracht. Bekannt wurde er aber durch den amerikanischen Film „Drei Münzen im Brunnen“ aus dem Jahr 1954, in dem sich drei Liebespaare finden, nachdem die Protagonisten mehrere Geldmünzen in den Trevi-Brunnen versenkt haben.

Obwohl der Film schon mehr als 60 Jahre zurückliegt, tut das dem Ritual keinen Abbruch: Pro Woche landen im Schnitt Münzen im Wert von 25 000 Euro in dem Brunnen. Darüber freut sich die Caritas Rom, die seit 20 Jahren daraus wohltätige Zwecke finanziert.

Übrigens: Wer das Wasser nicht scheut, kann straffrei Kleingeld aus dem Brunnen fischen. Denn nachdem eine Römerin im Jahr 1997 umgerechnet knapp 20 Euro Kleingeld entwendet hatte, sprach sie ein Gericht vom Vorwurf des Diebstahls frei, weil es sich bei den Münzen um „herrenloses Gut“ handelt.

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Franziska Zimmerer