Der Shut-Down in vielen Ländern dieser Erde schwächt nicht nur das Coronavirus, sondern auch die Wirtschaft. Entsprechend korrigieren immer mehr Ökonomen ihre Prognosen nach unten. Auch die Bundesregierung rechnet mit einer schweren Rezession in Deutschland. Sie erwartet in ihrer Frühjahrsprojektion, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 6,3 Prozent sinkt. In China ist die Wirtschaftsleistung bereits im ersten Quartal um 6,8 Prozent geschrumpft, übrigens erstmals seit der Kulturrevolution im Jahre 1972. Und der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, geht in Folge der Coronavirus-Pandemie von einem „Schock historischen Ausmaßes“ für die US-Wirtschaft aus. Konkret sagte er in einem TV-Interview: „Dies ist der größte negative Schock, den unsere Wirtschaft meiner Meinung nach je erlebt hat. Wir werden uns mit einer Arbeitslosenquote befassen müssen, die wir während der Großen Depression gesehen haben“. Er erwartet eine Quote von 16 Prozent oder mehr im April. Kurzum: Der Wirtschaft rund um den Globus geht es schlecht, um es milde auszudrücken.
Börse zeigt sich gut erholt
An der Börse spiegelt sich das allerdings kaum wieder – ganz im Gegenteil: Der deutsche Leitindex DAX kletterte in den vergangenen Wochen um sportliche 15 Prozent, in gleiche Richtung ging es bei den US-amerikanischen Indizes Dow Jones (plus 11 Prozent) und NASDAQ (plus 15 Prozent). Wie passt das angesichts steigender Arbeitslosenzahlen, sinkender Produktivität und fallenden Konsumausgaben zusammen? Warum erholen sich Aktienmärkte angesichts der schlechtesten Wirtschaftsdaten der letzten Jahrzehnte allerorten? Einfache Antwort: Dafür gibt es keine logische Erklärung. Die Börsen dieser Welt reagieren schlichtweg auf den ersten Blick schlicht irrational.