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young, broke (?) and happy

Warum es sich lohnt, auch mal zurückzublicken!

von Alicia Peters

Menschen sind unterschiedlich: Manche machen sich wenige Gedanken über das, was gestern war und das, was morgen kommt und leben sorglos nach dem Motto „Es wird schon alles gut werden.“ Andere – zu diesem Schwung von Menschen gehöre ich – streben immer nach einem perfekten Plan für die Zukunft und wollen am liebsten eine kleine Kristallkugel besitzen, um zu sehen, was in den nächsten Jahren auf sie zukommt (am besten natürlich nur Positives).

 

Erst dann wären sie beruhigt. Ich bin gar nicht unglücklich über meinen kleinen Perfektionismus und mein Organisationsbedürfnis. Dennoch finde ich, sollten wir alle ab und an mal in die Vergangenheit schauen und Zwischenbilanzen ziehen.

 

Was habe ich in den letzten Jahren erreicht? Wie habe ich mich innerhalb eines Jahres weiterentwickelt? An welcher Haltestellte auf meiner persönlichen Reise bin ich angekommen? Solche Fragen können auch dir helfen, wenn du dazu neigst, Panik zu bekommen oder ins Grübeln zu geraten, weil du dein Leben gedanklich noch nicht komplett durchgestaltet hast, vielleicht noch nicht einmal die nächsten Wochen. Kurzer Reminder: Das ist okay!

 

Oft neigen wir dazu, uns mit anderen Personen aus unserem Umfeld zu vergleichen, fühlen uns dadurch sogar minderwertig und vergessen schnell, was wir selbst schon alles gemeistert haben. Aber jetzt soll es mal nur um uns gehen – um dich und um mich! Heute möchte ich das vergangene Jahr betrachten und schauen, was von August 2020 bis August 2021 alles los war auf meiner persönlichen Laufbahn.

1
Bachelor in der Tasche

Vor genau einem Jahr habe ich meine Bachelorarbeit eingereicht. Während ich auf das Ergebnis meiner wissenschaftlichen Ausarbeitung gewartet habe, hieß es erstmal: Chillen und die Seele nach 3 Jahren Studium und 3 Monaten Recherche, Grübeln und Herumtippen für einen Moment baumeln lassen. Anfang September stand dann noch die Verteidigung der Arbeit auf dem Programm und das Ding (mein kulturwissenschaftliches Studium) war durch! Damit hatte ich den ersten akademischen Grad schwarz auf weiß und Voraussetzung geschaffen, ins Berufsleben einzusteigen.

Du hast im letzten Jahr dein Abi, auch deinen Bachelor, deinen Master oder deine Ausbildung abgeschlossen? Super, dann darfst du genau jetzt einmal mächtig stolz auf dich sein!

2
Hi Berufswelt, bye Hamburg!

Mit meinem ersten Arbeitstag und dem Umzug aus der Hansestadt in die Hauptstadt stehe ich seit Oktober 2020 zum ersten Mal wirklich auf eigenen Beinen. Vorher habe ich bei meinen Eltern gewohnt und noch viel von ihnen bezahlt bekommen. Jetzt arbeite ich, verdiene mein eigenes Geld, zahle meine Miete und meine Einkäufe. Fühlt sich erwachsen an, irgendwie. Ein großer Schritt!

Egal ob Minijob, erster richtiger Job, ein neuer Job oder vielleicht auch ein Jubiläum in dem Beruf, den du gerade ausübst. Wenn du einen dieser Punkte auf deiner eigenen Liste abhaken kannst, hast du nun einmal die Gelegenheit, dich kurz dafür zu feiern!

3
Kolumne und Interviewreihe mit dem Fokus Geld

Eine für mich sehr besondere Chance, die sich Anfang dieses Jahres ergeben hat, war und ist es bis heute, meine Kolumne und eine Interviewreihe hier auf ZASTER veröffentlichen zu dürfen. Erstens habe ich schon lange Interesse am journalistischen Schreiben, zweitens gehört es jetzt zu meinem Alltag, mich mit dem Thema Geld und meinen Finanzen auseinanderzusetzen. So stelle mir manchmal Fragen, mit denen ich mich sonst nie oder zumindest nicht schon jetzt auseinandergesetzt hätte und blicke aus unterschiedlichsten Perspektiven auf das Thema Geld, das ich vorher nur als Zahlungsmittel für gerade anstehende Kosten betrachtet habe.

Im Rahmen meiner Interviews mit Carola Ferstl habe ich die Möglichkeit, mir von einer Finanzexpertin Tipps und Tricks für jetzt und für die Zukunft geben zu lassen und regelmäßig in einen Austausch zu treten, der mich reich an Wissen macht.

Vermutlich hast du dich im letzten Jahr nicht zur ZASTER-Autorin entwickelt wie ich, aber vielleicht hast du ja etwas anderes in diese Richtung erreicht. Vielleicht hast du endlich den Food-Blog ins Leben gerufen, den du schon lange im Kopf hattest (das hat meine Schwester gemacht). Vielleicht haben zum ersten Mal Menschen für etwas von dir Geschaffenes (Fotos, Bilder, Musik) Geld ausgegeben oder sind zumindest schon mal auf deine Kreativität aufmerksam geworden. Vielleicht hast du dich selbstständig gemacht oder eine coole Idee entwickelt, die du künftig in Angriff nehmen und umsetzten willst… Klopf‘ dir auf die Schultern!

4
Interesse an Finanzen entwickelt

Noch vor einem Jahr habe ich mich nie wirklich mit meinem Geld beschäftigt, vor allem nicht mit Geld für meine Zukunft. Ich habe mich nicht für das Thema Finanzen und Geldanlage interessiert, geschweige denn mich damit auseinandergesetzt. Dieses Interesse hat sich erst in den vergangenen Monaten entwickelt und ich bin überzeugt davon, dass alle der drei zuvor besprochenen Punkte ausschlaggebend dafür waren.

Nachdem ich mir ein Basiswissen in puncto Geldanlage angelesen und festgestellt habe, dass man frühestmöglich anfangen sollte, Geld in Anlageprodukte zu investieren, habe ich mir auf Trade Republic ein Depot eröffnet und vorsichtig erste Aktien gekauft und vier ETF Sparpläne angelegt, die jetzt erstmal unberührt bleiben.

Wenn du dich schon lange mit deinen Finanzen auseinandersetzt: super super! Wenn du dich wie ich erst seit Kurzem dafür interessierst und dich nun damit beschäftigst: super! Wenn du noch gar keinen finanziellen Durchblick hast: halb so wild, dann sollte es ab genau jetzt losgehen!

Zwischenbilanz: Ich bin vor einem Monat 23 Jahre alt geworden. Ich habe einen Bachelor absolviert und arbeite mittlerweile schon 10 Monate in Vollzeit im Medienbereich. Ich bin ausgezogen und komme gut mit meinem eigenen Geld klar. Ich habe begonnen, mich regelmäßig meinen Finanzen zu widmen, meine Gedanken darüber zu verschriftlichen und Fragen zu stellen. Ich habe ein Aktiendepot angelegt und es mit ersten Anlagen gefüttert. Ja, ich denke ich hab‘ schon viel geschafft bis hierhin und – um jetzt doch einmal in die Zukunft zu blicken – ich werde auch in den kommenden Jahren noch viel schaffen!

Und jetzt bist Du dran! Bist du ready für ne kleine Zwischenbilanz?

Ich sag dir, es macht Spaß festzustellen, dass man sein Leben doch ziemlich im Griff hat und dass sich die Dinge manchmal, ohne dass man es bewusst wahrnimmt, wie ein Mosaik zusammenfügen. Lass mal an uns selbst glauben und Vertrauen in uns haben!

Bis ganz bald!
Eure Alicia

ein Artikel von
Alicia Peters
Alicia Peters

Alicia hat sich im Rahmen ihres Studiengangs „Kultur der Metropole“ mit stadtkulturellen Veränderungen beschäftigt und sich nebenbei das nötige Wissen zum Leben im Großstadtdschungel Berlin angeeignet. In ihrer Kolumne "Young, broke (?) and happy" nimmt sie die Leser*innen mit auf ihren Weg zu finanzieller Selbstbestimmtheit und berichtet dabei von eigenen Erfolgen und Rückschlägen.