Ist das die Rund-um-glücklich-Anlage?

Die größten Vorteile und Nachteile, wenn du Geld in Mischfonds anlegen willst

von Nils Matthiesen

Solltest du eher in Aktien oder in Anleihen investieren? Mit einem Mischfonds geht beides. ZASTER beleuchtet die Vor- und Nachteile dieser Anlageform.

Die meisten Fonds investieren ausschließlich in eine bestimmte Art von Finanzprodukten, beispielsweise in Aktien oder festverzinste Wertpapiere. Mischfonds legen ihr Vermögen dagegen in verschiedenen Kategorien an. Die meisten Mischfonds bewegen sich dabei zwischen 35 und 65 Prozent im Aktienbereich, den Rest packen die Manager in festverzinslichen Anlagen.

Sie sind also konservativer als reine Aktienfonds oder ETFs aufgestellt. Somit gelten sie als ideales Produkt für Anleger mit einer geringen Risikotoleranz, die gleichzeitig nach Möglichkeiten suchen, ein über der Inflation liegendes Wachstum zu erzielen.

Die Vorteile von Mischfonds

  • Geringeres Risiko: Anstatt alles auf ein Pferd zu setzen, verteilen Mischfonds ihre Bestände auf mehrere verschiedene Anlagevehikel. Dagegen kann die Investition in Aktienfonds extrem riskant sein. Während der Finanzkrise von 2008 fielen viele Leitbörsen um rund die Hälfte. Anleger von Aktienfonds erlitten erhebliche Verluste. Bei den Mischfonds war der Verlust nicht ganz so extrem, die Kursschwankungen sind geringer.
  • Flexibel: Es gibt Zeiten, in denen der Aktienmarkt im Vergleich zum Fremdkapitalmarkt überbewertet ist und umgekehrt. In diesem Fall können die Manager des Mischfonds zwischen den beiden Anlageklassen wechseln.
  • Große Auswahl: Aufgrund der vielen Mischfonds auf dem Markt, gibt es für jedes Risikoprofil das passende Produkt. Wer in jungen Jahren mehr Risiko eingehen will, wählt einen Mischfonds mit höherem Aktienanteil, später lässt sich das eigene Vermögen mit einem defensiven Mischfonds gegen die Inflation absichern.

Die Nachteile von Mischfonds

  • Wenig Kontrolle: Alle Entscheidungen rund um den Fonds treffen die Manager und ihr Team. Du hast keinen Einfluss, in welche Anlageklassen sie investieren und welche Papiere sie kaufen oder abstoßen. Unterm Strich hast du also eine geringe Kontrolle über dein Geld.
  • Anleihen können riskant sein: Theoretisch haben Mischfonds bei verstärkt vorhandenen Anleihen ein kleineres Risiko als reine Aktienfonds. Es kommt risikotechnisch aber nicht nur auf den Aktien-Anteil an, sondern auch darauf, in welche Anleihen mit welchem Risiko der Fonds investiert. Es existieren durchaus auch Anleihen mit hohem Risiko.
  • Teilweise hohe Gebühren: Aktiv gemanagte Mischfonds verlangen hohe Gebühren, das senkt die Rendite. Die wichtige Kennzahl ist die „Total Expense Ratio“, kurz TER, was so viel wie „Gesamtkostenquote“ bedeutet. Beispiel: Du hast 1.000 Euro in einem Fonds angelegt und die TER beträgt 1,5 Prozent. In diesem Fall zahlst du 15 Euro Gebühren pro Jahr. Die Gesamtkostenquote sollte nicht über 1,5 Prozent liegen.
  • Performance: Flexible Mischfonds schichten zwar um, aber häufig zu spät. Bei steigenden Kursen an den Aktienmärkten bremst dann ein hoher Rentenanteil die Wertentwicklung. Bei fallenden Aktienmärkten führt dagegen ein hoher Aktienanteil zu Verlusten. Nur besonders gut gemanagte Mischfonds haben selten mit derartigen Problemen zu kämpfen.

Fazit Mischfonds

Der größte Vorteil von gemischten Fonds besteht darin, dass sie weniger riskant als „reine“ Aktienfonds sind. Trotzdem ermöglichen sie dir, von steigenden Aktienmärkten zu profitieren. Dafür aber nicht in vollem Umfang, wie es bei reinen Aktienfonds der Fall ist.

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ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.