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GUT ANGELEGT

Vintage Möbel Design-Klassiker als Wertanlage?

von Zaster Redaktion

Man muss kein Experte im Finanzwesen sein, um die Wirtschaftlichkeit eines Möbel Design-Klassikers zu messen: Je seltener das gute Stück, desto höher der Preis. Und deshalb ist der Boom rund um Vintage Möbel Design-Klassiker enorm gestiegen.

Zum einen hängt das damit zusammen, dass Entwürfe wie von Hans J. Wegner oder auch Charles und Ray Eames heute zwar neu aufgelegt werden, diese aber trotzdem nicht die gleichwertige Qualität zu den früheren Stücken besitzen. Durch eine schnelllebigere Produktion werden Herstellungsprozesse meist von der Maschine übernommen anstatt vom Kunsttischler.

Einige der Materialien wie besondere Holzsorten sind heute leider unerschwinglich geworden. So auch das Fiberglas, jenes Material, das von Charles & Ray Eames, die für ihre Materialexperimente bekannt waren, geschaffen wurde und heute durch weniger spektakulären Polypropylen, eine Kunststoffart ersetzt wurde. Vintage wird mit einer gewissen Wertigkeit gleichgesetzt, die es in dieser Form heute nicht mehr gibt. 

Drei Kriterien gilt es beim Kauf von Gebrauchte Möbel zu beachten: Material, Verarbeitung und Zeitlosigkeit. Leichte Patina ist wünschenswert und zeigt, dass das Möbelstück gelebt hat und noch weiter leben wird. Dadurch verliert es auch nicht an der Wertigkeit. Und natürlich darf das gute Stück kein Replika sein. Nur Originalteile sind gefragt. Möbel Second Hand ersteht man idealerweise aus dem Jahr, in dem der Klassiker produziert wurde, Echtheitsgarantie durch Stempelprägungen ist ein Muss.  

Eames Chair Ottoman

Der Eames Chair Ottoman von Charles und Ray Eames ist wohl der klassischste Loungechair seiner Zeit. Der Entwurf stammt aus dem Jahr 1957 und wird bis heute aus feinsten Lederpolstern, die auf Schichtholzschalen befestigt werden gefertigt. 

Wassily Chair von Marcel Breuer

Der Wassily Chair ist ein Bauhaus-Klassiker, der 1925 von Marcel Breuer entworfen wurde. Die Verbindung aus Ästhetik und Funktion sind die Merkmale des aus Stahlrohr geformten Gestells mit Lederbespannung. Marcel Breuer zählt zu den Pionieren des Bauhaus. Heute wird der Sessel von Knoll International hergestellt und neben den Kernlederfarben Schwarz, Weiß und Braun auch in Cognac und Dunkelgrün gefertigt. 

USM Haller modulares Regalsystem

Der Klassiker unter den Regal- und Kommodensystemen sind die Stücke von USM Haller. Die Einzelteile lassen sich beliebig umbauen und erweitern. Damit ist das Schweizer Familienunternehmen, das seit 1885 Regale fertigt Vorreiter in Sachen Qualität und Nachhaltigkeit. Lange Zeit wurden die Verkleidungselemente ausschließlich in Schwarz und Weiß gefertigt, heute  sind sie auch in anderen Farben wie Beige, Grün, Orange und Gelb erhältlich. 

Freischwinger S32 und S64 von Marcel Breuer

Ein weiterer Vintage-Klassiker, der garantiert nicht an Wert verliert ist der Freischwinger von Marcel Breuer. 1928 vereinte sich Breuer mit Thonet zur Herstellung von Stahlrohren für den ikonischen Freischwinger. Bis heute sind die Modelle S32 und die Variante S64 mit Armlehnen die beliebtesten Freischwinger, die je geschaffen wurde. Das Besondere: Der Kontrast zwischen dem Stahlrohr-Gestell und dem für Thonet charakteristischen Wiener Geflecht.  

Louis Poulsen – PH 5 Hängeleuchte

Entworfen von Poul Henningsen für Louis Poulsen in den Jahren 1925-1926 besticht die PH 5 Hängeleuchte durch ihr 3-Schirm-System. Das Ziel von Henningsen: eine Lampe zu kreieren, die blendfreies Licht schafft. Und das ist ihm mit seinem Design gelungen. 1931 entwarf er das 4-Schirm-System. Beide Lampen-Designs sind bis heute ikonisch und eigenen sich als Wertanlage. 

Vitra Noguchi Coffee Table

Die zwei im rechten Winkel aufeinander und zueinander stehenden Holzbeine, die eine robuste Glasplatte tragen sind das Erkennungszeichen des Noguchi Coffee Table. Entworfen wurde er 1947 Uhr vom amerikanischen Designer Isamu Noguchi. Skulptural und fein wirkt der Tisch, und die japanischen Wurzeln des Designers sind klar erkennbar. In Europa wird der Tisch seit 2002 als Re-Edition von Vitra hergestellt.

Eames Plastic Chair

Mit den Plastic Chairs ist dem Designer-Ehepaar Charles und Ray Eames eine der ikonischsten Stuhl-Designs aller Zeiten gelungen. Ziel war es, eine körpergerechte Sitzschale zu fertigen. In den 1940er Jahren experimentierten die beiden mit Sperrholz und Aluminum, was sie letztendlich auf ein alternatives Material, das fiberglasverstärkte Polyesterharz stiessen lies. Einzigartig war nicht nur das Material, sondern auch die Erschaffung eines multifunktionalen Stuhls, den man mit verschiedenen Untergestellen kombinieren kann. Die Kunststoffschalen mit Armlehnen (A-Schale) kamen 1948 auf den Markt, 1950 dann die einfachen Sitzschalen (S-Schale). Heute werden der Plastic Chairs von Vitra hergestellt. 

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Zaster Redaktion
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