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WELTGESCHEHEN

Unsicherheiten an der Börse bereiten Anlegern Sorgen

von Pauline Brinkmann

Der gestrige Handelstag (24.01.2022) hat durch die starken Kurseinbrüche vor allem den deutschen Anlegern den Wochenstart gewaltig verhagelt.
Doch was ist genau passiert?

Die Lage in der Ukraine spitzt sich zu, der Kreml betont die Kriegsgefahr. Diese geopolitischen Unsicherheiten wirken sich gerade in Kombination mit der geplanten Zinserhöhung der US-Notenbank Fed auf die Börse aus. So konnte man am gestrigen Nachmittag deutliche Verluste an der Wall Street beobachten, infolgedessen rutschte auch der DAX wie zuletzt Anfang Oktober 2021 wieder kurzzeitig unter die 15.000 Punkte Marke. Auch der MDAX verlor ganze 3,57 Prozentpunkte.

Ebenso blieb auch den Märkten unserer Nachbarländern nur noch der Weg Richtung Süden, so schloss der Leitindex CAC 40 an der Pariser Börse gestern mit 3,97 Prozent im Minus, in der Schweiz sank der SMI um stolze 3,84 Prozent. 

Nichtdestotrotz schien jedenfalls in Amerika am Ende des gestrigen Handelstages dann doch noch die Sonne, denn der dortige Leitindex Dow Jones schloss nach zwischenzeitlichem Einbruch um 3 Prozent mit einem Plus von 0,3 Prozent. Auch der Technologie-Index Nasdaq Composite, der gestern kurzzeitig knapp fünf Prozent ins Minus gerutscht war, verzeichnete am Ende des Tages ein Plus von 0,63 Prozent. 

Doch am härtesten traf es die russische Börse, denn diese erlebte den größten Kursrutsch seit dem Corona-bedingten Crash im März 2020. Der Moskauer Leitindex rutsche um ganze 8 Prozent in den Keller. Grund für den Absturz: Anleger befreiten sich aus Furcht vor potenziellen westlichen Sanktionen im Hinblick auf den sich anbahnenden Ukrainekonflikt von russischen Aktien. Auch der russische Rubel geriet in Bedrängnis, gleichwohl wurde der Dollar mit 78,64 Rubel so hoch wie zuletzt vor mehr als einem Jahr notiert.

Besonders deutlich konnte man die hitzige Situation auf den Märkten anhand des Volatilitätsindexes (VSMI) beobachten. Dieser baute im Verlauf des gestrigen Tages ein Plus von über 36 Prozent (!) aus. Damit erreichte er den höchsten Wert seit dem vierten Quartal des Jahres 2020. Doch nicht nur die klassischen Anlageformen sahen sich am gestrigen Handelstag von den Marktturbulenzen betroffen. Auch Kryptowährungen befanden sich auf Talfahrt.  So rutschten Bitcoin und Ethereum um bis zu 15 Prozent (!) nach unten und befanden sich damit auf dem Niveau von vor sechs Monaten.

Gleichwohl verteuerte sich die als krisenbeständig geltende Währung Gold um 0,5 Prozent auf 1843 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).  

ein Artikel von
Pauline Brinkmann
Pauline studiert in Potsdam und Lausanne Rechtswissenschaften. Ihr besonderes Interesse gilt jedoch nicht Mietverträgen, sondern politischen und gesellschaftlichen Prozessen.