Mittagsbriefing

120.000 Euro für jeden Bürger, E-Autos erstaunlich wertstabil, München ist wieder Stau-Hauptstadt

von Moritz Weinstock

Wir haben für dich die wichtigsten Verbraucher-News des Tages zusammengefasst. Hier ist unser ZASTER-Mittagsbriefing.

Ökonom fordert 120.000 Euro für jeden Bürger

Es klingt fast zu schön um wahr zu sein: Zum 25. Lebensjahr bekommt jeder Bürger 120.000 Euro – einfach so. Woher das Geld kommen soll? In der Vorstellung von Star-Ökonom Thomas Piketty aus extrem hohen Vermögenssteuern von bis zu 90 Prozent. Für Piketty ist klar: Um der zunehmenden Ungleichheit in der Gesellschaft entgegenzuwirken, muss der Wohlstand „viel schneller durch die Gesellschaft zirkulieren“, sagte er in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Damit spricht sich der Franzose nach seinem Besteller „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ erneut für eine extreme Form der Umverteilung aus, die Unternehmer praktisch enteignen würde. Das sei aber kein Problem, denn genau wie Steve Jobs und Bill Gates nicht den Computer erfanden, sondern viele kleine Ingenieure, so sei auch die „Heiligsprechung“ dieser und anderer Einzelpersonen nicht mehr zeitgemäß.

E-Autos erstaunlich wertstabil

Autos gelten bis auf Oldtimer und einige wenige Sondermodelle nicht unbedingt als lukrative Geldanlage. Schließlich geht man davon aus, dass die meisten Wagen schon im Laufe der ersten Jahre 50 Prozent an Wert verlieren. Doch das muss nicht immer so sein, wie ein Blick auf den Elektroautomarkt zeigt. Denn laut dem Gebrauchtwagenvermittler Abracar sind manche Kleinwagen mit Stromantrieb erstaunlich wertstabil. So beträgt der Restwert eines Nissan Leaf nach drei Jahren beispielsweise noch 74 Prozent des Listenpreises.

Damit führt der kleine Japaner die Liste der wertstabilsten Elektroautos deutlich an. Auf Platz zwei „liegt der VW Golf E, mit einem Restwert von 62 Prozent. Der BMW i3 landet mit 56 Prozent auf dem dritten Platz, knapp vor Smart Fortwo und Renault Zoe mit je 54 Prozent“, berichtet Wirtschaftswoche.

Generell würden Elektroautos im ersten Jahr durchschnittlich etwa 17,5 Prozent an Wert verlieren.

München ist wieder Deutschlands Stau-Hauptstadt

Münchner verbringen dreieinhalb Tage pro Jahr im Stau: Laut den neuesten Zahlen der amerikanischen Firma INRIX, die für ihre „Traffic Score Card“ Verkehrsdaten aus 900 Städten in 43 Ländern untersucht hat, ist München mit 87 Stunden pro Jahr Deutschlands Stau-Hauptstadt. 2018 war noch Berlin an der Spitze, das jetzt mit 66 Stunden auf Platz 2 vor Düsseldorf (50 Stunden) liegt.

Wie die Studie auch ergab, würde sich in den meisten deutschen Städten ein Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad für die Pendler wegen des höheren Zeitaufwands kaum lohnen. In München und Berlin wird dieser Zeitnachteil immerhin als nur „gering“ eingestuft, in allen anderen Städten als „hoch“ oder „sehr hoch“.

Auch finanziell wirkt sich der langsame Verkehr aus. „Allein in München fielen 2019 durch den Zeitverlust Kosten in Höhe von 774 Euro pro Autofahrer an, das entspricht bis zu 405 Millionen Euro im Jahr. In Berlin belief sich die Summe auf 587 Euro pro Autofahrer, in Düsseldorf waren es immer noch 445 Euro. In den untersuchten Städten in Deutschland sind im vergangenen Jahr so Staukosten in Höhe von 2,8 Milliarden Euro entstanden. Als Berechnungsgrundlage setzen die Analysten den durchschnittlichen Stundenlohn pro Kopf an.“ (Süddeutsche)

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.