VERKAUFSSCHLAGER

Diese vier Aktien verkaufen Top-Manager derzeit besonders gerne

von Philipp Grabowski

Vorstände und Aufsichtsräte nutzen die aktuell hohen Börsenkurse, um Teile ihrer Unternehmensaktien zu verkaufen. Bei Paketen mit diesen vier Aktien strichen die CEOs besonders hohe Gewinne ein:

1
Hypoport

Die HYPOPORT SE ist ein Zahlungsdienstleister und mit seinem Tochterunternehmen im Kredit- , Immobilien- , Versicherungs- und Privatkundengeschäft tätig. Das Lübecker Unternehmen kam in den letzten Wochen in die Schlagzeilen, als die Vorstände des Unternehmens eigene Anteile in Höhe von mehreren Millionen Euro verkauften: Vorstand Stephan Gawerecki trennte sich von Aktien im Wert von 13,5 Millionen und Vorstandschef Ronald Stabke von Aktien im Wert von knapp 370.000 Euro. Weshalb verkaufen die Vorstände Teile ihre Aktien? Befindet sich das Unternehmen in einer wirtschaftlichen Schieflage?

Ganz im Gegenteil. Die HYPOPORT SE schreitet an der Börse von einem Unternehmens-Bestwert zum nächsten und konnte seinen Aktienkurs seit dem 18. März mehr als verdoppeln. Und genau das macht die Aktie für einen Verkauf zu hohen Preisen und somit hohen Gewinnen attraktiv.

2
Zalando

Die Zeit während des Lock-Downs war die Stunde der Onlinehändler. Amazon baute seine ohnehin schon starke Marktposition aus. Auch der deutsche Online-Modehändler Zalando konnte während der Coronakrise nicht nur ordentlich zulegen, sondern brach ab dem 7. Mai fast täglich neue Börsen-Rekorde (siehe Grafik). Bislang lag der Höchstwert der letzten fünf Jahre bei 49,69 Euro (Juli 2018), nun ist der Aktienkurs schon auf über 60 Euro pro Anteilsschein gestiegen (Stand: Anfang Juni).

Zalando Co-Chef Rubin Ritter verkaufte seine Aktien deswegen für mehr als 12,8 Millionen Euro. Dieses antizyklische Verkaufsmodell funktioniert so: Eingeweihte verkaufen ihre Aktien, wenn es dem Unternehmen gut geht und kaufen, wenn es dem Unternehmen schlecht geht. „Firmeninsider gerade bei noch recht jungen Unternehmen nutzen die deutlich gestiegenen Kurse und sichern sich so Gewinne“, sagt Professor Olaf Stotz von der Privatuniversität Frankfurt School of Finance & Management gegenüber dem Handelsblatt. Ein Modell, an dem sich auch Privatanleger orientieren können.

3
Hellofresh

Hellofresh, hello Gewinne an der Börse! Das deutsche Unternehmen Hellofresh bietet „Kochboxen“, die frische Nahrungsmittel mit passendem Rezept beinhalten und im Abo-Modell erhältlich sind. In Coronazeiten profitierte das Berliner Unternehmen von einem Bestellboom. Für die Kunden hieß dies viel frisches Essen und den Aktionären brachte dies schöne Kursanstiege ein.

Co-Chef Thomas Griesel verkaufte seine zwei Millionen Euro schweren Anteile und dürfte sich über die Gewinne gefreut haben. Als Trend für den Monat Mai zeichnet sich ab, dass viele Vorstände und Aufsichtsräte eigene Anteile verkauften. Im April und März sah war es noch genau anders herum: Da wurden fleißig Aktien gekauft.

4
Teamviewer

Home Office ja, aber nicht ohne Teamviewer! Das war die Devise vieler Unternehmen, seitdem sie sich spätestens durch die Coronakrise mit dem dezentralen Arbeiten beschäftigen mussten. Teamviewer hieß einer der Profiteure, die mit ihren Videokonferenz-Tools Mitarbeiter vernetzen und das Fernsteuern / Übertragen des Bildschirmbildes ermöglichen. Schon im ersten Quartal sorgte das für 75 Prozent mehr zahlende Abonnenten. Ende Mai bewegte sich der Aktienkurs auf dem Bestwert der Unternehmensgeschichte. Das nutzte Aufsichtsrat Jacob Fonnesbech zum Verkauf eigener Anteile im Wert von 1,7 Millionen Euro.

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Philipp Grabowski