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young, broke (?) and happy

Too Good To Go – günstig schlemmen und dabei Lebensmittel retten

von Alicia Peters

Mit 16 habe ich angefangen beim Bäcker zu arbeiten. Das hat mir Spaß gemacht, aber ich fand es immer ziemlich blöd, dass jeden Abend zahlreiche Backwaren übrig blieben, die wir in Kisten geräumt und dann weggeschickt haben. Wohin? Wusste niemand so genau. Auf jeden Fall wurden die unverkauften Lebensmittel entsorgt. Das fand ich schon damals ätzend und rückblickend finde ich es ehrlicherweise noch ätzender.

Lebensmittelverschwendung ist einfach unsexy und neben vielen anderen Baustellen immer noch ein großes Problem, das es zu bekämpfen gilt. Too Good To Go hat es sich zur Aufgabe gemacht, Tag für Tag Food Waste zu minimieren und verfolgt dieses Ziel seit Unternehmensgründung im Jahr 2015. Weil ich das Thema so wichtig finde, möchte ich euch ein paar Infos zur App vorstellen, die auch spannend für diejenigen sein können, die sie bereits installiert haben.

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Wie geht’s?

Die Registrierung verläuft schnell und unkompliziert. Am besten gebt ihr euren aktuellen Standort an, um die Angebote der Restaurants, Cafés und Einkaufsläden in eurer Nähe angezeigt zu bekommen. Stöbert ein bisschen durch die Liste der zahlreichen Unternehmen, die mit TGTG kooperieren und reserviert euch eine sogenannte „Wundertüte“. Wundertüte = Ihr wisst nicht ganz genau, welche Leckereien euch erwarten = juhu, Überraschung! Die meisten Angebote liegen unter 5 Euro. Angezeigt wird auch der reguläre Preis der noch einwandfreien Ware, die ihr retten wollt. Gezahlt werden muss direkt bei der Reservierung in der App per Kreditkarte, Paypal oder Klarna. Reserviert? Dann schaut innerhalb des angegebenen Zeitraums im Laden vorbei und genießt nicht nur das yummy food, sondern auch das Gefühl etwas Gutes getan zu haben.

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Eine App, aber noch viel mehr!

Eine App, mit der man Lebensmittel verdammt vergünstigt shoppen kann, ist ja noch nicht cool genug… dachte sich Too Good To Go scheinbar. Sie haben noch einen draufgelegt: Guckt unbedingt mal auf der Website und den offiziellen Social Media Kanälen vorbei. Hier gibt es einiges über Lebensmittelverschwendung zu lernen und zu entdecken! Unter anderem werden Zero-Waste-Rezepte geteilt und sämtliche Tipps zum nachhaltigen Einkauf, Lagern und Verwerten von Lebensmitteln gegeben. Auf der Webseite werden sogar Lehrmaterialien für Schulen sowie ein Glossar für Studierende, die auf der Suche nach einer verlässlichen Wissensquelle über Lebensmittelverschwendung sind, zur Verfügung gestellt. Wie viel kostet‘s? Dieser Service wird komplett kostenfrei angeboten!

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Selber Partner werden

Geht es euch wie mir damals beim Bäcker? Ihr seid genervt davon, dass die Gastro, in der ihr arbeitet, am Ende des Tages wieder und wieder unverkaufte Ware entsorgt? Dann schlagt eurem*euer Chef*in doch mal vor, Unternehmenspartner von Too Good To Go zu werden. Hier die Vorteile, die ihr nennen könntet, wenn ihr ins Gespräch geht:

a) Durch die Zusammenarbeit mit TGTG kann eine neue Kundschaft erreicht werden (in der App entdeckt man immer wieder Läden, die man vorher nicht aufgesucht hätte, weil man sie schlicht und einfach nicht kannte).

b) Ein geringerer Erlös ist besser als gar keiner. Wie es auf der TGTG Website heißt: „Nachhaltigkeit zahlt sich aus.“

c) Gut für die Umwelt! Lebensmittelverschwendung kostet unter anderem wertvolle Ressourcen, schadet dem Klima und bedroht die Artenvielfalt. Der Verkauf von übrig gebliebener Ware ist damit nicht nur ein Gewinn für Café, Restaurant, Hotel oder Supermarkt, sondern auch für die Umwelt! #winwin

Also, meine lieben Spar- und Umweltfreund*innen: Falls ihr die App noch nicht heruntergeladen habt, würde ich euch empfehlen, schnell euer Handy zu zücken und dies zu tun. Ich persönlich nutze sie regelmäßig und gerne. Ich empfinde die Anwendung als tolle Möglichkeit, im Alltag Geld zu sparen sowie das persönliche Umweltbewusstsein zu schärfen. Überzeugt euch am besten selbst.

Bis ganz bald!
Eure Alicia

ein Artikel von
Alicia Peters
Alicia Peters

Alicia hat sich im Rahmen ihres Studiengangs „Kultur der Metropole“ mit stadtkulturellen Veränderungen beschäftigt und sich nebenbei das nötige Wissen zum Leben im Großstadtdschungel Berlin angeeignet. In ihrer Kolumne "Young, broke (?) and happy" nimmt sie die Leser*innen mit auf ihren Weg zu finanzieller Selbstbestimmtheit und berichtet dabei von eigenen Erfolgen und Rückschlägen.