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Ein Hase, nur einen Meter hoch, aus Edelstahl. Die Skulptur des US-amerikanischen Künstlers Jeff Koons, die wie ein Luftballon wirkt, wurde versteigert. Neuer Besitzer ist der Vater des aktuellen amerikanischen Finanzministers Steven Mnuchin, Robert E. Mnuchin.
Der ließ sich den gesichtslosen, minimalistischen Hasen samt Möhre in der Hand satte 91,1 Millionen Dollar kosten. Damit führt Jeff Koons wieder die Liste der am teuersten gehandelten, lebenden Künstler an. Zuletzt war es David Hockney’s „Portrait of an Artist (Pool with two figures)“, das mit rund 90,3 Millionen Dollar den ersten Platz belegte.
Watch the moment Jeff Koons’s ‘Rabbit’ sets a new #WorldAuctionRecord for a work by a living artist. https://t.co/3ZWvCzUDAN pic.twitter.com/ToKxCpzUK6
— Christie's (@ChristiesInc) May 16, 2019
In der Welt der Kunst gibt es die gehypten lebenden und die unsterblichen Großmeister. Was sie zu Papier oder auf Leinwände zauberten, versetzt Liebhaber in Staunen und lässt Sammler tief in die Taschen greifen. Dabei erzielen gerade die Jahrhundertwerke der Unsterblichen immer wieder wahre Rekordsummen.
Monet, Picasso, Da Vinci, Van Gogh – Namen, die man eigentlich nur aus dem Museum kennt. Doch es gibt auch Gemälde, die stets im Privatbesitz reicher Sammler und Kunstliebhaber sind – und dort auch oft bleiben.
Kommen diese aber doch einmal auf den Markt, zum Beispiel in den renommierten englischen Auktionshäusern Sotheby’s oder Christie’s, so erzielen sie nicht selten Verkaufspreise, die weit über den Schätzungen der Experten liegen. Soeben war es ein Heuhaufen in der Sonne, das Gemälde „Meules“ des französischen Malers Claude Monet, das in New York für rund 111 Millionen Dollar den Besitzer wechselte.
Tonight #ClaudeMonet’s Meules became the most valuable Impressionist work of art sold at auction, setting a new record for the artist. The painting achieved $110.7 million — 44 times the price when it last sold at auction in 1986. Watch the bidding battle. https://t.co/faWDFZicyz
— Sotheby's (@Sothebys) May 15, 2019
Vergleichsweise billig
Wem eine solche Summe astronomisch erscheint, der kennt noch nicht das ganze Ausmaß superreichen Kunst-Shoppings. Zwar gilt Monet’s „Meule“ derzeit als das teuerste Werk des Impressionismus, aber andere Kunstepochen und Künstler erzielten in der Vergangenheit noch deutlich höhere Preise.
Allen voran ist bisher das 2017 von Christie’s in New York versteigerte Werk „Salvator Mundi“ von Leonardo Da Vinci. 450 Millionen Dollar wurden hierfür auf den Tisch gelegt, eine Zahl, die selbst in der Kunstwelt neue Maßstäbe setzte.
Leonardo da Vinci's masterpiece Salvator Mundi achieves $450,312,500, a #worldauctionrecord for any work of art sold at auction. pic.twitter.com/snKxm7t3cb
— Christie's (@ChristiesInc) November 16, 2017
Deutlich darunter, aber mit gut 300 Millionen Dollar noch immer extrem teuer, liegt das Gemälde „Interchange“ von Willem de Kooning. Kenneth Griffin, Gründer des Hedgefondsunternehmens Citadel Investment Group, leidenschaftlicher Kunstsammler und Käufer dieses Werkes, sieht es als wichtige Übergangsphase De Kooning’s hin zum abstrakten Expressionismus.
Doch egal was Menschen und Sammler antreibt, derartige Geldmengen in Kunstobjekte zu investieren – man kann nur hoffen, dass solch großartige Gemälde nicht in Tresorräumen vergammeln.