SHOPPING

#supportyourlocals gegen die Coronakrise

von Marcus Lucas

Die beste Geschäftsidee war schon immer: anders sein, besser sein. Sich von der Masse abheben, auffallen, einzigartig sein! Und gerade jetzt, in dieser Ausnahmesituation, zeigt sich einmal mehr: Kreativität und Flexibilität sind überlebenswichtig.

Der Einzelhandel ist dicht. Restaurants, Cafés, Bars wurden alle geschlossen. Tausende von kleinen Boutiquen, Geschäfte und Lokale stehen vor der Pleite. Die Einnahmen liegen derzeit bei NULL. Wie sollen da Gehälter und Miete bezahlt werden?

Der Hashtag, der etwas Mut macht, lautet #supportyourlocals.

Anstatt jetzt bei großen Online-Plattformen die Sommermode zu kaufen, die ohnehin in der häuslichen Quarantäne keiner sieht, sollten wir jetzt lieber all die unterstützen, die wirklich auf uns angewiesen sind.

Wer jetzt vielleicht mit „nur“ einem blauen Auge davonkommen will, MUSS handeln, umdenken, tun! Kleine Geschäfte, die sich bislang nie einen Online-Shop geleistet haben, reagieren plötzlich. Innerhalb weniger Tage werden Webshops gebaut. Was wiederum auch vielen Webdesignern einen kleinen Auftrag beschert. Und auch wenn diese Seiten so gar nicht perfekt sind oder den neuesten Design-Standards entsprechen, immerhin sind sie online. Und das unterscheidet all diese Geschäfte von vielen, die nichts machen.

Andere Klamottenläden setzen auf Instagram. Jeden Tag sehe ich in meinen Stories die Chefin eines Geschäftes aus München, Nicole Mohrmann, die eine kleine Fashionshow auf die Beine stellt. Ich kann die Klamotten dann telefonisch oder per Mail bestellen und bekomme sie innerhalb von München bis an die Haustür geliefert. Der Lieferservice – das übernimmt ihr Sohn – ist kostenlos.

Das mag jetzt alles so banal klingen, aber es sind diese kleinen Ideen, die am Ende Menschen und Mitarbeiter hoffentlich die Existenz retten. Noch ein Beispiel: ein kleines Mode-Label aus Hamburg namens Hey Soho hat ebenfalls auf die Krise reagiert und einen Hoodie mit der Aufschrift „stay home“ designed. Auch der kann online bestellt werden und hilft der Firma, im Gespräch zu bleiben. Ich bin mir sicher, der Kapuzenpulli wird weggehen wie warme Semmeln. Auch ich werde ihn mir natürlich bestellen!

Wir wissen alle nicht, wie es weitergeht. Wir haben alle Angst. Aber lasst uns in dieser beschissenen Zeit denen helfen, die wir nicht missen wollen – wenn alles wieder gut ist.

Apropos Semmeln…

Ich wohne in Hannover und kaufe seit Jahren regelmäßig Quarkbällchen und Schokobrötchen bei Bosselmann. Einem Bäcker, den über die Stadtgrenze hinaus keiner kannte. Bis letzte Woche. Da ging er mit einem emotionalen Video viral und nun kennt halb Deutschland seinen Namen. Gut, jetzt wird wohl niemand aus Berlin nach Hannover kommen, um seine Brötchen dort zu kaufen, aber der Kern der Botschaft kam wohl im ganzen Land an. BUY LOCAL!

Großartig finde ich auch die Plattform STOYL. Geschäfte, Restaurants, Vereine, öffentliche Einrichtungen bieten dort Gutscheine an. Ich kaufe heute einen Gutschein, den ich dann nach der Krise einlöse. Das generiert heute Einnahmen, die sonst niemals möglich wären. STOYL – das steht für: Save the ones you love – gibt es bislang für Hamburg und Hannover.

Und ja, wir alle haben auch ein Lieblingsrestaurant. Oder zwei. Und bei einigen bleibt auch derzeit die Küche nicht kalt. Einmal auf die Nudeln zuhause verzichten und stattdessen den Lieblings-Gastronomen supporten – viele Cafés und Restaurants bieten jetzt sogar einen Lieferservice an.

Wir wissen alle nicht, wie es weitergeht. Wir haben alle Angst. Aber lasst uns in dieser beschissenen Zeit denen helfen, die wir nicht missen wollen – wenn alles wieder gut ist.

ein Artikel von
Marcus Lucas