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Stromanbieter wechseln: 8 Dinge, auf die du achten solltest

von Nils Matthiesen

Den Stromanbieter kannst du heutzutage fast so schnell wechseln wie deine Unterhose. Damit du dabei aber nicht auf die Schnauze fliegst, solltest du auf einige wichtige Punkte achten.

Strom kostet aktuell im Schnitt zwischen 30 und 31 Cent pro Kilowattstunde. In diesem Jahr steigen die Preise weiter. Denn die Umlage zur Förderung des Ökostroms ist um 5,5 Prozent je Kilowattstunde gestiegen – auf 6,756 Cent. 641 von 834 Grundversorgern in Deutschland haben Ihre Strompreise bereits angepasst oder es angekündigt. Die Erhöhung beträgt durchschnittlich 6,8 Prozent.

Stromanbieter: Nur wenige Deutsche wechseln regelmäßig

Ein Stromanbieterwechsel ist über Vergleichsportale wie check24 oder Verivox alles andere als kompliziert und in wenigen Minuten erledigt. Trotzdem bleiben viele Deutsche ihrem Stromanbieter treu und verschenken so oft mehrere Hundert Euro pro Jahr. Dabei sind gerade regelmäßige Optimierungen wichtig, um nicht immer wieder neue Preiserhöhungen mitzunehmen. Am meisten sparst du, wenn du den Anbieter jährlich wechselst. Trage dir also am besten einen festen, regelmäßigen Termin im Kalender ein. Wenn du dich bei einem Vergleichsportal registrierst, erhältst du auf Wunsch automatisch eine Erinnerung. Schaust du dich nach einem neuen Anbieter um, solltest du folgende Punkte beachten:

Stromanbieter wechseln: Worauf du achten solltest

1
Möglichst bald wechseln

Dass die Strompreise in absehbarer Zukunft wieder fallen, ist eher unwahrscheinlich. Aus diesem Grund solltest du dich so früh wie möglich auf die Suche nach einem neuen Stromanbieter begeben. Dadurch kannst du sicherstellen, dass der aktuelle Strompreis deinem neuen Vertrag zugrunde liegt. Falls die Strompreise doch fallen sollten, kannst du von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.

2
Auf Ökostrom setzen

Strom aus regenerativen Energiequellen ist häufig günstiger als der Basistarif des örtlichen Grundversorgers. So ein Ökostromtarif schont also nicht nur das Klima, sondern auch die Haushaltskasse. Ökostrom ist aber nicht gleich Ökostrom! Überprüfe, woher der bezogene Strom stammt und zu welchen Anteilen sich die Energieträger auf ihren Stromtarif aufteilen. Achte am besten auf Siegel wie „ok power“ und „Grüner Strom Label“.

3
Bonus nur bei regelmäßigen Wechsel beachten

Wählst du einen Stromtarif mit Bonus-Angebot, kannst du oft mehrere Hundert Euro sparen. Achtung: Das lohnt aber nur, wenn du rechtzeitig vor Ablauf der Kündigungsfrist erneut den Tarif wechselt. Ansonsten folgt meist ein teures zweites Vertragsjahr und die Ersparnis des ersten Jahres ist futsch. Ist dir das zu kompliziert, wähle am besten einen Stromanbieter, der besonders niedrige Grundpreise anbietet und nicht nur aufgrund von Bonuszahlungen oben im Ranking landet.

4
Bonus genau checken

Basiert der Preisvorteil besonders auf dem Bonus, solltest du genau prüfen, welche Bedingungen daran geknüpft sind. Bekommst du den Bonus schon zu Beginn des Vertrages oder erst am Ende? Erhältst du den Bonus nur bei Vertragsverlängerung? Oder gibt es gar nur Sachprämien statt Geld?

5
Auf Bewertungen achten

Falls du Ärger mit dem Stromanbieter vermeiden willst, achte auf gute Bewertungen, etwa zum Kundenservice: Besser ein paar Cent mehr bezahlen, als Zeit und Nerven in Hotline-Warteschleifen zu verlieren.

6
Rankings genau prüfen

Die meisten Vergleichsportale platzieren bestimmte Tarife ganz oben in den Ergebnislisten, zum Beispiel „Best Seller“. Lass dich davon nicht beeindrucken. Mach am besten eine Vorauswahl von Tarifen, die für dich in Frage kommen, bevor du eine Entscheidung triffst. Der ideale Stromtarif kombiniert vier Eigenschaften: Er ist 1) günstig, hat 2) eine möglichst kurze Kündigungsfrist sowie 3) eine möglichst kurze Vertragslaufzeit und 4) eine Preisgarantie. Die schützt vor Preiserhöhungen während der Vertragslaufzeit.

7
Keine Strompakete wählen

Bei einem Strompaket kaufst du eine feste Menge Strom für einen bestimmten Zeitraum. Der Haken: Wenn du mehr oder weniger verbrauchst, zahlst du drauf.

8
Monatlich zahlen

Am besten ist eine monatliche Abschlagszahlung. Einige Anbieter verlangen dagegen eine Vorauszahlung, eine Kaution oder Sonderzahlungen. Keine gute Idee, denn wenn der Anbieter Pleite geht, ist dein Geld weg.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.