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Steuererhöhung? Dann lieber Teilzeit!

von Eileen Wegner

Die Steuern steigen. Die einen jammern, die anderen ziehen Konsequenzen. Besonders viele Männer gehen dann in Teilzeit. Das zeigt zumindest eine Studie von schwedischen Forschenden. Was dahinter steckt, hat ZASTER für dich zusammengefasst.

Steuern sind so eine Sache. Sie haben ihr Gutes. Sie bezahlen beispielsweise Schulen, Straßen, Müllabfuhr etc. Sie sind essenziell, wenn man nicht für alles einzeln bezahlen möchte. Sie spülen Geld in die Kasse des Staates, damit dieser im Sinne der Bevölkerung arbeiten kann. Steuererhöhungen mag aber wirklich kaum jemand. Jetzt zeigen Steuererhöhungen, dass sie Menschen vom Arbeiten abschrecken können. Besonders schlaue Menschen verringern ihre Arbeitszeit, wenn die Steuern steigen. 

Das zeigt eine Studie aus Schweden. In dem skandinavischen Land ist man an hohe Steuern gewohnt. Zudem sind dort die Steuern folgendermaßen geregelt: Bis zu einem bestimmten Einkommen geht die Einkommenssteuer an die Kommune. Verdient man mehr als diesen Satz, geht von dem Betrag darüber 20 Prozent zusätzlich an den Gesamtstaat als Steuern. 

Um dieser Gesamtsteuer zu entgehen, entscheiden viele absichtlich unter dieser Grenze zu bleiben, obwohl dadurch gesamt weniger im Portemonnaie bleibt. Dafür nutzen sie meistens vier verschiedene Methoden, wie zwei Experten in der FAZ berichten. 

Weniger arbeiten

Einige Angestellte reduzieren ihre Stunden so sehr, dass sie unter der Einkommensgrenze bleiben und die Nationalsteuer nicht zahlen müssen. Das ist ein neuer Trend. Studien aus den 1990er-Jahren zeigen noch, dass Angestellte die Nationalsteuer nicht so sehr in Betracht gezogen haben.  

Selbstständige achten auf Einkünfte

Nicht nur Angestellte, sondern auch Menschen, die selbstständig arbeiten, achten darauf die Einkommensgrenze nicht zu überschreiten. Wer selber Aufträge annimmt und Rechnungen schreibt, hat dieses leichter im Griff, als wenn er angestellt ist. 

Tricks beim Einkommen

Andere Selbstständige mit einer Firma tricksen beim Einkommen. Sie zahlen sich selbst nur einen Teil als Gehalt aus. Der Rest wird in der Firma gelassen oder schütten ihn selbst als Firmengewinn an sich aus. Dadurch umgehen sie diese Regelung. 

Selbstständig werden

Ein weiterer Trend, der den Experten sichtbar geworden ist: Angestellte machen sich mit der Absicht selbstständig, mit ihrem Einkommen unterhalb der Steuergrenze zu blieben. 

Zusammenhang zwischen Steuervermeidung und Intelligenz

Aber wie kommt man nun zu der Annahme, dass vor allem intelligentere Männer dies machen. Dieser Annahme liegen Daten aus Schweden zugrunde. Dort gilt die allgemeine Wehrpflicht. Bei der Musterung werden unter anderem logisches Denken, Textverständnis, räumliches Denken sowie technisches Verständnis ermittelt. Diese Elemente lassen die Forschenden Rückschlüsse darauf ziehen, wie intelligent der einzelne Mensch ist. In Kombination aus diesen Datensätzen wurde den Forschenden klar: Je intelligenter der Mensch ist, desto stärker reagiert dieser auf Steuerregelungen. Denn viele von ihnen gingen in Teilzeit, um die Steuern nicht bezahlen zu müssen. 

Die physikalischen Gegebenheiten, also ob jemand zum Beispiel sportlich ist, hatten keinerlei Einfluss. Generell ist dies kein überraschendes Phänomen. Eine Stude aus Deutschland kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Durchgeführt in den 2000er Jahren zeigte sie, dass Menschen mit einem höheren Einkommen stärker auf Steuersenkungen reagierten.

Warum Männer?

Diese Aussagen beziehen sich größtenteils auf Männer, da die Wehrpflicht lange Zeit in Schweden nur für Männer galt. Erst seit 2018 sind auch Frauen in der Rekrutierung zur Wehrpflicht. 

ein Artikel von
Eileen Wegner
Eileen ist Journalistin, Podcasterin und leidenschaftliche Sparfüchsin. Sie ist ihren Eltern sehr dankbar, dass sie ihr beigebracht haben mit Geld umzugehen. Diese Tipps gibt sie nun an ihren Sohn weiter - und natürlich bei ZASTER.