FINANZWISSEN
Gestern wurde die aktuelle Inflationsrate mit 7,3 % (!) angegeben, was ein sehr hoher Wert ist. Wir haben also aufgrund der Preissteigerungen im Durchschnitt ca. 7,5 % weniger im Portemonnaie, wenn wir die entsprechenden Produkte und Dienstleistungen kaufen. Das tut uns Verbrauchern und Verbraucherinnen weh, und deshalb wird der Ruf nach Zinserhöhungen durch die Zentralbanken jetzt noch lauter, um die Inflationsrate zu senken.
Aber sind Zinserhöhungen überhaupt das richtige Instrument dafür, wenn der größte Teil des Preisanstiegs auf Einmaleffekte zurückzuführen ist? Dazu gehören vor allem die hohen Energiepreise und die durch die Corona-Krise verursachten Preissteigerungen bei unterbrochenen Lieferketten. Wenn der Krieg hoffentlich bald zu Ende ist und sich die Lieferketten mit einem Rückgang der Corona-Fälle aufgrund der warmen Witterung wieder normalisieren, gehören auch die damit verbundenen Preissteigerungen der Vergangenheit an.
Daran werden auch Zinserhöhungen nichts ändern, so dass die EZB mit ihrer Politik der ruhigen Hand vielleicht doch Recht hat.
