Saufen, feiern, Sneaker kaufen: Junge Leute verprassen lieber ihr Geld, anstatt für die Zukunft vorzusorgen und es anzulegen? Pustekuchen! Die deutsche Jugend eifert ihren Eltern nach und spart ziemlich fleißig. Das zeigen zumindest aktuelle Studien.
Krasse Sparquote
So legen laut einer Umfrage der Comdirect-Bank Jugendliche immerhin 121 Euro zurück. Nicht übel, denn das entspricht ungefähr einem Drittel des verfügbaren Geldes, generiert aus Taschengeld, Nebenjob oder Festanstellung. Im Vergleich zu 2016 ist damit die Sparquote unverändert hoch – obwohl die Einnahmen sich insgesamt von durchschnittlich 319 Euro auf 362 Euro erhöht haben. Zu diesem Ergebnis kommt die Befragung der Comdirect-Bank bei Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren. Die Sparquote bleibt dabei über alle Altersgruppen und Geschlechter konstant: So haben Teenager zwischen 16 und 18 Jahren zwar deutlich weniger Geld zur Verfügung als 22- bis 25-Jährige, legen aber trotzdem 34 Prozent davon auf die hohe Kante.
Aktien weiter out
„Es ist erfreulich zu sehen, dass sich Deutschlands Jugend um ihre Finanzen kümmert. Umso verwunderlicher ist es, dass nach wie vor weniger als zehn Prozent über ein Wertpapierdepot verfügen“, so Comdirect-Boss Arno Walter. Gegenüber 2016 ist die Zahl der Depotbesitzer nur minimal gestiegen – von acht auf neun Prozent. Junge Männer scheinen deutlich wertpapieraffiner zu sein als junge Frauen. Von ihnen besitzen 13 Prozent ein Depot, während es bei den weiblichen Befragten lediglich vier Prozent sind. Offenbar landet das zurückgelegte Geld auf den weit verbreiteten Kontoformen Giro-, Spar- bzw. Festgeldkonto. Nicht sehr clever, denn dort verliert es aufgrund der aktuell niedrigen Zinsen de facto an Wert. Einen Bausparvertrag haben immerhin 16 Prozent der Jugendlichen, wobei doppelt so viele 22- bis 25-Jährige diese Anlageform besitzen wie 16- bis 18-Jährige. Jeder Zehnte hat eine Lebensversicherung abgeschlossen, neun Prozent eine private Rentenversicherung.
Anschaffungen als Sparziel
Doch worauf sparen Teenies eigentlich? Klarer Fall, „größere Anschaffungen“ landen auf Platz eins. Ganz oben auf dem Wunschzettel stehen dabei ein neues Smartphone, Tablet oder gar ein Auto, so eine Studie des Bankenverbands. Ebenso begehrenswert sind Möbel für die erste eigene Wohnung und Urlaubsreisen. Erstaunlich: Fast jeder Fünfte der 14- bis 17-Jährigen legt Geld aus Sicherheitsgründen und für Notfälle zurück. Immerhin 14 Prozent sparen für den Vermögensaufbau – und tatsächlich denken schon fünf von 100 Jugendlichen an die Altersvorsorge.
Fazit
Sparen ist wichtig. Es ist daher erfreulich, dass offenbar viele junge Menschen Geld zur Seite legen. Es mittel- bis langfristig auf Sparbuch, Giro- oder Tagesgeldkonto zu packen, ist allerdings keine gute Idee. Denn da zurzeit die Inflationsrate die Habenzinsen (falls vorhanden) übersteigt, wird dein Geld weniger, statt sich zu vermehren.