Der Nachwuchs verdient zwar schon, doch zur Kasse gebeten wirst du trotzdem noch. Auch wenn dein Kind bereits eine Lehre begonnen hat, verdienen die meisten Azubis zu wenig, um damit ihren Alltag eigenständig bestreiten zu können. Dann müssen oft die Eltern ran und in den ersten Lehrjahren noch ein bisschen auszuhelfen. Viele Kinder haben den Wunsch, sich mit dem Beginn der Ausbildung komplett vom Elternhaus zu lösen und wünschen sich eine eigene Wohnung. Das allerdings ist mit einem schmalen Azubi-Gehalt nur schwer zu stemmen – weshalb du einspringen musst.
Unterstützung von daheim
Laut dem statistischen Bundesamt liegen die Ausgaben für einen Teenager zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr bei 9.408 Euro – pro Jahr. Stolze 784 Euro jeden Monat, die aber nur die Konsumkosten wie Verpflegung, Kleidung, Handy und Hobbys umfassen. Miete oder eine private Altersvorsorge sind da noch nicht inbegriffen. Laut dem Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes verdienten Auszubildende 2018 im Gesamtdurchschnitt aller Berufe und aller Lehrjahre gerade einmal 766 Euro. Eine Wohnung für 66 Euro monatlich wird so selbst beim günstigsten WG-Zimmer eine Herausforderung. Im ersten Lehrjahr sind es durchschnittlich nur 721 Euro, die ein Auszubildender brutto bekommt. Rund 40% aller Azubis bekommen daher Unterstützung aus der Familie.
Im Berufsleben, aber ohne Wohnung
Wenn du deinem Kind eine eigene Wohnung oder WG ermöglichen willst, solltest du es mit mindestens 200 Euro pro Monat unterstützen. Wenn sich der Nachwuchs bei den eigenen Bedürfnissen einschränkt und deine 200 Euro für die Miete verwendet, sollte eine neue Bleibe, fernab dem Elternhaus, drin sein. Wenn man hier eine durchschnittliche deutsche Ausbildung veranschlagt, kostet dich dein Kind während der Ausbildung also 7.200 Euro.
Auch im dritten Ausbildungsjahr ist leider keine Erleichterung für dich in Sicht. Laut Gewerkschaftsbund-Report liegt das durchschnittliche Azubi-Gehalt im dritten Lehrjahr bei 858 Euro. Eine Summe, die immer noch nach Unterstützung schreit. Wenn sich dein Kind für die Lehre zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau entschieden hat, oder Zerspannungsmechaniker werden möchte, sei froh: Denn sie verdienen ab dem 3. Lehrjahr über 1.000 Euro brutto. Spätestens dann sollten sie selbständig genug sein, sodass du dich finanziell zurückziehen kannst.